„To All the Boys I’ve Loved Before“: Revival für die Teenie-Romanze

Netflix scheint sich vorgenommen zu haben, das Genre der Teenie-Romanze wiederzubeleben. Mit „To All the Boys I’ve Loved Before“ gelingt das auf zuckersüsse Weise.

Nach der erfolgreichen „American Pie“-Reihe oder „10 Dinge, die ich an Dir hasse“ mit dem verstorbenen Heath Ledger schien die Hochphase der Teenie-Romanzen vorbei zu sein. Zuletzt waren romantische Teenie-Filme vor allem mit dramatischen Elementen gespickt. Man denke nur an die Geschichte der krebskranken Hazel (Shailene Woodley) und Gus (Ansel Elgort) in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Krankheiten, Tod und Trauer schlichen sich immer öfter in die klassische Rom-Com (Romantic Comedy, Romantische Komödie) ein. Der Streaminganbieter Netflix scheint nun eine Gegenoffensive zu starten.

Nach dem ersten Filmerfolg im Mai mit „The Kissing Booth“ folgt am 17. August „To All the Boys I’ve Loved Before“ – eine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Jugendbuch-Autorin Jenny Han (38).

Worum geht’s?

Teenagerin Lara Jean Song Covey (Lana Condor) ist introvertiert, schüchtern und verträumt. Zu ihren grössten Schätzen zählen fünf Liebesbriefe, die sie für die Objekte ihrer Begierde verfasst hat – ohne diese jemals abschicken zu wollen. Doch eines Tages passiert auf unerklärliche Weise genau das. Was für ein Albtraum. Ausgerechnet Peter (Noah Centineo), der grösste Schwarm der Schule, macht ihr einen Vorschlag, der Lara Jean davor bewahren könnte, vor ihrer grossen Schwester Margot (Janel Parrish) das Gesicht zu verlieren. Immerhin soll Margot nie erfahren, dass ihr Ex-Freund Josh (Israel Broussard) auch einen Liebesbrief von Lara Jean erhalten hat. Und Peter will doch nur seine Ex zurückgewinnen, oder? Das Gefühlschaos ist perfekt.

Wer spielt mit?

Hauptdarstellerin Lana Condor (21) alias Lara Jean Song Covey kann schon auf Superhelden-Erfahrung zurückblicken. Die in Vietnam geborene Schauspielerin war zum Beispiel in „X-Men: Apocalypse“ als Jubilee zu sehen. In die Rolle ihrer grossen Schwester Margot schlüpft „Pretty Little Liars“-Star Janel Parrish (29). Die dritte Schwester im Bunde, Nesthäkchen Kitty, verkörpert Disney-Sternchen Anna Cathcart (15, „Descendants 2“). Den Papa der Mädels spielt kein Geringerer als „Sex and the City“-Star John Corbett (57).

Hottie Noah Centineo (22) alias Peter Kavinsky könnten Serien-Fans aus „The Fosters“ kennen, ausserdem war er 2017 im Musikvideo zum Ohrwurm „Havana“ von Camila Cabello zu sehen. Margots Freund und Nachbarsjunge Josh spielt Israel Broussard (23, „The Bling Ring“). TV-Sternchen Madeleine Arthur (21) darf als Lara Jeans beste Freundin Chris coole Sprüche ablassen. Und Lara Jeans ehemalige Freundin, nun Erzfeindin, Genevieve wird von Emilija Baranac (24) gespielt.

Fazit

Es wurde Zeit: Die klassische Teenie-Romanze ist zurück! Netflix trifft mit der Verfilmung von „To All the Boys I’ve Loved Before“ mitten ins Herz und zwar nicht nur bei der entsprechenden jungen Zielgruppe. Wer kann sich schliesslich nicht mehr an seine Teenager-Zeit erinnern? Die erste Liebe und all das Gefühlschaos, das damit einhergeht – durch „To All the Boys I’ve Loved Before“ schwelgt man sofort in Erinnerungen. Nicht auszumalen, wenn der heimliche Schwarm plötzlich die Liebeserklärung schwarz auf weiss vor sich hat, die er nie lesen sollte. Diese Gefühle kann wohl jeder nachvollziehen.

„To All the Boys I’ve Loved Before“ punktet mit jeder Menge Charme, Situationskomik und coolen Sprüchen. Zugegeben, schon die Vorlage von Jenny Han war ein Erfolg. Fans des Buches sollten sich zwar auf einige Änderungen beim Plot einstellen, doch diese schmälern das Filmerlebnis in keinster Weise. Der wohl grösste Pluspunkt: das Casting. Die Chemie zwischen den Schauspielern stimmt einfach, von den Hauptrollen bis zur kleinen Nebenrolle.

Nicht nur die enge Schwesternverbundenheit nimmt man den drei Darstellerinnen ab. Man will, dass sich die beiden Figuren von Lana Condor und Noah Centineo verlieben. Ausserdem dürfte es jedem „Sex and the City“-Fan gefallen, John Corbett alias Ex-Lover Aidan Shaw von Carrie Bradshaw als Papa von drei Mädels zu erleben. Selten überzeugt zudem eine Teenagerin wie Lara Jean mit dieser Art Style – aussergewöhnlich, aber voller Pep! Nicht zu vergessen, dass es nicht oft vorkommt, dass eine Schauspielerin asiatischer Herkunft, wie Lana Condor, für eine Hauptrolle gecastet wird. Es lebe die Vielfalt!

Unverhofft kommt oft. Selten ist diese Redensart treffender als bei „To All the Boys I’ve Loved Before“. Ein Wohlfühlfilm vom Feinsten. Mehr davon! Und genau das ist in diesem Fall sogar möglich. Jenny Han hat die Geschichte rund um Lara Jean in zwei weiteren Büchern fortgeführt: „P.S. I still love you“ und „Always and forever, Lara Jean“. Zwei potentielle Sequels, die mit diesem Cast und dieser Thematik für jede Menge Spass sorgen würden und das Genre der Teenie-Romanze weiter beleben könnten.

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