Luke Mockridge: «Ich bin kein Moderationsroboter»

Wenn Comedian Luke Mockridge an seine Schulzeit zurückdenkt, kommen in ihm unweigerlich Versagensängste hoch. Dennoch bittet er in seiner neuen Show „Luke! Die Schule und ich“ Promis und echte Schüler in ein TV-Klassenzimmer. Warum, verrät er im Interview.

Hefte raus, Klassenarbeit! Luke Mockridge (28, „Die Mockridges“) lässt Promis gegen Pennäler die Schulbank drücken. Sie treten in unterschiedlichsten Fachgebieten zu lehrreichen, innovativen oder experimentellen Aufgaben an – körperliche und künstlerische Ertüchtigung inklusive. Im Interview verrät der Comedian, dass seine neue Aufgabe mehr als eine reine Moderations-Arbeit für ihn ist und, dass der Gedanke an die Schulzeit bei ihm bis heute Alpträume auslöst.

Herr Mockridge, am vergangenen Freitag gab es Ihr altes Bühnenprogramm zur Prime-Time, eine Woche darauf Ihre erste Prime-Time-Show in Sat.1. Läuft bei Ihnen, oder?

Luke Mockridge: Absolut! Es ist toll, dass der Sender mir vertraut und auf mich baut. Ich fühle mich wie ein junger Fussballspieler, der immer öfter eingesetzt wird. Das ist natürlich schön.

Auf welcher Position sehen Sie sich denn? Geben Sie schon den Spielmacher?

Mockridge: Och, bei so einem grossen Sender wie Sat.1 bin ich wohl am ehesten ein Flügelflitzer.

Sie sind der Shooting-Star der Comedy-Szene. Wie erklären Sie sich Ihren unglaublichen Erfolg?

Mockridge: Ich kann das gar nicht wirklich deuten. Ich habe Ruhm nie wirklich angestrebt und wollte nie ein Star werden. Irgendwie ist es einfach passiert.

Jetzt startet Ihre neue Show „Luke! Die Schule und ich“. Können Sie in wenigen Worten erklären, was den Zuschauer erwartet?

Mockridge: Wir haben in meiner Show „Luke! Die Woche und ich“ mit dem Kinderquatsch schon grossen Erfolg gehabt. Ich habe sehr grossen Spass daran, mit Kindern Spökes zu machen und denen witzige Fragen zu stellen. Die sind einfach herrlich ehrlich. Und deswegen wollten wir ein Format darum stricken.

Und was ist das Neue daran?

Mockridge: Wir wollten kein „Die Kleinen ganz gross“-Ding daraus machen, das gibt es ja schon. Es ist ein Wettkampf auf Augenhöhe und der einzige Bereich, indem Kinder einen Vorteil gegenüber Erwachsenen haben, ist unmittelbares Schulwissen. Wenn studierte, erwachsene Promis für die Hypotenuse oder Herrn Pythagoras in den hintersten Synapsen wühlen müssen, sind das sehr lustige Momente.

Warum ist das Thema Schule immer wieder bei Ihnen auf der Tagesordnung? Auch Ihr Buch „Mathe ist ein Arschloch“ drehte sich um das Thema.

Mockridge: Ja, das beschäftigt mich wirklich bis heute sehr. Diese Versagensängste, die mit der Schule einhergehen, die sind immer noch sehr präsent bei mir: keine Hausaufgaben, unvorbereitet in eine Prüfung…

Waren Sie kein guter Schüler?

Mockridge: Ich war ok, bin aber irgendwie auch nie wirklich interessant unterrichtet worden – das Gefühl habe ich bis heute. Es hat mich einfach nicht interessiert, wenn da jemand im Monolog-Stil irgendetwas erzählt hat. Kreatives Freidenken, mal Etwas wagen, musische Erziehung – das kommt alles viel zu kurz. Zumindest war das zu meiner Zeit so.

Meinen Sie, dass es da vielleicht ein Umdenken gibt?

Mockridge: Ich muss sagen, dass wir einige Schulen besucht haben für die Show. Und natürlich haben die das auch alle erkannt und versuchen, vieles zu verbessern. Ich habe da auch sehr gute, junge und ambitionierte Lehrer kennenlernen dürfen, die tollen Unterricht machen.

Sehen Sie sich denn überhaupt in der Moderatoren-Rolle?

Mockridge: Nein, eher nicht. Ich bin kein Moderationsroboter, der von einer Szene zur anderen überleitet. Es muss schon mit mir zu tun haben, sich um meinen Humor drehen. Deswegen ist „Luke! Die Schule und ich“ auch kein klassischer Moderationsjob.

Also wird es nie eine Neuauflage von „Wetten, dass..?“ mit Luke Mockridge geben…

Mockridge: Naja, reizvoll sind so grosse Produktionen natürlich schon. Aber man muss natürlich auch ehrlich sagen: „Wetten, dass..?“ mit Thomas Gottschalk war ja eigentlich auch die „Thomas-Gottschalk-Show“.

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