90. Academy Awards: Ein ganz besonderes Oscar-Jahr

Jedes Jahr sorgen die Oscar-Nominierungen für Aufsehen. Im Jahr 2018 ist nicht nur die Damenwelt in den Fokus gerückt, auch ein Horrorstreifen mischt die Academy Awards auf.

Die Entscheidung über die Gewinner der diesjährigen Oscar-Verleihung ist bereits gefallen. Am 27. Februar endete die Abstimmung für alle Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS). Wer die Goldjungen mit nach Hause nahmen darf, wird sich am 4. März in Los Angeles zeigen. Mit 13 Nominierungen gilt der Fantasyfilm „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ als grosser Favorit bei den 90. Academy Awards. Doch wird er der Favoritenrolle auch gerecht? Im Jahr 2018 sorgten die Oscar-Normierungen für einige Überraschungen: Es wurde gar Geschichte geschrieben!

Ein echter Meilenstein

Den Namen Rachel Morrison (39) sollte sich jeder Filmfan merken. Die Kamerafrau wurde für ihre Arbeit beim Historiendrama „Mudbound“ in der Kategorie „Beste Kamera“ nominiert – als erste Frau überhaupt! Ein echter Meilenstein nach 89 Preisverleihungen.

Ebenso bedeutend ist die Nominierung von Greta Gerwig (34, „Frances Ha“) für ihre Arbeit an „Lady Bird“ in der Kategorie „Beste Regie“. Sie ist nach acht reinen Männer-Jahren die erste Frau, die von der Academy bedacht wurde. Die letzte Dame, die in dieser Kategorie nominiert war, war Kathryn Bigelow (66) im Jahr 2010. Sie gewann damals den Oscar für ihre Regiearbeit bei „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“.

Octavia Spencer und Mary J. Blige schreiben Geschichte

Octavia Spencer (45, „The Help“) hat bereits seit 2012 einen Oscar zu Hause. 2017 war sie für „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ nominiert. Mit ihrer Nominierung als „Beste Nebendarstellerin“ in „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ schrieb sie 2018 dennoch Geschichte. Sie ist nun die erste schwarze Frau, die zwei Jahre hintereinander nominiert wurde.

Sängerin und Schauspielerin Mary J. Blige (47) wiederum ist die erste schwarze Frau, die gleichzeitig in mehreren Kategorien nominiert wurde, als „Beste Nebendarstellerin“ und für den „Besten Song“ im Netflix-Film „Mudbound“. Netflix schrieb ebenfalls Geschichte, indem es als erster Streaming-Dienst acht Nominierungen absahnte.

Und an dieser Dame kommt wohl niemand so schnell vorbei: Die dreifache Oscar-Gewinnerin Meryl Streep (68, „Die Eiserne Lady“) brach ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr. Sie erhielt für ihre Performance in „Die Verlegerin“ ihre 21. Oscar-Nominierung in einer Darsteller-Kategorie. Sollte sie den Preis als „Beste Hauptdarstellerin“ einheimsen, zieht sie mit Katharine Hepburn (1907-2003) gleich, die unter den Schauspielern den Rekord hält – mit vier gewonnenen Trophäen.

Ein Horror-Streifen mischt mit

Jordan Peele (39) hat mit „Get Out“ das Horror-Genre und die Academy Awards aufgemischt. Sein Streifen sackte vier Nominierungen ein, darunter „Bester Film“, wo er als Produzent genannt wird. Ein Meilenstein für einen Horrorstreifen – und Peele! Neben der Nennung in der Königskategorie wurde er auch für die „Beste Regie“ und das „Beste Originaldrehbuch“ bedacht. Er ist der erste schwarze Filmschaffende und die dritte Person überhaupt, dem dieses Tripel gelingt.

Denzel Washington (63) ist durch seine Nennung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ nun der schwarze Schauspieler mit den meisten Oscar-Nominierungen. Überraschend ist auch Basketball-Superstar Kobe Bryant (39) unter den Oscar-Nominierten. Sein Name taucht in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“ auf. „Dear Basketball“ handelt von seiner Karriere und entstand in Zusammenarbeit mit dem renommierten Trickfilmzeichner Glen Keane (63) und Komponist John H. Williams (85).

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