Florian Henckel von Donnersmarck: Sein neues Drama startet in Venedig

Florian Henckel von Donnersmarck und Sebastian Koch haben es schon einmal zusammen bis zum Oscar geschafft. Nun startet ihr neuer Film „Werk ohne Autor“ bei den Filmfestspielen in Venedig im Wettbewerb.

Das Drama „Werk ohne Autor“ (Kinostart: 3. Oktober) von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck (45, „The Tourist“) und Schauspieler Sebastian Koch (56, „Homeland“) feiert seine Weltpremiere im Wettbewerb bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Von 29. August bis 8. September kämpfen 21 Filme um den Goldenen Löwen.

„Meine Schauspieler, Produzenten, Department Heads, Redakteure, Förderer, Partner und ich sind von Herzen froh und dankbar, dass Alberto Barbera und sein Team ‚Werk ohne Autor‘ für den Wettbewerb in Venedig ausgewählt haben“, freut sich der in Köln geborene Regisseur in einem Statement. Mit Venedig und dem Festival verbinde er sehr viel Positives, heisst es weiter: „In dieser Stadt habe ich als Jugendlicher die Malerei lieben gelernt, und als Erwachsener sehr spannende Dreharbeiten verbracht.“ Ausserdem hätten viele seiner Lieblingsfilme auf diesem Festival ihre Premiere gefeiert. „Viva Venezia!“

Darum geht’s in „Werk ohne Autor“

Inspiriert von wahren Begebenheiten wird die Lebensgeschichte des Künstlers Kurt (Tom Schilling) erzählt, seine leidenschaftliche Liebe zu Elisabeth (Paula Beer) und das folgenschwere Verhältnis zu seinem undurchsichtigen Schwiegervater, Professor Seeband (Koch). Dessen wahre Schuld an den verhängnisvollen Ereignissen in Kurts Leben kommt letztlich in dessen Bildern ans Licht…

Neben Koch spielen in der tragischen, spannenden und leidenschaftlichen Familiengeschichte mit Thriller-Elementen, der Berliner Schauspieler Tom Schilling (36, „Unsere Mütter, unsere Väter“, „Der gleiche Himmel“) und seine Mainzer Kollegin Paula Beer (23, „Bad Banks“, „Das finstere Tal“) die Hauptrollen. Beer wurde für ihre Rolle in dem Melodram „Frantz“ (2016) vor zwei Jahren im Venedig-Wettbewerb mit dem Marcello Mastroianni Preis ausgezeichnet.

Das Oscar-Dreamteam

Henckel von Donnersmarck und Koch gelang jenes Bravourstück, von dem so viele Filmemacher nur träumen können: Zusammen mit den Schauspielkollegen Martina Gedeck (56) und Ulrich Mühe (1953-2007) überzeugten sie im Jahr 2007 die Jury der Academy Awards, ihr Film „Das Leben der Anderen“ (2006) wurde mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Ein erneuter Siegeszug durch die Festival-Wettbewerbe bis hin zu einem weiteren möglichen Auslands-Oscar ist aus der Teilnahme im Venedig-Wettbewerb sicherlich nicht abzuleiten, eine erste grosse Chance für das Projekt und seine Macher ist es aber allemal.

Welche Filme werden ausserdem gezeigt?

Neben „Werk ohne Autor“ werden ausserdem 20 weitere Filme im Wettbewerbsprogramm vorgestellt. Darunter befinden sich unter anderem der Western „The Ballad of Buster Scruggs“ – Regie führten dabei die Coen-Brüder Joel und Ethan, in den Hauptrollen sind James Franco, Liam Neeson und Tom Waits zu sehen.

Einen weiteren Western stellt der französische Regisseur Jacques Audiard vor. Der Film „The Sisters Brothers“ mit Joaquin Phoenix und Jake Gyllenhaal ist der erste englischsprachige Film des Franzosen. Ausserdem wird Olivier Assayas seinen neuen Film „Doubles Vies“ mit Juliette Binoche und Guillaume Canet nach Italien bringen. Und auch von „Call Me By Your Name“-Regisseur Luca Guadagnino und seinem neuen Film „Suspiria“ sowie von „The Lobster“ des Griechen Yorgos Lanthimos erwarten die Kritiker am Lido vieles.

Weitere Filme sind: „22 July“ von Paul Greengrass, „Peterloo“ von Mike Leigh, „Napszállta“ von László Nemes. Eröffnet werden die Festspiele in Venedig durch das Weltraum-Drama „Aufbruch zum Mond“ mit Ryan Gosling und Claire Foy – Regie führte „La La Land“-Regisseur Damien Chazelle.

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