Vicky Krieps: Das lernte sie durch die Arbeit mit Daniel Day-Lewis

In „Der Seidene Faden“ spielt Vicky Krieps die weibliche Hauptrolle neben Daniel Day-Lewis. Wie sie den dreifachen Oscar-Gewinner bei den Dreharbeiten erlebt hat, erzählt sie im Interview.

Im Sommer 2017 gab Daniel Day-Lewis (60, „There Will Be Blood“) das Ende seiner Schauspielkarriere bekannt. Damit ist „Der Seidene Faden“, der am 1. Februar in den Kinos anläuft, sein letzter Film. Er ist für seine Darstellung als Damenschneider Reynolds Woodcock für den Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Wie war für Vicky Krieps (34, „Der junge Karl Marx“), die im Film die weibliche Hauptrolle spielt, die Zusammenarbeit mit dem 60-Jährigen? Er ist bekanntlich während der Dreharbeiten nur in seiner Rolle anzutreffen und nicht als Privatperson…

Eine völlig neue Art zu arbeiten

Im Interview erzählt Vicky Krieps, dass sie die Zusammenarbeit mit Daniel Day-Lewis als „sehr bereichernd“ empfunden habe. Die 34-Jährige erklärt aber auch: „Es war natürlich extrem neu für mich, so zu arbeiten, und dementsprechend anstrengend“. Das sei ihrer Meinung nach aber mit allem im Leben so: „Wenn man mit Dingen umgehen muss, die man nicht kennt, ist es immer anstrengender als mit Dingen umzugehen, die man schon kennt“. Sie konnte bei den Dreharbeiten zu „Der Seidene Faden“ auf keinerlei ähnliche Erfahrungen zurückgreifen, da sie so etwas noch nie erlebt habe.

Damit meint sie „dieses Method Acting“, für das Daniel Day-Lewis bekannt ist, was mit sich bringe, „dass man sich vorher nicht sieht und nicht proben kann“, wie Krieps erzählt. Das sei für sie eine völlig neue Art zu arbeiten gewesen. Für sie sei die Beziehung zum Regisseur und ihren Co-Stars ausserhalb des Sets ebenso wichtig wie die Arbeit an sich, wie die Schauspielerin weiter ausführt. Doch dieses Mal war alles anders…

Das meidet sie „wie das Feuer“

„Ein Grund für mich, Filme zu machen, ist, um tolle neue Menschen kennenzulernen. Wenn dann jemand nur in der Rolle steckt, fällt das natürlich weg. Aber es war unglaublich bereichernd, weil es etwas ist, was ich nicht kannte“, erklärt die Wahl-Berlinerin. Es habe ihr „neue Perspektiven“ gezeigt. Die Privatperson Daniel Day-Lewis kenne sie also gar nicht? „Richtig“, antwortet Krieps schlicht.

Eine weitere Zusammenarbeit mit dem bisher dreifachen Oscar-Preisträger dürfte es aufgrund seiner angekündigten Schauspielrente wohl nicht geben. Vicky Krieps hofft, wie viele andere auch, dass ihr Co-Star vielleicht doch nicht aufhöre. Aber sie findet auch: „Wenn er es ernst meint, bedeutet es, dass es ihm am Herzen liegt und dann sollte er es auch tun“. Die gebürtige Luxemburgerin muss sich jedoch nicht hinter ihrem hochgelobten Co-Star verstecken.

Ihre Performance wird ebenfalls gefeiert. Erhöht das den Druck auf die 34-Jährige? „Ich lese zum Beispiel keine Artikel über mich, denn das würde mich, glaube ich, tatsächlich verwirren“, sagt Krieps. Sie meide es „wie das Feuer“ sich selbst zu googlen und gebe „auf gar keinen Fall“ auf Youtube ihren Namen ein. Sie beschäftige sich stattdessen mit ihrer Welt in Berlin, mit ihren Kindern und versuche „einfach ganz normal meinen Alltag zu leben“. Lob und Komplimente erhalte sie, wenn Menschen direkt auf sie zukommen und sie auf den Film und ihre Performance ansprechen. Damit könne sie sehr gut umgehen.

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