Angus & Julia Stone: «Wir verstehen uns blind»

Das letzte Album von Angus & Julia Stone landete 2014 in den Top 10 der Charts. Nun wollen die Geschwister mit ihrer neuen Musik an alte Erfolge anknüpfen. Im Interview verrät Julia, woher sie sich ihre Inspiration holt und ob die beiden auch streiten.

Angus & Julia Stone sind alte Hasen im Showgeschäft. Seit über zehn Jahren machen die Geschwister aus Australien bereits Musik. Zu ihren bekanntesten Hits gehören „Big Jet Plane“ und „I’m Not Yours“ – beide aus dem Jahr 2010. Im Juni kam ihr neuer Song „Snow“ raus, das Album folgt am 15. September. Julia Stone verrät im Interview, ob es einfach ist, mit ihrem Bruder zusammenzuarbeiten und welchen Beruf sie ausüben würde, wenn sie keine Musikerin wäre.

Wie ist es, mit Ihrem Bruder Musik zu machen?

Julia Stone: Es ist dasselbe, wie wenn du mit deinem besten Freund Musik machst. Wenn du jemanden sehr lange kennst und mit dieser Person zusammenarbeitest, dann hast du eine gewisse Freiheit – kannst dich besser selbst ausdrücken. Es gibt dir dieses gemeinsame Level an Geborgenheit und Vertrauen.

Wenn es doch Streit gibt, ist es dann einfacher mit Angus zu sprechen, weil er Ihr Bruder ist?

Stone: Das kommt darauf an. Wenn Sachen angesprochen werden müssen, fällt uns das wahrscheinlich schon einfacher. Oft müssen wir aber auch gar nicht miteinander reden, weil wir uns quasi blind verstehen.

Ist es ein Vorteil, dass Sie mit Ihrem Bruder einen Teil der Familie immer um sich haben?

Stone: Wir sind relativ unabhängig voneinander aufgewachsen. Als wir klein waren, haben wir viel mit der Familie unternommen, sind oft Campen gegangen. Kaum war ich volljährig, habe ich mir ein Ticket gekauft, um alleine die Welt zu bereisen. Ich habe bis jetzt nie richtig Heimweh gehabt. Ich liebe es einfach, zu reisen.

Wie war es in einer musikalischen Familie aufzuwachsen?

Stone: Musik macht einen glücklich, sie beruhigt. Egal, ob deine Eltern selbst Musiker sind oder einfach gerne Musik hören. Durch die Musik konnten Angus und ich früh lernen, unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken. Unsere Eltern lieben die Kunst und Kreativität und es ist natürlich toll, damit aufgewachsen zu sein.

Sie spielen Gitarre und Trompete. Welche anderen Instrumente können Sie noch spielen?

Stone: Die beiden beherrsche ich ganz gut. Aber das Klavier ist wohl mein Lieblingsinstrument, wenn ich Songs schreibe. Auf Konzerten haben wir allerdings einen eigenen Klavierspieler.

Woher holen Sie sich Ihre Inspiration für Ihre Songs?

Stone: Man kann sich das wie Kochen vorstellen: Wenn du die genauen Zutaten kennst, dann fühlst du dich inspiriert oder verspürst das Verlangen etwas zu kreieren. Du kannst dich aber auch bei einer heissen Tasse Kaffee inspiriert fühlen oder an einem sonnigen Tag, an dem du leichten Schrittes umherwandelst. An einem anderen Tag geht es dir aber vielleicht nicht gut und dich inspiriert nichts. Es kommt ganz auf die Emotionen und deinen Körper an.

Könnten Sie sich auch etwas anderes Kreatives vorstellen, zum Beispiel in einer Serie mitzuspielen?

Stone: Ich bin ein grosser Fan von „The Wire“! Ich glaube aber nicht, dass sie eine weitere Staffel drehen werden. Was mir auch gefällt ist die Netflix-Serie „Gypsy“ mit Naomi Watts.

Wenn Sie nicht Sängerin wären, welchen Beruf würden Sie stattdessen gerne ausüben?

Stone: Irgendetwas komplett anderes. Vielleicht wäre ich Massage-Therapeutin.

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