Senta Berger: «Ich würde gerne noch einmal in Hollywood drehen»

Senta Berger bekommt in diesem Jahr den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises verliehen. Im Interview blickt sie auf die Highlights ihrer mittlerweile 60-jährigen Karriere zurück.

Keine Frage, Senta Berger (75) ist nicht nur eine der erfolgreichsten, sondern auch eine der beliebtesten Schauspielerinnen in Deutschland. Am 2. Februar wird sie in Düsseldorf mit dem Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet. Der Preis kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn 2017 jähren sich Bergers Bildschirm- und Leinwanddebüt zum 60. Mal. Im Interview blickt die Schauspielerin auf die Highlights ihrer Karriere zurück, die sie unter anderem auch nach Hollywood geführt haben.

Sie haben in Ihrer Karriere bereits zahlreiche Preise abgeräumt, jetzt kommt der Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises dazu. Was bedeutet Ihnen der Preis?

Was meinen Sie mit „abgeräumt“? Dass ich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder für eine oder mehrere Arbeiten diese oder jene Auszeichnung bekommen habe? Für jeden Preis habe ich mich gefreut. Und am meisten über Preise, die mir von meiner Branche, von meinen Kollegen verliehen worden sind. Und so ist der Fernsehpreis für mich eine grosse Anerkennung und eine grosse Freude.

2017 feiern Sie Ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum. Wenn Sie sich fünf Highlights Ihrer beeindruckenden Filmografie herausspicken, welche wären das?

Das ist wirklich schwierig zu sagen, aber bleiben wir bei meinen Fernseharbeiten: „The Man from Uncle“ mit Robert Vaughn, „It takes a Thief“ mit Robert Wagner, „Kir Royal“, „Die Schnelle Gerdi“ und „Unter Verdacht“.

Und an welche Arbeiten werden Sie weniger gerne erinnert?

Ich erinnere mich gerne an alle Kapitel meines Lebens, an alle Höhen und Tiefen, an Geglücktes und Missglücktes – Hauptsache ist, sich noch erinnern zu können.

Sie standen mit Hollywood-Stars wie Charlton Heston oder Frank Sinatra vor der Kamera. Würden Sie gerne noch einmal einen Film in der Traumfabrik drehen?

Von „Traumfabrik“ kann nun wirklich nicht die Rede sein. Wenn man in Hollywood zu tun hat, also regelmässig und gut arbeitet, kann die Stadt und das Land, die Natur, das Meer – wirklich schön sein, sogar traumhaft schön. Aber die Arbeit ist hart. Ich habe die Zeit dort genossen. Das ist nicht wiederholbar. Wenn eine Rolle käme, die ich glaubwürdig spielen könnte in einer Geschichte, die mir gefällt, würde ich natürlich gerne noch einen “ Hollywood“-Film machen. Aber ich war mit „Willkommen bei den Hartmanns “ auch sehr zufrieden.

Gibt es nach dem überwältigenden Erfolg von „Willkommen bei den Hartmanns“ Pläne für eine erneute Zusammenarbeit mit Ihrem Sohn Simon?

Nein.

Spielen Sie manchmal mit dem Gedanken, Ihren Beruf an den Nagel zu hängen und den wohlverdienten Ruhestand zu geniessen?

Nein. Mein Beruf geht mitten durch mein Leben. Der Beruf der Freischaffenden regelt sich nach Angebot und Nachfrage. Und sollten weiterhin Angebote kommen für Rollen, die ich gut verkörpern kann, werde ich es tun. Mit Freude.

Alle Welt spricht gerade von „Toni Erdmann“. Wie fanden Sie den Film und wie räumen Sie seine Chancen auf einen Triumph bei den Oscars ein?

Der Film ist ganz eigen. Unvergleichbar. Unvergleichlich. Er lässt dem Betrachter viel Raum. Das hat gerade im Umfeld der perfektionierten Filme Hollywoods einen grossen Reiz. Sandra Hüller ist unvergesslich, so stark, so zart. Ich wünsche dem „Toni Erdman“ den „Oscar“ zu bekommen.

Vorheriger ArtikelDrei SOS-Tipps gegen fliegende Haare
Nächster ArtikelKatherine Schwarzenegger: Ihr kleiner Seitenhieb gegen Donald Trump