Everlast: Darum mussten Fans so lange auf ein neues Album warten

Das siebte Studioalbum „Whitey Ford’s House of Pain“ von Everlast liess einige Zeit auf sich warten. Warum, das erklärt der Musiker im Interview. Ausserdem spricht er über den Einfluss von sozialen Medien und die Krankheit seiner Tochter Laila.

„Whitey Ford’s House of Pain“ ist das erste Everlast-Album nach sieben Jahren. Doch die Kreativpause war mehreren Faktoren geschuldet, wie Erik Schrody (49), so Everlasts bürgerlicher Name, im Interview verrät. Einer davon war die Mukoviszidose-Erkrankung seiner ältesten Tochter Laila (8).

Ihr letztes Album, auf dem nur neue Songs zu hören waren, ist schon sieben Jahre alt. In der Musik-Industrie eine halbe Ewigkeit.

Everlast: Musik hat sich in meinem Leben sehr gut um mich gekümmert. Von daher mache ich mir mehr Sorgen über gute Songs anstatt Deadlines.

Eigentlich ein Luxus, den sich nicht viele Künstler leisten können.

Everlast: Das ist definitiv ein Luxus. Wenn man ein paar Songs geschrieben hat, die die Zeit überdauern, hat man nicht den ständigen Druck, im Rampenlicht bleiben zu müssen.

Ihre Tochter leidet an der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. In „The Climb“ beschreiben Sie den Kampf, den sie damit auszufechten hat. Wie geht es ihr heute?

Everlast: Ihr geht es gut, danke. Mukoviszidose ist ein lebenslanger Kampf und sie wird noch einige Schlachten zu schlagen haben. Das war auch ein Grund dafür, warum meine Platte so lange auf sich hat warten lassen. Meine Familie musste erst lernen, das Leben zu leben und Laila vor dem täglichen Ansturm von Gefahren zu schützen.

Vor einigen Jahren sind Sie zum Islam konvertiert. Wenn Sie sehen, wie Ihre Tochter mit der Krankheit zu kämpfen hat, inwieweit hat das Ihren Glauben an einen gütigen Gott auf die Probe gestellt?

Everlast: Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich sage nur so viel: Stellen Sie sich Ihre Reaktion auf so eine Nachricht vor. Wie würden Sie handeln?

Hat das Ihre Sicht auf das Leben allgemein verändert?

Everlast: Nicht wirklich. Jeder hat so seine Probleme und muss durchs Leben navigieren. Ich habe aber gelernt, die guten Tage und die glückliche Zeit mehr wertzuschätzen.

„The Culling“ ist in seinem Kern ein klassischer Protest-Song. Gerade Amerika hat eine lange Geschichte, was das angeht: von Bob Dylan bis Bruce Springsteen. Hat Musik, besonders in diesen Zeiten, denn noch das Gewicht, wirklich einen Unterschied machen zu können?

Everlast: Musik hatte früher die Kraft, Menschen zum Umdenken anzuregen. Aber die sozialen Medien und Technologien haben es geschafft, uns zu spalten. Wir können nur das sehen, was wir sehen wollen und unsere eigenen kleinen Freakshows kuratieren. So müssen wir uns nicht mit dem auseinandersetzten, was wir als „herausfordernd“ wahrnehmen. So ist jeder in seinem eigenen digitalen Elfenbeinturm sicher.

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