„Ant-Man and the Wasp“: Klein, aber fein

Mit „Ant-Man and the Wasp“ veröffentlicht Marvel das nächste Puzzleteil im „Avengers“-Universum. Lohnt sich der Lückenfüller?

Bei Marvel-Fans auf der ganzen Welt hallt noch das Fingerschnippen von Thanos (Josh Brolin) in „Avengers: Infinity War“ nach. Erst im Frühjahr 2019 wird offenbart, wie es mit den zu Staub zerfallenen und noch lebenden Superhelden weitergeht. Bis dahin gibt es aber trotzdem Nachschub aus dem Marvel-Kosmos. Am 26. Juli kommt „Ant-Man and the Wasp“ in die Kinos. Der Streifen spielt in seiner eigenen Zeitschiene und liefert dennoch einen entscheidenden Hinweis auf den vierten Teil der „Avengers“-Reihe.

Es beginnt mit einem Zeitsprung

Nach seinem Einsatz an der Seite von Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) in „The First Avenger: Civil War“ steht Scott Lang alias Ant-Man (Paul Rudd) unter Hausarrest. Fast zwei Jahre sind seit den Vorfällen vergangen und er hat die Zeit hauptsächlich mit abenteuerlichen Spielen mit Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) verbracht. Er kann es kaum erwarten, bis er in wenigen Tagen seine Fussfessel ablegen darf. Der Plan ist simpel: Einfach ohne Ärger die Zeit rumbringen. Doch da hat er die Rechnung ohne Hope van Dyne (Evangeline Lilly) und Dr. Hank Pym (Michael Douglas) gemacht.

Sie konfrontieren ihn mit einer neuen Mission: Sie glauben, dass Hopes Mutter Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer) noch lebt und seit Jahrzehnten im sogenannten „Quantum Realm“, einer alternativen Mikro-Dimension, lebt. Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen, brauchen sie jedoch Scotts Hilfe. Es liegen allerdings Spannungen in der Luft wegen seines Alleingangs mit Captain America, zudem sind ihnen das FBI und andere finstere Gestalten auf den Fersen. Können Sie dieses Geheimnis aus der Vergangenheit lüften?

Top-Besetzung und viel Humor

Eines vorneweg: Paul Rudd scheint einfach nicht zu altern! Der Schauspieler mag im April 2019 zwar 50 Jahre alt werden, doch in „Ant-Man and the Wasp“ zeigt er nicht nur Ansätze von einem Six Pack. Er wirkt fitter als jemals zuvor! Es scheint, als seien seit „Clueless – Was sonst!“ keine 23 Jahre vergangen. Der 49-Jährige hat nichts von seinem Charisma und seinem Witz verloren. Auch als Superhelden-Papa macht er eine wirklich gute Figur. Vor allem aber überzeugt er einmal mehr mit seinem komödiantischen Talent, was diesen Superhelden-Streifen besonders witzig macht.

Als perfekte Gegenspielerin bietet ihm Evangeline Lilly (38) einmal mehr die Stirn. Der ehemalige „Lost“-Star nimmt kein Blatt vor den Mund und empfiehlt sich für einen eigenen Marvel-Streifen. The Wasp fackelt eben nicht lange und steht ihren männlichen Superhelden-Kollegen in nichts nach. Hut ab! Oscar-Gewinner Michael Douglas (73) merkt man zudem an, wie viel Freude er im Marvel-Kosmos hat. Mit seiner Redegeschwindigkeit und seinem perfekten Comedy-Timing stiehlt ihnen Michael Peña (42) alias Luis aber hin und wieder die Show!

„Ant-Man and the Wasp“ punktet neben der Situationskomik und dem Wortwitz durch die Gegensätze zwischen Klein und Gross. Herrlich, wenn plötzlich ein riesiges Gebäude in Sekundenschnelle auf einen Ziehkoffer zusammenschrumpft, Spielzeugautos im Nu zu echten Fahrgeschossen werden und eine überdimensionale Hello Kitty auf den Strassen von San Francisco allen das Fürchten lehrt. Ausserdem gibt es Ant-Man in den verschiedensten Grössen zu bestaunen – echt lustig! Alle Kinogänger sollten sich zudem auf eine farbenfrohe Reise ins „Quantum Realm“ einstellen, mehr sei hier aber nicht verraten.

Fazit

Wie immer gilt bei einem Marvel-Streifen: Sitzenbleiben bis zum bitteren Ende! In der ersten End-Credit-Szene wird der entscheidende Hinweis geliefert, wo Ant-Man, The Wasp und Co. während Thanos‘ Fingerschnippen waren – und was mit ihnen passiert. Sieht so aus, als wird der kleine Superheld noch eine grosse Rolle spielen. Ganz zum Schluss folgt eine weitere kleine Szene. Natürlich kann man sich fragen, ob es diesen „Lückenfüller“ vor dem vierten „Avengers“-Teil gebraucht hätte.

Aber „Ant-Man and the Wasp“ macht Spass! Es ist eine Freude, Paul Rudd dabei zuzusehen, wie viel Spass er an seinem Superhelden-Dasein hat. Man kann lauthals lachen und sich an grossen wie kleinen Dingen erfreuen. Es ist mal wieder ein etwas anderer Marvel-Kracher. (Noch) keine Endzeitstimmung, kein Bösewicht aus einer anderen Galaxie. Gerade das macht den Film so charmant. Dieser kleine Marvel-Superheld ist mehr als ein Lückenfüller.

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