Bully-Thriller „Ballon“: Was für ein Aufwand!

Endlich hebt der „Ballon“ ab! Der erste Thriller von Comedy-King Michael „Bully“ Herbig startet in den Kinos. Worum geht’s in dem Film und lohnt sich die Kinokarte?

Comedy-King Michael „Bully“ Herbig (50, „Wickie und die starken Männer“) hat seinen ersten Thriller gemacht. „Ballon“ startet am morgigen Donnerstag (27. September) in den Kinos. Mit dem drastischen Genre-Wechsel ist Bully, der den Film auch selbst produziert hat, ein grosses Wagnis eingegangen. Doch das ist nicht minder gross, als das seiner Protagonisten oder besser gesagt der realen Vorbilder. Ob sich die Kinokarte für Bullys Film lohnt – und sich sein Mut damit auszahlt – erfährst du hier.

Darum geht’s im Film

Sommer 1979 in Thüringen: Die Familien Strelzyk (Friedrich Mücke, Karoline Schuch, Jonas Holdenrieder, Tilman Döbler) und Wetzel (David Kross, Alicia von Rittberg, Till Patz, Ben Teichmann) haben zwei Jahre lang an ihrem waghalsigen Plan gearbeitet, mit einem selbst gebauten Heissluftballon aus der DDR über die Grenze nach Bayern zu fliehen.

Bei einem ersten Versuch stürzt der Ballon jedoch kurz vor der Grenze ab. Die Stasi entdeckt den Fluchtversuch und nimmt unter Leitung von Oberstleutnant Seidel (Thomas Kretschmann) die Ermittlungen auf. Unter grossem Zeitdruck arbeiten die beiden Familien an einem neuen Flucht-Versuch…

Spannung ist garantiert

„Kann Bully Thriller?“, lautet die Frage aller Fragen. Und die Antwort ist simpel: „Ja, er kann!“ Wer die wahre Geschichte hinter dem Film nicht kennt und sich den Ausgang auch nicht erzählen lässt, auf den warten gute zwei Stunden Hochspannung. Wie ernst es dem Filmemacher mit dem für ihn bislang ungewohnten Terrain war, zeigt sich gleich in den ersten Szenen.

Was Fans der bisherigen Bully-Komödien wiedererkennen werden, ist die grosse Liebe zum Detail. Ausstattung, Maske und Kostüme versetzen den Zuschauer mühelos in die DDR-Zeit zurück. Szenenbild, Kamera, Licht und Musik sorgen ebenfalls für gewohnt viel Atmosphäre. Fans der „Eberhofer“-Krimis werden übrigens auch jemanden wiederkennen. Aber anders als in „Niederkaltenkirchen“ sorgt der Vierbeiner in Bullys Film für einen soliden Schock-Moment. Apropos Besetzung: Der Cast ist bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend ausgewählt. Und im Fall von Friedrich Mücke (37) lässt sich festhalten: Für solche Filme lohnt sich der Ausstieg nach nur zwei Ausgaben (2013, 2014) aus dem Kultkrimiformat „Tatort“.

Der eigentliche Hauptdarsteller des Bully-Thrillers ist allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Stoff. Der 32 Meter hohe Heissluftballon wurde eigens für die Dreharbeiten konstruiert. Er ist ein originalgetreuer Nachbau jenes Ballons, mit dem die Familien Strelzyk und Wetzel am 16. September 1979 aus der DDR geflüchtet sind. Die aus 1245 Quadratmeter buntem Stoff bestehende Ballonhülle bringt 170 Kilogramm auf die Waage und kann 4200 Kubikmeter heisse Luft fassen. Was für ein Aufwand, möchte man sagen. Doch es hat sich gelohnt – damals wie heute!

Fazit

Wer hätte es gedacht? Aber Bullys DDR-Flucht-Thriller „Ballon“ überzeugt auf ganzer Linie! Oder um es mit den Worten des bayerischen Regie-Kollegen Joseph Vilsmaier (79, „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“) bei der Premiere in München zu sagen: „Der Bully kann alles!“

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