„The Walking Dead“: Alles hat ein Ende, nur Rick Grimes hat zwei

Rick Grimes alias Andrew Lincoln ist „The Walking Dead“-Geschichte. Oder doch nicht? Wer sein Schicksal schon jetzt erfahren will, kann dies hier tun – aber auf eigene Gefahr. ACHTUNG: Massive Spoiler voraus!

Da ist sie also, Andrew Lincolns (45) letzte Folge der Zombie-Serie „The Walking Dead“. Viel wurde spekuliert, wie (beziehungsweise ob) es mit seiner Hauptfigur Rick Grimes zu Ende gehen würde. Fans hirzulande kommen am heutigen Montag (5. November) ab 21 Uhr via Sky in den „Genuss“ seines wie auch immer gearteten Abschieds. Besonders mutige Fans oder bereits abgesprungene, aber neugierige Ex-Anhänger der AMC-Serie können hier jedoch schon jetzt Ricks Schicksal erfahren. Aber auf eigene Spoiler-Gefahr.

Eine letzte Warnung: In den folgenden Passagen gibt es massive Spoiler zur aktuellsten Folge „Wach auf“

Eine (fast) ausweglose Lage

Die vierte Folge von Staffel neun hat Rick Grimes (Lincoln) in einer mehr als verzwickten Lage zurückgelassen: Von einer dicken Baustahl-Stange aufgespiesst, lag er ohnmächtig am Strassenrand, abertausende hungrige Untote nur noch wenige wankende Schritte entfernt. Doch die Zombies haben die Rechnung ohne Ricks unbändigen Überlebenswillen gemacht…

Genau dafür steht auch der Titel der Episode. In einer ersten Halluzination des schwer verwundeten Protagonisten wird der Zuschauer ganz an den beinahe vergessenen Anfang der Serie teleportiert. Darin sieht Rick sich selbst, wie er einst deutlich jünger (und rasierter) im Krankenhausbett liegt, noch nicht ahnend, dass um ihn herum die Apokalypse ausgebrochen ist. Der hat für sein verwundetes Pendant aus der Gegenwart prompt den besten Rat parat: „Wach auf!“ Genau das macht Rick in letzter Sekunde und zieht sich mit aller Kraft von der Stange und auf sein Pferd.

Der treuste Gaul der TV-Geschichte

Wie schon in der Folge zuvor ist es zunächst Ricks Ross zu verdanken, dass die Hauptfigur von „The Walking Dead“ nicht innerhalb der ersten Minuten zu Zombiefutter wird. Das Pferd hatte ihn zwar unfreiwillig in seine missliche Lage gebracht, wartet dann aber trotz Zombie-Armee in Sichtweite brav darauf, dass sich die zähe Hauptfigur zurück in den Sattel kämpft. Was folgt, sind rund 30 Minuten zwischen Leben, Tod – und einiges dazwischen.

Rührende Wiedersehen mit der Vergangenheit

Denn immer wieder sorgt der massive Blutverlust dafür, dass Rick das Bewusstsein verliert. Wer hätte das gedacht, aber seine Halluzinationen stellen das Highlight der Folge dar – immerhin bieten sie mehrere Wiedersehen mit längst von uns gegangenen Figuren. Den Auftakt macht Schauspieler Jon Bernthal als Ricks einst bester Freund Shane. Auch die zu „Star Trek: Discovery“ abgewanderte Sonequa Martin-Green alias Sasha erweist Rick die vermeintlich letzte Ehre.

Das emotionalste Wiedersehen gibt es aber mit der Figur Hershel Greene. Dessen Schauspieler Scott Wilson verstarb erst vor rund einem Monat (6. Oktober 2018) an den Folgen einer Leukämieerkrankung. Jeder seiner ehemaligen Weggefährten verlängert Ricks Leben wieder um einige Minuten, indem sie ihn stets in letzter Sekunde wieder zu Bewusstsein bringen: „Wach auf!“

Lebendig, tot – untot?

Schliesslich brechen die finalen zehn Minuten der Folge an. Rick hat sich noch eben so über die Brücke geschleppt, an der seit Beginn der neunten Staffel gearbeitet wurde. Seine Liebsten, darunter Michonne (Danai Jekesai Gurira), Daryl (Norman Reedus) und Carol (Melissa Suzanne McBride), haben ihn zwar gefunden, befinden sich aber am Ufer und kommen daher nicht mehr rechtzeitig zu ihm. Um die gigantische Horde an Zombies davon abzuhalten, den Fluss zu überqueren, nimmt Rick daher ein letztes Mal Mass mit seinem Revolver und zielt auf das Dynamit, das praktischer Weise in der Mitte der Brücke zurückgelassen wurde. Ein heroischer Tod, um all seine Freunde zu retten. Ein passendes Ende. Doch es kommt ganz anders…

Denn obwohl Rick (aus welchen Gründen auch immer) die Explosion überlebt, landet er abseits des Blickes seiner trauernden Freunde im reissenden Fluss und wird an der denkbar besten Stelle ans Ufer gespült. An besagter Stelle wartet nämlich gerade die zwielichtige Jadis (Pollyanna McIntosh) darauf, von den mysteriösen Menschen mit dem Hubschrauber abgeholt zu werden. Und siehe da: Sie erspäht den immer noch atmenden Rick, lädt ihn in den Helikopter und fliegt mit dem umgehend verarzteten Ex-Cop doch glatt gen Sonnenuntergang.

Auf Wiedersehen Serie, hallo TV-Filme!

Und so ist Ricks Abschied eine mehr als halbgare Angelegenheit. Ein Zeitsprung ganz am Ende der Folge „Wach auf“ deutet zwar an, dass Rick seinen Weg zurück zu seiner Familie (noch?) nicht bewältigen konnte, dafür hat AMC-Chef Scott M. Gimple der Seite „The Hollywood Reporter“ aber im Zuge dessen etwas verraten: Andrew Lincoln wird noch in drei eigens produzierten TV-Filmen zu „The Walking Dead“ in seine Paraderolle schlüpfen: „Die Geschichte von Rick wird in Filmen weitergehen“, verspricht Gimple im Gespräch mit der der Seite. Ricks Abschied auf Raten ist also noch immer nicht abbezahlt. Irgendwie enttäuschend.

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