Klaas Heufer-Umlauf macht Alexa, Siri und Google Home zu Musik-Stars

Alexa, schreibe einen Artikel“… Okay, diese Aufgabe können Sprachassistenten noch nicht übernehmen – zum Glück! Dafür starten Siri und Co. aber gerade als Sängerinnen durch, wie Klaas Heufer-Umlauf und die Band Too Many T’s beweisen.

Ist das der ultimative Beweis dafür, dass uns die Technik unweigerlich aus jedem Berufsfeld verdrängen wird? Sogar aus dem Musik-Business? Nun, die Anzeichen verdichten sich. Zum einen befindet sich bekanntlich der jüngste Late-Night-Nachwuchs namens Klaas Heufer-Umlauf (34, „Förderschulklassenfahrt: Eventhörspiel“) im Show-Beef mit dem dünnen blassen Jungen alias Jan Böhmermann (37) – und holt sich dazu Hilfe von Alexa und Co.

Denn ein Diss-Track musste her, um dem ZDF-Komiker dessen Werbeblock-Kidnapping bei der Premieren-Sendung von „Late Night Berlin“ heimzuzahlen. Dumm nur, denn wie Heufer-Umlauf selbst feststellte: „Ich kann gar nicht rappen.“ Also mussten das im Clip „Smart Home H*rensohn – 101 ASSIstentenbande feat. Klaas Heufer-Umlauf“ die Sprachassistenten Siri, Alexa und Google Home für ihn übernehmen.

„Du sagst, dass du Bitches klärst – ich hab‘ Video wie du weinend onanierst“, haut darin Siri nicht minder geistreiche Sprüche wie so manch anerkannter Gangsta-Rapper raus. Alexa schickt wenig später „deiner Mutter zum Picknick ein Dickpic“ und als dritte Rap-KI im Bunde bezieht sich die Stimme von Google Home dann auch auf Polizistensöhnchen Böhmermann: „Du hast Polizei, die hab‘ ich auch. Aber an den Eiern – mit Youporn-Suchverlauf.“

Ein Duett mit Alexa

Witzig ist die Aktion von Heufer-Umlauf und seinem „Late Night Berlin“-Team allemal, einzigartig aber nicht. Denn auch die Männer der Londoner Hip-Hop-Gruppe Too Many T’s („South City“) sind auf den Trichter gekommen, den Sprachassistenten Alexa von Amazon in ihre Musik einzubinden. Bei ihnen handelt es sich aber eher um eine Art „interaktives Duett“.

Siri und Google Home kommen bei ihnen nicht zum Zug, dafür bereiten sie Millionen Menschen eine Freude, die sich Alexa nach Hause geholt haben. Wer sein Amazon-Gerät von Deutsch auf Englisch stellt und in Hörweite den Song „Featuring Alexa“ von Too Many T’s abfeuert, der darf sich über Alexas rege Beteiligung an dem Lied erfreuen. Denn frisch Englisch gelernt hört die auf die Sprachbefehle der beiden MCs Ross und Leon, auch wenn sie ihren Einsatz hin und wieder dezent verschläft.

Und so packt sie auf Wunsch einen Trommelwirbel aus, rechnet den beiden ihre zukünftigen Millionen-Gewinne dank der genialen Idee aus oder trällert mit so viel Auto-Tune, dass selbst Cher neidisch wird. Auch wenn sie und all die anderen Musiker sich wohl trotz dieser beiden Beispiele noch keine Sorgen darüber machen müssen, von Siri und Co. abgelöst zu werden. Noch nicht.

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