„Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“: Der König mit dem Janusgesicht

Quelle: NDR/gebrueder beetz filmproduktion/ STV

In der TV-Doku „Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“ erzählt Prinzessin Corinna zu Sayn-Wittgenstein ihre Version der Liebesgeschichte mit dem früheren spanischen König. Auf die Liebe folgte ein regelrechter Krimi mit Thriller-Elementen.

Vor zehn Jahren machte König Juan Carlos I. (86) den Weg frei für seinen Sohn Felipe (55), der seit 19. Juni 2014 König von Spanien ist. Dem Thronwechsel ging ein Drama voraus, das unter anderem im neuen Dokumentarfilm „Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“ aufgearbeitet wird.

Lovestory, Krimi, Thriller und Biopic

Der Film „erzählt die tragische Liebesgeschichte zwischen dem ehemaligen König von Spanien und der deutschen Prinzessin Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die fast Königin von Spanien geworden wäre“, heisst es in der Ankündigung des Senders für die TV-Doku, die am 15. Januar um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird. Das ist allerdings ziemlich weich formuliert für den harten Tobak, den die Zuschauerinnen und Zuschauer dann in den kommenden eineinhalb Stunden serviert bekommen.

Denn an manchen Stellen gleicht der Film einem Krimi, an anderen einem Thriller und dann aber auch wieder einem historischen Biopic. Hauptdarsteller sind der ehemalige König von Spanien und seine langjährige Affäre Corinna zu Sayn-Wittgenstein, die am 28. Januar ihren 60. Geburtstag feiert. Aus der Liebes- und Geschäftsbeziehung wird erst „eine Freundschaft“ (Sayn-Wittgenstein), dann ein Drama um Geld und Verrat. Die sensiblen Dokumente, die alles belegen sollen, sind in Kisten in einem Londoner Bunker verstaut, wie im Film zu sehen ist.

Elefantenjagd mit dramatischen Folgen

Die Doku behandelt den Beginn der heimlichen Liebe; beim ersten Treffen im Rahmen eines Jagdevents imponierte ihm ihr Umgang mit dem Gewehr – beide sind leidenschaftliche Jäger. Ein Elefant, der 2012 in Botswana nach dem Schuss schrecklich stöhnend zusammenbricht, wird mehrmals im Film eingeblendet. Über ihn stolperte Juan Carlos dann schlussendlich auch im übertragenen Sinn.

Sayn-Wittgenstein selbst, ihr Ex-Mann, enge Vertraute und ehemalige Vertraute des Königs, Journalisten sowie ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter und ein ehemaliger FBI-Ermittler sprechen über unzählige, teils dramatisch endende Affären eines „grossen Verführers“ und „Frauenmagneten“ – sogar Prinzessin Diana (1961-1997) und ihr Unfalltod spielen hier eine Rolle – sowie über Geldgier, Korruption und Machtmissbrauch.

Neben diesem verborgenen Doppelleben des Königs werden aber auch Archivaufnahmen gezeigt, die Juan Carlos nach dem Ende des Franco-Regimes als mutigen Befreier des spanischen Volkes und Demokratie-Garanten zeigen. Dafür wurde er lange Zeit national und international sehr verehrt…

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