Jürgen Domian sagt Adieu: Seine unglaublichsten Fälle

In mehr als 20 Jahren als TV-Seelsorger hat Jürgen Domian einiges erlebt. Trauriges, Lustiges, aber auch viel Verrücktes. Am Freitag ist endgültig Schluss. Hier gibt es die schrägsten Anrufe im Überblick.

Knapp 4000 Folgen in über 20 Jahren: Moderator Jürgen Domian (58) hat sich bizarre, lustige, aber auch sehr dramatische und schockierende Geschichten anhören dürfen. Obwohl Domian keine psychologische Ausbildung hat, hat er sich als TV-Seelsorger im deutschen Fernsehen etabliert und ist mit „Domian“ bei 1Live und im WDR eigentlich nicht wegzudenken. Nun hat der sympathische Gummersbacher allerdings genug und zieht sich aus dem Fernsehen vorerst zurück. Die letzte Ausgabe läuft Freitagnacht ab 0.50 Uhr im WDR. Davor, ab 23.35 Uhr, zeigt der Sender noch die Doku „Domian – Interview mit dem Tod“… Das waren einige seiner extremsten Fälle:

Von Promi mit HIV infiziert

Eines der aufsehenerregendsten Telefonate bei „Domian“ ereignete sich im Frühjahr 2014. Ein junger Mann, der sich als Daniel vorstellte, berichtete, ein Prominenter aus Köln habe ihn mit dem HI-Virus infiziert. „Ich war sehr jung und habe ihn angehimmelt. Ich fühlte mich angezogen, auch durch sein Vermögen“, so der 19-Jährige weiter. Wer der Promi ist, verriet der Mann am anderen Ende der Leitung jedoch nicht. Der Fall sorgte in den Tagen nach der Ausstrahlung für viel Wirbel und Spekulationen in den Medien.

Nylon-Fetisch „wie Stefan Raab“

„Ich trage gerne Nylonstrumpfhosen, genau wie Stefan Raab!“ – So begann ein Mann die Unterhaltung mit dem Talker, der sichtlich amüsiert reagierte. „Trägt der Stefan Raab denn überhaupt Nylonstrumpfhosen? Das wusste ich gar nicht!“ Die Fantasie des Anrufers endete hier jedoch nicht. Immer, wenn er Raab bei „TV Total“ sehe, wolle er ihm Pumps und Mini-Rock anziehen. Das merkwürdige Telefonat brachte Jürgen Domian eine Einladung zu „TV Total“ ein, wo Raab und Domian nochmal eingehend über den Vorfall plauderten.

Eine Frau aus Hackfleisch

Als legendär und höchst bizarr gilt auch Domians Gespräch mit einem Mann, der sich jeden Monat 60 Kilogramm Hackfleisch kaufte und daraus in seinem Wohnzimmer eine Frau formte. Der 26-jährige Edwin soll kein Fake-Anrufer gewesen sein, beteuerten die Redakteure. Der Moderator wirkte trotzdem kurz fassungslos: „Wir wollen jetzt ernsthaft darüber reden?“ und „Bevorzugst du Rinder- oder Schweinegehacktes?“ Am Ende legte Domian Edwin ans Herz, einen Therapeuten aufzusuchen.

Vergewaltigung und Rache

Ein anderer Anrufer erzählte detailliert, dass sein kleiner Bruder von einem Nachbarn sexuell missbraucht wurde. Der Schilderung des jungen Mannes nach, sei der Täter ins Gefängnis gekommen, wurde aber später wieder entlassen und sollte in seine alte Nachbarschaft zurückziehen. Der Anrufer liess durchblicken, sich am Täter rächen zu wollen. Keine einfache Situation für Domian. „Ich war damals hoch emotionalisiert und kommentierte die Drohung nicht weiter. Man konnte also denken, dass ich gut finde, was der Mann vorhat. Ich habe ihn dann angerufen und ihm ganz klar gesagt, dass ich das aufs Äusserste verurteile und nicht richtig finde“, erzählte Domian vor einigen Jahren im Interview mit „Welt Online“.

Erotische Goldfisch-Augen

Einige seiner einprägsamsten Anruf-Erlebnisse verpackte Domian auch in dem Buch „Jenseits der Scham. Protokolle und Kommentare“, das er gemeinsam mit Hella von Sinnen verfasste. Darin wird unter anderem von einem Mann erzählt, der mehrere Aquarien besitzt. In einem der Aquarien befanden sich Goldfische, deren Blick der Anrufer als sexuell stimulierend wertete – weshalb er häufig vor das Aquarium onanierte. Von Sinnen strickte die Theorie weiter: „Vielleicht hat die Erregung auch was mit den Mundbewegungen der Fische zu tun“, so das Comedy-Talent, das mit Domian seit Schulzeiten befreundet ist.

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