Beatsteaks: «Es gibt auch Gutes auf der Welt»

Am 1. September erscheint das neue Album der Berliner Rockband Beatsteaks. Im Interview verrät Schlagzeuger Thomas Götz, warum die Band sich auf „Yours“ musikalisch austoben musste.

Zwei Jahre lang war auf der Facebook-Seite der Beatsteaks in einem Live-Stream lediglich ein grasendes Yak zu sehen. Dann endlich Ende Mai verschwand es und das neue Album „Yours“ wurde angekündigt. Das Yak ziert jetzt nur noch das Album-Cover des achten Studioalbums der erfolgreichen Berliner Rockband. Der Schlagzeuger Thomas Götz sprach im Interview darüber, warum es die Band immer wieder in kleine Clubs zieht und warum „Yours“ einige Geburtshelfer nötig hatte.

Sie sind momentan auf Club-Tour. Wie war der Auftakt in Kiel?

Thomas Götz: Schön! Wir waren aufgeregt, ob der neuen Songs, die wir bis dato noch nicht gespielt hatten, sind aber ganz glücklich, wie es gelaufen ist, und freuen uns auf mehr.

Die Clubs, die Sie ausgesucht haben, sind für Ihre Verhältnisse recht klein. Warum wollten Sie zurück in die versifften Dunstschuppen, wenn Sie auch die grossen Hallen problemlos füllen könnten?

Götz: Da wir in der luxuriösen Lage sind, beides machen zu können, wollen wir nur ungern darauf verzichten, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Die kleinen Clubs haben bis auf die viel zu niedrige Gage, einige Möglichkeiten zu bieten, die die grossen Hallen nicht auf Lager haben, wie zum Beispiel Intimität, und Direktheit. Wir wären blöd, wenn wir das nicht geniessen würden.

Sie alle haben Familie und Kinder. Sind die mittlerweile auf Tour mit dabei?

Götz: Nein, sie kommen ab und zu auf Besuch, begleiten uns aber nicht ständig.

Auf Ihrem neuen Album „Yours“ wildern Sie in sehr vielen unterschiedlichen Genres. Man hat den Eindruck, dass Sie Lust auf alles hatten und davon viel. Wie kam es dazu?

Götz: Genau so hat es sich für uns auch angefühlt, es hatte sich einfach viel aufgestaut, was raus wollte und durch die vielen Helfer bei der Platte, war es uns möglich alles zu verwirklichen, was wenn wir auf uns alleine angewiesen gewesen wären, wahrscheinlich nicht funktioniert hätte.

Es sind einige Kollaborationen auf dem Album zu hören. Zum Beispiel mit Deichkind bei „L auf der Stirn“. Mit wem würden Sie in Zukunft gerne einmal arbeiten?

Götz: Momentan sind wir, was Kollaborationen angeht, gesättigt und wunschlos glücklich. Aber fragen Sie uns in drei Monaten nochmal, dann gibt es sicher eine Idee. Obwohl eines fällt mir ein: Wir wünschten uns, K.I.Z. würden für uns eine adäquate Übersetzung oder Neuinterpretation des Liedes Lory Meyers von NoFX machen…das Backing dazu haben wir schon aufgenommen.

Inwieweit haben Sie die jüngsten teils schrecklichen Geschehnisse auf der Welt beim Songwriting beeinflusst?

Götz: In jeder freien Minute wurde darüber diskutiert. Inwieweit dass seinen Weg auf die Platte gefunden hat, möge der/die Hörer/In entscheiden.

Es gibt sehr viele positiv gestimmte Songs auf dem Album. Ist es das, was Sie als Musiker all dem entgegenstellen können. Den Leuten zeigen, dass es noch Gutes in der Welt gibt?

Götz: Es gibt auch Gutes auf der Welt, sie gehört weder der AFD und den Nazis, noch Donald Trump und den Terroristen. Wie die Welt sein wird, liegt an uns.

Als Sie bei „Rock im Park“ von der Bühne kamen, haben Sie kurz danach die Nachricht erhalten, dass „Rock am Ring“ wegen einer Terrorwarnung unterbrochen wurde. Sie sollten am Tag darauf ebenfalls dort auftreten. Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das erfahren haben?

Götz: Wir waren erschrocken, haben das Beste gehofft und haben uns vorsorglich auf den Weg zu „Rock am Ring“ gemacht, um dort, falls es sich als eine Ente herausstellt, auftreten zu können, was dann so auch geschah.

Man sagt ja immer: Nach der Tour ist vor der Tour. Gibt es schon Pläne für eine Tour, nachdem das Album veröffentlicht wurde?

Götz: Ja, nur leider können wir die nicht sofort verraten, sondern müssen uns noch bis zum 09.09. gedulden, es kommt auf jeden Fall noch was nach!

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