Die Löwen sind hungrig: Überzeugen „Foodguide“ und „Bone Brox“?

Leerer Magen, voller Geldbeutel? Die Löwen waren vor allem beim Thema Essen äusserst investierfreudig.

Mit einer Food-App ging es los, mit Brühe schloss die heutige Folge von „Die Höhle der Löwen“. Doch auch bei dem mobilen Akku fanden die Investoren die dekorativen Muffins spannender als das Produkt selbst, und bei dem Namen Fried dachten sie sofort an Frittiertes. Trotz offenbar leerem Magen haben Frank Thelen (42), Dagmar Wöhrl (63), Carsten Maschmeyer (58), Ralf Dümmel (50) und Judith Williams (45) hin und wieder das Scheckbuch gezückt.

„Foodguide“: Das Tinder für Foodies

Finn Fahrenkrug (24) und Malte Steiert (25) haben mit ihrer App „Foodguide“ nach eigener Aussage „das Tinder für Essen“ hätten sie erschaffen. Ihre App soll anhand von Fotos von Gerichten Foodies weltweit helfen, sie mit dem idealen Restaurant zu verkuppeln. 450’000 Euro benötigen die beiden, um den weltweiten Markt zu erobern und bieten dafür 15 Prozent ihres Unternehmens. Die Löwen sind skeptisch: Bei bisherigem Umsatz von 100’000 Euro träumen Steiert und Fahrenkrug von Milliarden und dem Bezwingen des weltweiten Markts. Ralf Dümmel steigt als erster aus, ihm folgen schnell andere Investoren, denen die beiden nicht fokussiert genug sind. Chaotisch findet sie auch Carsten Maschmeyer, doch er sieht auch Potential: „Sie brauchen keinen Investor, Sie brauchen einen, der Sie an die Hand nimmt.“ Für 450’000 Euro und Händchenhalten will er aber auch ein Drittel ihres eigenen Unternehmenanteils – 31,6 Prozent. Eine kurze Besprechung und ein Glas Wein später haben Finn und Malte sich entschieden: Sie willigen in den Deal ein.

„Fluxbox“: Technik-Experte Thelen flippt aus

Für Sener Abanozoglu (37) und Nejmettin Cinar (52) geht es um viel: Eine Million Euro haben sie bereits in ihr Unternehmen gesteckt. Eben diese Summe erhoffen sie sich nun auch von den Investoren und bieten dafür 10 Prozent Firmenanteil. Das Konzept klingt erstmal gut: Kabelloses Laden, und zwar überall und jederzeit. App dazu, die jederzeit sagen, wo die sogenannten „Fluxports“ vorhanden sind.

Doch bei Technik-Experte Frank Thelen wird Skepsis schnell zu Wut: 9 Millionen soll das Unternehmen wert sein, und das trotz eines bisherigen Umsatzes von 100’000 Euro, die dazugehörige App ist nicht nicht einmal aktiviert. „Eine Frechheit“, „Bullshit“ und „ein ganz schwacher Auftritt“ attestiert ein verärgerter Thelen. Maschmeyer sieht weder die von den Gründern proklamierte weltweite Einzigartigkeit und auch keine ausreichende Verbreitung der Ports: „Sie haben nichts.“ Die verbleibenden drei Investoren lehnen mit weniger direkten Worten ab – die beiden gehen mit leeren Händen. Zumindest die als Deko aufgestellten Kekse haben geschmeckt.

„Rubberbüx“: Festivalstimmung und Frauenpower

Angelika Hansen will mit 51 nochmal durchstarten. Nach Burn-out, der darauffolgenden Aufgabe ihrer beiden Sportgeschäfte und dem Tod ihrer Mutter will sie es noch einmal wissen und wagt sich deswegen mit ihrem Produkt in die Höhle der Löwen: Die „Rubberbüx“ ist eine wasserabweisende Latzhose, die sich individuell gestalten lässt. Perfekt für Festivals, findet Hansen und will 20’000 Euro für 25 Prozent Firmenanteil. Hansen punktet mit nordischem Charme und grossem Elan. Während die Männer einer nach dem anderen aussteigen, stecken die Frauen die Köpfe zusammen und tuscheln von „women empowerment“. Ganz im Sinne der Frauenpower wollen Williams und Wöhrl gemeinsam investieren. „Die Dagmar ist ja eine Partymaus“, wie Williams verrät und könne die Rubberbüx sicherlich gut absetzen. Sie wollen dafür satte 51 Prozent, worauf eine überglückliche Hansen sich sofort einlässt.

