„Leaving Neverland“: Regisseur verteidigt die Michael-Jackson-Doku

Nach der Premiere der scharf kritisierten Michael-Jackson-Doku „Leaving Neverland“ verteidigt Regisseur Dan Reed nun seinen vierstündigen Film.

Die Doku „Leaving Neverland“ feierte am Freitag beim Sundance Film Festival Premiere. Seither reisst die Diskussion um den Inhalt nicht ab. Nach der scharfen Kritik von Nachlassverwalter, Familie und Fans des verstorbenen Superstars Michael Jackson (1958-2009) verteidigt Regisseur Dan Reed (56) nun seinen Film.

„Es handelt sich um einen vierstündigen Dokumentarfilm eines Dokumentarfilmers mit langjähriger Erfahrung im Recherchieren und dem Erzählen komplexer Geschichten – und das ist eine komplexe Geschichte“, erklärt Reed im Gespräch mit „The Hollywood Reporter“.

Auf den konkreten Vorwurf, das Werk sei ein „Anschlag nach Art der Boulevardpresse“, bezogen, kontert er: „Ich würde sagen, es ist zweifelsohne eine Dokumentation […] Ein vierstündiges Werk, ist das Boulevard?“ Er habe Jackson im Film nicht abgestempelt oder kommentiert – vielmehr sei es eine Geschichte über zwei Familien und Jackson sei ein Element dieser Story. Es sei gar „kein Film über Michael“. „Der Film ist ein Bericht über sexuellen Missbrauch, wie sexueller Missbrauch passiert und welche Konsequenzen sich später im Leben daraus ergeben“, so Reed weiter.

Im Film erzählen zwei heute erwachsene Männer über ihre Beziehung zum „King of Pop“ in den 1980er Jahren. Choreograf Wade Robson (36) behauptet, im Alter von 7 bis 14 Jahren von Jackson missbraucht worden zu sein und beschreibt den angeblichen Missbrauch bis ins kleinste Detail. Der andere Mann, James Safechuck (40), der als Kind mit Jackson für einen Werbeclip vor der Kamera stand, behauptet in „Leaving Neverland“, von dem Sänger ab dem Alter von 10 Jahren sexuell missbraucht worden zu sein. Auch diese Geschichte wird laut dem „Hollywood Reporter“ detailliert erzählt.

Michael Jacksons Familie veröffentlichte bereits am Montag eine Erklärung: „Wir können bei diesem öffentlichen Lynchen durch Leichenfledderer und anderer, die Michael nie getroffen haben, nicht einfach so zusehen.“ Der Film greife unbestätigte Anschuldigungen auf, die angeblich vor 20 Jahren stattgefunden hätten, und behandele diese als Tatsache, so die scharfe Kritik.

Michael Jackson ist sogar posthum noch einer der erfolgreichsten Künstler aller Zeiten. Ab Mitte der 1990er Jahre war er mit Vorwürfen des Kindesmissbrauchs konfrontiert. Ein Ermittlungsverfahren wurde 1994 eingestellt. In einem späteren Prozess wurde Jackson 2003 in allen Anklagepunkten von den Geschworenen einstimmig freigesprochen.

Michael Jackson starb am 25. Juni 2009 in Los Angeles an einer akuten Narkosemittel-Vergiftung. Sein damaliger Arzt, Conrad Murray (65), wurde 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

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