Darf die Ukraine bald nicht mehr am ESC teilnehmen?

Das politische Spiel rund um die Teilnahme der russischen ESC-Kandidatin Yulia Samoylova in Kiew geht weiter. Jetzt droht die Rundfunkunion mit Sanktionen.

Ob die russische Sängerin Yulia Samoylova im Mai in Kiew für ihr Land beim Eurovision Song Contest auftreten können wird, ist bisher komplett offen. Der 27-Jährigen wurde es kürzlich verboten in die Ukraine einzureisen, da sie 2015 auf der von Russland annektierten Krim aufgetreten war. Zwischendurch bestand der Vorschlag, die Sängerin per Live-Schalte teilnehmen zu lassen, doch das wurde abgelehnt. Jetzt habe Ingrid Deltenre, die Generaldirektorin der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den ESC ausrichtet, sich mit einem Brief direkt an den ukrainischen Premier Wladimir Groisman gewandt. Das berichtet der „Spiegel“.

Deltenre fordere in dem Schreiben dazu auf, Samoylova die Einreise im Mai zu erlauben, da der „internationale Ruf der Ukraine als moderne, demokratische europäische Nation“ ansonsten gefährdet sei. „Die derzeitig Lage verursacht Ärger unter unseren Mitgliedern“, heisst es weiter und manche Sendeanstalt erwäge wohl derzeit dem Spektakel im Mai fernzubleiben. Noch nie sei zuvor ein Teilnehmer davon abgehalten worden aufzutreten und man halte den derzeitigen Bann für Samoylova als „inakzeptabel“. Als eine mögliche Konsequenz schliesse Deltenre nicht aus, dass die Ukraine in Zukunft nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen dürfe. Ob die Androhung dieser Sanktion eine Lösung für die angespannte Situation ist, das ist allerdings fraglich.

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