„Fried Elements“: Vater und Sohn stossen auf offene Türen

Dümmel denkt schon wieder ans Essen: „Ich investiere, wenn’s Pommes gibt.“ Bei „Fried Elements“ geht es aber nicht um Frittiertes, sondern ums Handwerk. Der Name stammt von den Erfindern Walter Fried (80) und seinem Sohn Carsten (50), die ein Werkzeug für das Ein- und Aushängen von Türen erfunden haben. 100’000 Euro benötigen sie und bieten dafür 10 Prozent ihres Unternehmens. Das Produkt überzeugt die Investoren, Thelen sieht aber wenig Potential für ausreichenen Gewinn. Williams und Maschmeyer schaffen es nicht, die nötige Leidenschaft für das Thema Türenaushängen aufzubringen. Wöhrl hingegen will die gewünschte Summe und ihre guten Marketingkontakte für 20 Prozent investieren. Auch Dümmel wirft seinen Hut in den Ring, will aber 25,1 Prozent und bietet eigenen Input und zahlreiche Plattformen, das Produkt abzusetzen. Das reizt die Frieds: Ralf „Mr. Regal“ Dümmel bekommt den Zuschlag.

„Rasenreich“: Das Eckige soll ins Eckige

Nichts Geringeres als „die Fussballwelt revolutionieren“ will der Österreicher Johannes Anderl (32) mit seinem „Rasenreich CORPUS“. Der ist so gross und so schwer wie ein Fussball, allerdings nicht rund, sondern dreieckig beziehungsweise kapselförmig. Das schwer vorhersehbare Sprungverhalten der Bälle soll das Training erschweren und die Koordination und Technik der Kicker verbessern. Weil das erstmal schräg klingt nennt Anderl „wissenschaftliche Tests“ mit Probanden aus den USA. Nun hofft Anderl auf eine Investition von 80’000 Euro für 20 Prozent seines Unternehmens. Thelen sieht die Bälle allerdings als Nischenprodukt. Die bisherige Verkaufsbilanz unterstreicht das: In drei Jahren wurden 300 Stück verkauft. „Wenn das wirklich der Knaller wäre, dann hätten das doch sofort alle gemacht“, findet auch Maschmeyer. Die anderen Investoren springen ab.

„Bone Brox“: Aus Omas Brühe wird Bio-Superfood

Superfood klingt attraktiver als Knochenbrühe. Konrad Knops (31) und Jin-Woo Bae (35) wollen das altbewährte Hausmittel für den modernen Markt attraktiv machen. Das fängt beim Namen „Bone Brox“ an, Schlagworte wie „Bio“, „nachhaltig“ und „kalorienarm“ machen die Investoren ebenfalls hellhörig. Als Mixgetränk serviert sind sie auch vom Geschmack überzeugt. An den Zahlen hakt es jedoch. 7,90 Euro für einen halben Liter Brühe und knapp 50 Euro für ein Sechserpack – das ist Williams zu viel. Thelen hält die Bewertung des Unternehmens bei 3,5 Millionen Euro für unrealistisch. Dümmel und Maschmeyer sind hingegen begeistert, gemeinsam wollen die Kraftbrühe gross rausbringen. Für die gewünschten 350’000 Euro Investition fordern sie statt 10 allerdings 30 Prozent der Firma. Das ist Knops und Bae zuviel: Sie wollen es lieber ohne den „Turbo S“ der Löwen schaffen und lehnen das Angebot ab.

Vorheriger ArtikelHalloween-Kostüm von Heidi Klum wird dieses Jahr „furchteinflössend“
Nächster ArtikelHeidi Klum: Ihr Halloween-Kostüm ist eine Hommage an Michael Jackson