Jan Hartmann: «Ich bin ein ganz schön grosser Glückspilz»

Neuer Job für Jan Hartmann: Der Schauspieler kehrt mit der Krankenhausserie „Lifelines“ auf den Bildschirm zurück. Auch privat läuft es für den 37-Jährigen bestens: Er wird zum zweiten Mal.

„Ich bin ein ganz schön grosser Glückspilz“, schwärmt Jan Hartmann (37) im Interview mit der Redaktion. Kein Wunder, schliesslich könnte es für den Schauspieler mit den stechend blauen Augen sowohl privat als auch beruflich nicht besser laufen. Er wird zum zweiten Mal Vater, wie seine Frau Julia dem Magazin „Bunte“ jetzt bestätigte. Das Paar hat bereits den gemeinsamen Sohn Nikolas, der 2015 auf die Welt kam. In der neuen RTL-Serie „Lifelines“ ist er ab dem 8. Mai (immer dienstags um 20:15 Uhr) in der Hauptrolle zu sehen. Nicht sein erstes Serien-Engagement…

„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Verbotene Liebe“, „Sturm der Liebe“,… Sie scheinen ein echter Serientäter zu sein?

Jan Hartmann: Heisst das, ich habe schon einige Fernsehzuschauer auf dem Gewissen? (lacht) Da habe ich mir auf jeden Fall nichts vorzuwerfen. Ich liebe meinen Job und bin gerne viel beschäftigt.

Nun spielen Sie die Hauptrolle in der neuen Krankenhausserie „Lifelines“. Was unterscheidet diese von anderen Krankenhausserien?

Hartmann: „Lifelines“ versucht nicht mit permanentem Schenkelklopfer zu gefallen. Wir erzählen in unserer Serie ein Stück Realität. Das ist oft hart und ungeschönt, ergreifend und emotional, und wird dann immer wieder (sehr überraschend) mit der richtigen Prise Humor aufgelockert. Es wird sehr schnell erzählt. Auch der Look ist frisch und modern. „Lifelines“ macht richtig Spass!

Durften Sie im Zuge der Dreharbeiten echten Ärzten über die Schulter schauen?

Hartmann: Das durfte und wollte ich. Abgesehen von Gesprächen und Recherchen durfte ich sogar bei OPs dabei sein, was wirklich spannend war. Es ging vor allem auch viel darum, Tempo, Sprache und Atmosphäre im Krankenhaus aufzunehmen und in die Arbeit einfliessen zu lassen. Auch der typische Krankenhaus-Geruch hat für mich einen grossen Effekt. All diese kleinen Bausteine machen in der Summe einen sehr grossen Unterschied.

Wenn Sie Ihre Rolle Dr. Alex Rode mit anderen berühmten TV-Ärzten vergleichen? Welche Mischung kommt dabei raus? Dr. House meets McDreamy?

Hartmann: Wir sind auf jeden Fall deutlich weiter weg von Dr. Stefan Frank. (lacht) Alex hat schon den Charme von McDreamy, ohne mit seiner Wirkung zu kokettieren. Gleichzeitig ist er auch wunderbar spröde, stur und eigen so wie Dr. House. Dabei aber in jedem Moment zu 100 Prozent ehrlich und er ist sich selbst treu. Genie und Wahnsinn liegen bei ihm nah beieinander. Er lässt nicht locker und kommt mit seinen ungewöhnlichen Lösungsansätzen schnell ans Ziel, was oft zu Reibereien mit den Kollegen führt. Es geht Alex dabei immer auch um den Menschen hinter dem Patienten.

Apropos McDreamy, auch Sie gelten als echter Frauenschwarm. Gefällt Ihnen dieses Image?

Hartmann: Die einzigen Menschen, deren Bestätigung oder Aufmerksamkeit mir wichtig sind, sind meine Frau und unser kleiner Sohn. Alles andere ist schmeichelhaft, aber nicht das Futter für mein Selbstwertgefühl. Aber ich freue mich natürlich, wenn sich meine innere Haltung in meiner Ausstrahlung niederschlägt und ich damit Menschen erreiche.

Was war das schönste Kompliment, das Sie jemals bekommen haben?

Hartmann: „Bravo Papa!“ Alles, was Niki in die Richtung sagt, berührt mich so extrem. Zum Beispiel auch: „Papa, ich lieb Dich bis zum Mond und zurück.“

Auf Ihrem Familien-Blog berichten Sie aus Ihrem Alltag. Wie ist die Resonanz darauf?

Hartmann: Unser Blog wächst sehr organisch und die Resonanz ist durchweg positiv. Wir wollen das Projekt definitiv weiter ausbauen und intensivieren. Es gibt jetzt schon viele spannende Kooperationen. Grundsätzlich wählen wir Partner aus, mit deren Produkten oder Philosophie wir uns identifizieren können. Unsere Priorität ist Authentizität. Dabei ist ein reger Austausch mit unseren Lesern entstanden, der die Grenzpfeiler unseres Blogs immer wieder neu steckt.

Schreiben Sie alles selbst? Woher nehmen Sie die Zeit dafür?

Hartmann: Ich schreibe vieles selbst und es macht mir grossen Spass. Wenn ich durch Dreharbeiten zu sehr eingespannt bin, übernimmt meine Frau das Schreiben. Wir besprechen uns dann und ich tweake hier und da ein wenig. Ich fotografiere (bis auf die meisten Essens-Beiträge) und bearbeite die Bilder.

Was macht mehr Spass Schauspielerei oder Bloggen?

Hartmann: Ist das eine Fangfrage? (lacht) Spass macht beides. Mein Fokus liegt natürlich auf der Schauspielerei. Das ist mein Beruf, den ich sehr liebe. Ich habe die Möglichkeit, mit den unterschiedlichsten Menschen zu arbeiten, in viele Biografien (Figuren) einzutauchen und dabei immer wieder an neuen, beeindruckenden Orten zu drehen. Das ist ein sehr grosses Glück, damit sein Geld zu verdienen. Dafür bin ich dankbar. Und ich liebe die Schauspielerei natürlich, weil ich ein grosses Spielkind bin.

Das Bloggen ist ein gemeinsames Herzensprojekt meiner Frau und mir. Auf www.papahartmann.com verarbeiten wir Fragen auf unserem Weg als Eltern, beschreiben Eindrücke unserer gemeinsamen Reisen und nähern uns anderen Themen an, die uns fesseln. Das Tolle am Bloggen ist, wir sind sehr selbstbestimmt und können von überall den Blog bearbeiten. Ich bin ein ganz schön grosser Glückspilz!

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