50 Jahre Woodstock: Diese Stars stehen noch heute auf der Bühne

Das legendäre Woodstock-Festival jährt sich in diesem Jahr zum 50. Mal. Jimi Hendrix und Joe Cocker gehörten damals zu den bekanntesten Acts – doch wer steht auch heute noch auf der Bühne?

Jimi Hendrix (1942-1970), Janis Joplin (1943-1970) und Joe Cocker (1944-2014) – die Musik-Legenden waren unter den 32 Bands und Solokünstlern, die vom 15. bis 18. August 1969 auf dem legendären Woodstock-Festival auftraten. Jimi Hendrix und Janis Joplin starben jedoch schon etwas mehr als ein Jahr nach dem Festival an den Folgen ihrer Drogensucht. Andere verabschiedeten sich nach einigen Jahren aus dem Musikgeschäft. Doch einige Stars von damals sind auch heute noch musikalisch aktiv.

Schwanger auf der Bühne

Die singende Politaktivistin Joan Baez (78) war bei ihrem Woodstock-Auftritt im sechsten Monat schwanger. Um ein Uhr morgens betrat sie die Bühne – ihr damaliger Ehemann Dave Harris sass zu der Zeit im Gefängnis. „Weil er den Kriegsdienst in Vietnam verweigert hatte“, wie Baez Anfang des Jahres in der „Welt“ erzählt. Erst 2018 veröffentlichte die Sängerin ihr letztes Album „Whistle Down the Wind“, das acht Wochen lang in den deutschen Charts stand. Bis zum Juli dieses Jahres stand sie über ein Jahr lang für ihrer Abschieds-Tournee „Fare Thee Well“ auf der Bühne.

Die geplante Neuauflage für das Festival 2019 ist aus verschiedenen Gründen gescheitert. Hätte Baez dort noch einmal auftreten wollen? „All jene von uns, die damals Drogen genommen und es geschafft haben, nicht zu sterben, sind heute zwar noch gesund. Aber wir werden älter. Es wäre für mich jedenfalls ein Albtraum, wenn ich vor einer Menge von Leuten spielte, die, quasi im Rollstuhl sitzend, nur versuchten, Woodstock noch einmal zu erleben“, sagt sie.

Bis heute eine Legende

Sie waren einst die lauteste Rockband aller Zeiten: The Who. Bis heute geht die Gruppe auf Tour und gibt Konzerte, das letzte Studioalbum „Endless Wire“ erschien 2006. Zum 50. Band-Jubiläum 2014 schenkte The Who sich selbst ein Best-of-Album mit dem Titel „The Who Hits 50!“. Auf dem Woodstock-Festival trat die Rockband in tiefster Nacht auf und spielte bis zum Morgengrauen. Für ihren Auftritt erhielt The Who damals 11’200 US-Dollar und wollte bar bezahlt werden, weil die Band kurz vor dem Bankrott stand.

Heute sind noch Gitarrist Pete Townshend (74) und Sänger Roger Daltrey (75) von den Gründungsmitgliedern übrig, Keith Moon (1946-1978) und John Entwistle (1944-2002) sind bereits gestorben. Die Rockoper „Tommy“, mit der The Who 1969 einst Bekanntheit erlangte, wurde im Juni 2019 unter dem Titel „Tommy Orchestral“ in einer neuen orchestralen Version veröffentlicht. Passenderweise wurde das Album in Bethel aufgenommen – jenem Ort, auf dem das Woodstock-Festival damals stattgefunden hat.

Durchbruch dank Woodstock

Melanie (72), die eigentlich Melanie Safka heisst, trat beim Woodstock-Festival mit extremem Lampenfieber auf. Sie feierte ihren Durchbruch auf dem Festival, ihre grössten Hits folgten jedoch erst später. Ihr weltweit erfolgreichster Song ist „What Have They Done to My Song, Ma“ (1978). Doch auch ihre Version des Hits „Ruby Tuesday“ (1971) von den Rolling Stones wurde ein Chart-Erfolg. Ihr letztes Studioalbum veröffentlichte sie im Jahr 2010 unter dem Titel „Ever Since You Never Heard of Me“, 2015 folgte ausserdem noch das Live-Album „1984“. Gemeinsam mit ihrem Sohn Beau-Jarred (37) gibt sie bis heute Konzerte.

Auch für die Band Santana bedeutete der Auftritt beim Kultfestival ihren Durchbruch. 1965 von Carlos Santana (72) gegründet, erschuf die Band das Genre des Latin Rock. Nach dem Festival 1969 brachte Santana im selben Jahr noch das Debütalbum „Santana“ heraus, das sich über zwei Jahre in den US-amerikanischen Album-Charts halten konnte.

Besonders die Klassiker aus ihrem zweiten Album „Abraxas“ (1970) sind unvergessen, darunter „Samba Pa Ti“, „Oye Como Va“ und „Black Magic Woman“. Santana veröffentlichte in all den Jahren regelmässig Alben, zuletzt im Juni 2019 „Africa Speaks“, das ihr 25. Studioalbum wurde. Auf ihrer „Africa Speaks“-Tour von April bis November dieses Jahres hätten sie eigentlich auch einen Auftritt bei „Woodstock 50“ haben sollen – das Festival wird Santana nun nicht noch einmal aufleben lassen.

175 Musiker in 52 Jahren

Auch die Jazzrock-Band Blood, Sweat & Tears ist bis heute musikalisch aktiv. Ihr letztes Studioalbum „Nuclear Blues“ veröffentlichte die Gruppe zwar im Jahr 1980, 2014 kam aber noch die Compilation „The Essential Blood, Sweat & Tears“. Von den Gründungsmitgliedern spielt niemand mehr in der Band, aber über 175 Musiker haben seit der Gründung 1967 in unterschiedlichen Besetzungen Blood, Sweat & Tears verstärkt.

Die kommerziell erfolgreichste Besetzung war die zweite mit Frontsänger David Clayton-Thomas (77). In dieser Zeit entstand das zweite Album „Blood, Sweat & Tears“ (1968), mit dem die Band einen Grammy gewann. Bekannte Hits der Jazzrock-Gruppe sind „Hi-De-Ho“ (1970), „You’ve Made Me So Very Happy“ (1968) und „Spinning Wheel“ (1968).

Trotz der Absage von „Woodstock 50“ finden vom 16. bis 18. August Konzerte im Bethel Woods Center for the Arts statt, einem Veranstaltungsort, Kulturzentrum und Museum, das auf dem Grundstück des Woodstock-Festivals von 1969 errichtet wurde. Ringo Starr (79), Carlos Santana und John Fogerty (74) geben sich an dem Wochenende die Ehre.

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