„X-Men: Dark Phoenix“ – Sophie Turner gerät ausser Kontrolle

Die jüngere Garde „X-Men“ ist zurück. In „Dark Phoenix“ sorgt „Game of Thrones“-Star Sophie Turner alias Jean Grey für mächtig Wirbel.

Die Mutanten sind zurück: „X-Men: Dark Phoenix“ startet am 6. Juni 2019 in den Kinos und ist bereits der zwölfte Film der „X-Men“-Reihe. Dieses Mal steht „Game of Thrones“-Star Sophie Turner (23) alias Jean Grey im Fokus. Schafft die gebürtige Britin damit endgültig den Sprung vom Serienstar zur Kinoheldin? Und kann die Mutanten-Reihe überhaupt noch überzeugen?

Jean Grey spaltet die X-Men

Während einer heiklen Mission im Weltall wird Jean Grey (Sophie Turner) von einer kosmischen Energie absorbiert, die sie fast das Leben kostet. Die Kraft, die sie dadurch erlangt, ist stärker als jede, die sie oder die anderen Mutanten besitzen. Jean hat grosse Probleme, ihre neuen Fähigkeiten zu kontrollieren. Sie verletzt Menschen, die sie liebt und sucht verzweifelt nach Hilfe – an ungewohnter Stelle. Eine mysteriöse Frau (Jessica Chastain) bietet ihr schliesslich einen Ausweg an. Die X-Men sind sich zudem uneinig, wie sie mit Jean umgehen sollen. Werden sie sie töten? Wird Jean der Fremden vertrauen und sich gegen ihre Familie stellen?

Geballte Frauenpower – doch dem Plot fehlt es an Schlagkraft

„X-Men: Dark Phoenix“ wartet mit geballter Frauenpower auf. Im Fokus stehen neben Sophie Turner auch Oscar-Gewinnerin Jennifer Lawrence (28, „Silver Linings“) und Jessica Chastain (42, „Zero Dark Thirty“). Sie laufen den Männern klar den Rang ab. Turner liefert eine solide Leistung ab, bleibt aber im Vergleich zur – im Film verhältnismässig kurzen – Schlagkraft einer Jennifer Lawrence und einer Jessica Chastain trotzdem blass. Selbst als mächtigstes Wesen im Universum, zu dem Jean Grey aufsteigt, fehlt Sophie Turner der letzte Pep. Das Freischwimmen von Sansa Stark aus „Game of Thrones“ wird wohl noch etwas dauern.

Einen der wohl bedeutendsten Sätze liefert – einmal mehr – Jennifer Lawrence alias Raven bzw. Mystique. Sie macht James McAvoy (40, „Split“) alias Professor Charles Xavier eine klare Ansage nach der lebensbedrohlichen Mission im Weltall. Er solle sich mal überlegen, die Truppe von „X-Men“ in „X-Women“ umzubenennen, schliesslich würden immer die Frauen allen das Leben retten. Ob sich die Filmemacher das selbst zu Herzen nehmen werden und weitere Filme mit geballter Frauenpower folgen werden, bleibt abzuwarten. Dann sollte aber auch der Plot mehr zu bieten haben.

Simon Kinberg (45) hat bei „X-Men: Dark Phoenix“ nicht nur sein Regiedebüt gefeiert, sondern auch das Drehbuch verfasst. Während er seinen Regie-Job solide gemeistert hat, kann die Story nicht unbedingt überzeugen. Zwar bietet die Verwandlung von Jean Grey zu Dark Phoenix durchaus visuell ansprechende Szenen, doch es fehlt an emotionaler Tiefe. Die Veränderung, die Jean durchlebt, wurde nicht glaubhaft herausgearbeitet. Ihre innere Zerrissenheit wird hier und da lediglich angedeutet – Tränen im Regen etwa – da scheint sie auch schon wieder vorbei zu sein.

Ebenso verhält es sich mit dem Konflikt, der durch Jeans neue Kräfte unter den Mutanten entsteht. Am Potential dieses Zerwürfnisses wird nur an der Oberfläche gekratzt. Der Film plätschert eher dahin anstatt wirklich zu fesseln – was am mangelnden Tiefgang des Drehbuchs liegt. Der grosse Showdown darf zwar nicht fehlen, aber selbst der geht relativ zügig über die Bühne und lässt den Zuschauer mit der Frage zurück: Wie ist denn das nun alles so schnell passiert?

Fazit

„X-Men: Dark Phoenix“ kann trotz visuell ansprechender Action-Szenen inhaltlich nicht überzeugen. Man fiebert nur selten mit, was die halbe Miete wäre. Mit diesem hochkarätigen Schauspiel-Ensemble wäre sicherlich mehr drin gewesen. So wird die „X-Men“-Garde um Jennifer Lawrence, James McAvoy, Nicholas Hoult und Michael Fassbender um einen würdigen Abschluss gebracht. Denn eines ist klar, nicht alle werden diesen Film überleben.

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