„Spider-Man: Homecoming“: Überzeugt Tom Holland als Superheld?

Nach Tobey Maguire und Andrew Garfield schwingt sich nun Tom Holland als Spider-Man durch die Lüfte. Wie macht sich der junge Brite als Superheld?

Zum ersten Mal tauchte Tom Holland (21, „The Impossible“) in „The First Avenger: Civil War“ (2016) als Spider-Man auf. Der Brite ist bereits der dritte Schauspieler, der innerhalb von 15 Jahren in den Anzug des Spinnenmanns schlüpft. 2002, 2004 und 2007 machte Tobey Maguire (42, „Spider-Man“) den Anfang, 2012 und 2014 durfte Andrew Garfield (33, „The Amazing Spider-Man“) ran. Der 21-jährige Holland ist bisher der jüngste Peter Parker – und eng mit den Avengers von Marvel vernetzt. Fluch oder Segen? Und wie stellt sich der Brite als Superheld an? Wir haben den Streifen bereits gesehen…

Darum geht’s

Wie im Rausch kehrt Peter Parker (Tom Holland) nach dem packenden Kampf mit den Avengers in seine Heimat zurück, wo er mit seiner Tante May (Marisa Tomei) lebt. Sein Mentor Tony Stark (Robert Downey Jr.) hat ein wachsames Auge auf ihn und rät Peter, sich an der Highschool wie ein normaler Teenager zu verhalten. Es fällt Peter jedoch schwer, sich nach all der Action wieder im Alltag zurechtzufinden. Er will Tony Stark beweisen, dass er mehr ist als nur der sympathische Spider-Man aus der Nachbarschaft. Als The Vulture (Michael Keaton) auftaucht, gerät alles, was Peter in seinem Leben wichtig ist, in grosse Gefahr.

Ein tolles Schauspiel-Ensemble

Bereits nach „The First Avenger: Civil War“ erntete Tom Holland alias Spider-Man jede Menge Lob. „Spider-Man: Homecoming“ setzt genau dort an. Über Peter Parkers Videotagebuch taucht man noch einmal ein in die Geschehnisse aus dem früheren Marvel-Streifen. Als Tony Stark alias Iron Man, gespielt von Robert Downey Jr. (52), Peter wieder zu Hause absetzt, ist Holland auf sich alleine gestellt. Und meistert diese Aufgabe mit Bravour. Zwar sind die Avengers nicht nur im Geiste allgegenwärtig, doch Holland stemmt den Film hauptsächlich alleine – mit tatkräftiger Unterstützung seiner Highschool-Freunde sowie Marisa Tomei (52, „Mein Vetter Winnie“) alias Tante May und Michael Keaton (65, „Birdman“) als Bösewicht The Vulture.

Tom Hollands ehrliche Begeisterung und sein jugendlicher Leichtsinn sorgen für jede Menge urkomischer Momente. Denn dieser Spinnenmann scheitert nicht nur einmal – sondern schlittert von einem Fettnäpfchen ins nächste. Ganz gleich ob es die Verfolgung eines Autos ist, seine Befragung von Ganoven oder die Handhabung seines Hightech-Anzugs, die Bauchmuskeln werden beansprucht. Hinzu kommt seine Befangenheit im Umgang mit seinen Mitschülern. Peter Parker ist ein hochintelligenter Nerd, der aber vor Mädchen nicht unbedingt das Richtige zu sagen weiss. Hier kommt Holland sicherlich zugute, dass er sich mit seinen Anfang 20 bestens in diese unangenehmen Situationen hineinversetzen kann.

Besonders herrlich ist es, sobald sein bester Kumpel Ned (Jacob Batalon) weiss, dass Peter als Spider-Man unterwegs ist. Er bombardiert ihn mit Fragen, die wohl jedem Jugendlichen auf der Zunge liegen würden. Auch Disney-Sternchen Zendaya (20, „Shake It Up – Tanzen ist alles“) hat in ihrer Rolle als Michelle mit ihrem trockenen Humor die Lacher auf ihrer Seite. Marisa Tomei macht als verjüngte Version von Tante May eine ebenso gute Figur wie Michael Keaton als Gegenspieler The Vulture. Ein perfekt aufeinander abgestimmter Cast, der bis in die Nebenrollen ideal besetzt ist. Golden-Globe-Gewinner Donald Glover (33, „Atlanta“) ist zum Beispiel als Kleinganove mit Gewissen zu sehen.

Der beste Spider-Man?

Neben dem Cast ist es sicherlich ein cleverer Schachzug gewesen, Spider-Man im bestehenden Marvel-Universum zu verankern. So sind im Film jede Menge kleine und grössere Überraschungen möglich, die vertraute Gesichter hervorbringen. Ausserdem verleiht es dem Streifen Charme, dass nicht die klassische Geschichte erzählt wird, wie Peter Parker zu Spider-Man wurde. Er ist bereits der Superheld und muss mit diesem Umstand nun klar kommen. Hier spielt ebenfalls sein jugendlicher Leichtsinn eine grosse Rolle – denn der Schüler muss lernen, seine Kräfte richtig einzusetzen. Welcher Teenager mag es schon, dabei kontrolliert zu werden – selbst wenn es Iron Man ist…?

Tony Stark als „Kontrollinstanz“ und Mentor wirkt einerseits völlig fehl am Platz, da Iron Man unter den Avengers durchaus als Hitzkopf fungiert, andererseits passt es zu seiner Entwicklung im Marvel-Universum. Man freut sich schon darauf, wenn Spider-Man in „Infinity War“ auf Thor, Hulk und Co. treffen wird. Zudem gibt es weitere Geheimnisse an der Highschool zu lösen. Auch wenn Zendayas Figur nicht Mary-Jane heisst, so gibt es doch einen einschlägigen Hinweis auf ein mögliches Techtelmechtel mit Peter Parker. Wie das zustande kommen soll, könnte interessant werden! Ausserdem endet der Film mit einem Cliffhanger – und natürlich sitzenbleiben für die obligatorische Szene nach dem Abspann.

Fazit

„Spider-Man: Homecoming“ mag das Superhelden-Genre nicht neu erfinden, doch es ist eine Freude, Tom Holland dabei zuzusehen, wie er in seiner Rolle als Peter Parker aufgeht. Jeder Marvel-Fan sollte sich den Streifen ebenso wenig entgehen lassen wie alle, die Spider-Man lieben. Es ist ein Film, der Spass und Lust auf mehr macht. Mit Tom Holland wurde womöglich der einzig wahre Spinnenmann gefunden.

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