„Lindenstrasse“: Die Geissendörfers schüren Hoffnung auf Fortsetzung

Die Geissendörfers wollen nicht aufgeben: Das Produzenten-Duo der „Lindenstrasse“ äussert sich zu der geplanten Absetzung der Serie und macht den Fans Hoffnung auf eine Fortsetzung.

Am Freitag hinterliess die ARD viele traurige Gesichter. Fans wie auch das Produzententeam der sonntäglichen Kultserie „Lindenstrasse“ mussten vom Aus des Formats erfahren. Hans W. Geissendörfer (77), der die Sendung Anfang der 80er Jahre erfunden hatte, und seine Tochter Hana Geissendörfer (34), die die Serie bis heute mit ihrem Vater produziert, äusserten sich nun gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ zu der für 2020 geplanten Absetzung – und lassen dabei kein gutes Haar an der ARD. Zudem verraten sie, dass es vielleicht noch nicht das endgültige Ende der „Lindenstrasse“ ist.

Jörg Schönenborn, Fernsehdirektor des WDR, habe sie am Mittwochabend per Telefon über das Aus informiert, so Hana Geissendörfer. Ihr Vater ärgert sich darüber besonders: „Ein Telefonat finde ich ohne jeden Anstand. Das kann man nicht machen. 33 Jahre arbeiten wir hier.“ Es habe viele Tränen beim gesamten Team gegeben, so Hana Geissendörfer weiter. Die Reaktionen der Zuschauer hätten ihr ausserdem gezeigt, dass man nicht alles falsch gemacht habe.

Geld ist kein Argument

Dass zu wenige Zuschauer für das Format dazu geführt haben, dass die ARD-Sender es nicht mehr mitfinanzieren wollen, will Hans W. Geissendörfer als Begründung nicht gelten lassen. „Geldmangel ist lächerlich. Die haben genug Geld in der ARD.“ Zudem sei es absurd, dass die Entscheidung jetzt kommt, da die Quoten wieder steigen würden. Er vermute, dass der Bayerische Rundfunk die treibende Kraft bei der Entscheidung gewesen sei, denn der WDR hätte die Produktion immer unterstützt. Für die Schauspieler wird es nach dem Ende der Serie besonders schwer werden, glaubt der „Lindenstrasse“-Schöpfer: „Wer in einer Serie gross geworden ist, hat wenige Chancen, bei anderen Projekten besetzt zu werden.“

Weitermachen eine Option

Selbst als das Produzententeam bei letzten Verhandlungen noch angeboten hatte, die Produktion trotz steigender Kosten für das gleiche Geld weiterzuführen, lenkten die Verantwortlichen nicht ein, erzählt seine Tochter. Sie glaubt weiter an die Serie, die „authentisch die Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens in der Bundesrepublik wiedergibt.“ Sie will das Aus noch nicht akzeptieren: „Wer sagt denn, dass es zu Ende ist? Wir wären bereit, weiterzumachen, mit wem auch immer.“

Wo die Serie aber einen neuen Platz finden könnte, wüssten sie noch nicht, so ihr Vater. „Auch wenn wir es wüssten, würden wir es nicht verraten.“ Auf die Frage, was die Zuschauer 2020 sonntags um 18:50 Uhr machen, hat der Erfinder der „Lindenstrasse“ nur eine Antwort: „Abschalten.“

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