Hotlist: Diese Newcomer starteten 2017 durch

Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu – Zeit für einen musikalischen Rückblick. Das sind einige der heissesten Durchstarter des Jahres.

An den etablierten Acts gab es in diesem Jahr kaum ein Vorbeikommen. So dominierte Ed Sheeran (26) zu Jahresanfang mit den Singles aus seinem Album „Divide“ die Charts. „Shape Of You“ verteidigte von Mitte Januar bis Ende April Platz Eins und konnte nur von „Despacito“ vom Musiker-Gespann Luis Fonsi feat. Daddy Yankee vom Thron gestürzt werden – nur um selbst unfassbare 17 Wochen dort zu verweilen. Kleinere Überraschungen waren dennoch drin: Rap-Newcomer Bausa (*1989) genoss mit seiner ersten Single überhaupt, „Was du Liebe nennst“, zumindest acht Wochen lang die Sonne auf dem Chart-Gipfel.

Deutschsprachige Musik ist weiter im Aufwind

Ohnehin hatte deutschsprachige Musik in 2017 Hochkonjunktur. Als neue Adele (29, „Hello“) wird Sängerin Alina gehandelt, die mit ihrer Single „Die Einzige“ und dem gleichnamigen Album mehr als nur einen Achtungserfolg verbuchen konnte. Vergleiche werden nicht nur aufgrund ihrer Stimmgewalt gezogen, sondern auch wegen ihrer Optik. „Ein grosses Lob“, wie die Sängerin im Interview verriet.

Der Singer-Songwriter Faber (24) gilt als heissester Musikexport aus der Schweiz. Faber, der eigentlich Julian Pollina heisst und der Sohn des italienischen Liedermachers Pippo Pollina (54) ist, kredenzte auf seinem Album „Sei ein Faber im Wind“ liebliche Melodien mit expliziten deutschen Texten, wie „Manchmal schicke ich ’ne Karte. Manchmal ficke ich ’ne Schwarze“.

Nachdem Sänger Wincent Weiss (24) mit der Single „Musik sein“ bereits 2016 erste Erfolge feiern konnte, begeisterte er in diesem Jahr mit seinem Debüt-Album „Irgendwas gegen die Stille“ vollends die Fans und heimste schnell Gold-Status dafür ein. Auch die dazugehörige Tour war sehr gut besucht und gab zudem einer weiteren Newcomerin die Chance auf sich aufmerksam zu machen: Der Hamburger Sängerin Toksï, die sich irgendwo zwischen HipHop und Pop, bewaffnet mit Oldschool-Samples und elektronischen Beats bewegt.

Das Rap-Business mischte neben Bausa auch der Musiker Veysel (*1984) mit seinem Album „Hitman“ auf. Entdeckt wurde er schon vor Jahren von Haftbefehl (32), doch zum grossen Durchbruch verhalf ihm erst die Erfolgsserie „4Blocks“, die im November zum ersten Mal im Free-TV auf ZDFneo ausgestrahlt wurde.

Deutlich ruhigere Töne schlugen die beiden jungen Singer-Songwriterinnen Marie Bothmer (22) und Lotte (22) an. Bothmer veröffentlichte Single um Single und sorgte besonders mit dem locker flockigen „Fieber“ für Aufsehen. Es folgte ausgiebiges Touren und 2018 kommt das Debüt-Album der 22-jährigen Münchnerin. Das hat Lotte bereits der Welt vorgestellt. Mit „Querfeldein“ platzierte sich die Ravensburgerin in den Top 30 der Charts und wurde gleich als erste deutsche Künstlerin für das neue Apple-Music-Format „Up Next“ ausgewählt.

In Europa geht was

Auch im Rest von Europa gab es einige Künstler, denen eine rosige Zukunft bevorsteht. Dazu gehört die finnische Sängerin Alma (21), die grosse Aufmerksamkeit auf sich zog, als sie auf Felix Jaehns (23) Hit „Bonfire“ die heimliche Hauptrolle einnahm. Die Single „Chasing Highs“ – eine Mischung aus elektronischer Musik und Pop – liess sich die Musikerin mit dem bunten Haupthaar im Anschluss direkt vergolden.

Singer-Songwriter Jamie Lawson (41) ist zwar schon über vierzig Jahre alt, gilt aber dennoch als Newcomer. Ein seltsames Gefühl für den Schützling von Ed Sheeran, wie er im Interview verriet. Nichtsdestotrotz startet der Brite mit seinem Album „Happy Accidents“ weltweit durch. Ebenso wie der US-Amerikaner Lauv (23), dessen erste Single „I Like Me Better“ in Deutschland, Österreich und Belgien eine goldene Schallplatte abräumte; in Australien, Norwegen, Holland und Schweden sogar Platin. Am besten lief es für den 23-Jährigen mit 20,8 Millionen monatlichen Hörern auf der Streaming-Plattform Spotify.

Der Indie-Soul-Singer-Songwriter Tom Grennan (21) entwickelte sich in diesem Jahr zu einem der meist gehypten Künstler aus England. Unermüdlich tourte er durch Europa und baute sich eine treue Fanbasis auf, die Anfang 2018 endlich mit seinem Debütalbum rechnen darf. Ebenso viel Lob bekam die Schwedin Anna Leone (23). Nach der Veröffentlichung ihrer Debütsingle „My Soul I“ überschlug sich die internationale Presse fast vor Begeisterung. Ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind, wird die erste EP der Singer-Songwriterin Anfang 2018 zeigen.

Zu guter Letzt wird es heftig. Wenn es so etwas wie Shooting-Stars im Metal und Hardcore gibt, dann ist das die US-amerikanische Band Code Orange. Einen ähnlich kometenhaften Aufstieg hat es in diesem Bereich wohl schon lange nicht mehr gegeben. Gekrönt wurde das überaus erfolgreiche Jahr des Quintetts durch die Grammy Nominierung für das Album „Forever“ in der Kategorie „Best Metal Performance“.

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