Mehr als nur ein Kinderstar! Patrick Bach glaubt an sein TV-Comeback

Happy Birthday, Patrick Bach! Der Schauspieler feiert am 30. März seinen 50. Geburtstag. Im Interview blickt der einstige Kinderstar auf seine Karriere zurück.

Kaum ein anderer Schauspieler hat das Fernsehen der 80er Jahre so geprägt wie Patrick Bach (49). Mit 13 Jahren gelang dem Schauspieler, der am 30. März seinen 50. Geburtstag feiert, in der ZDF-Weihnachtserie „Silas“ (1981) der grosse Durchbruch. An der Seite von der 2012 verstorbenen Silvia Seidel begeisterte er wenig später in der Weihnachtsserie „Anna“ (1988) ein Millionenpublikum. Auch mit Serien wie „Nicht von schlechten Eltern“ (1992-1997) oder „Die Wache“ (1998-2003) war er erfolgreich.

Doch heute ist der Schauspieler nur noch selten im Fernsehen zu sehen, machte sich stattdessen unter anderem als Synchronsprecher einen Namen. In der „Herr der Ringe“-Trilogie lieh er etwa Samweis Gamdschie seine Stimme. Den Glauben an ein TV-Comeback hat der einstige Frauenschwarm aber bis heute nicht aufgegeben. „Ich bin mir sicher, dass irgendwann wieder mehr Rollen kommen werden“, erklärt er im Interview und blickt anlässlich seines runden Geburtstags auf seine eindrucksvolle Karriere zurück.

Wie geht es Ihnen so kurz vor Ihrem 50. Geburtstag?

Patrick Bach: Ich freue mich wahnsinnig auf den Tag und werde gemeinsam mit meiner Familie, Freunden und Kollegen in Hamburg feiern. Was sicherlich eine feucht-fröhliche Angelegenheit werden wird. Ich bin ganz entspannt, was das Älterwerden angeht. Zumal ich das Glück habe, dass man mir mein Alter auch nicht ansieht. Ich werde generell immer jünger geschätzt. Klar, merkt man mittlerweile, dass die zweite Lebenshälfte angebrochen ist. Aber ich fühle mich gut.

Sie feierten bereits mit 13 Jahren Ihren Durchbruch mit der Weihnachtsserie „Silas“. Erinnern Sie sich gerne an diese Zeit zurück?

Bach: Auf jeden Fall! Die Zeit war sowohl für mich als Kind eine ganz aufregende, spannende und prägende Zeit. Als auch im Nachhinein als Schauspieler. Ich habe spannende und schöne Drehzeiten erlebt, die wir hier heute so gar nicht mehr haben. Damals hatten wir Zeit und Geld und es wurde ganz viel in die Hand genommen. Heute ist der Trend ein ganz anderer. Man will möglichst kostengünstig, schnell und in kurzer Zeit Formate entwickeln. Ich will nicht unbedingt sagen, dass wir damals mehr Spass hatten. Ich habe auch heute noch Spass. Aber es war definitiv ein anderes Arbeiten. Insofern denke ich natürlich gerne an die Zeit zurück.

Haben Sie je mit Ihrem Image als Kinderstar gehadert?

Bach: Es ist sowohl Fluch als auch Segen. Auf der einen Seite wäre ich ohne meinen frühen Durchbruch nicht da, wo ich heute bin. Auf der anderen Seite hängt einem dieses Kinderstar-Image immer ein bisschen nach. Aber im Grunde haftet an jedem Schauspieler ein gewisses Image. Der eine ist immer der Böse, der andere immer der Gute oder der Nice Guy. Deutschland hatte schon immer ein relativ starkes Schubladendenken, gerade auch im Bereich der Besetzung. Rollen werden selten, und heute sogar noch weniger als früher, konträr besetzt. Da hilft es auch nichts, sich ein anderes Image zuzulegen und plötzlich mithilfe von Tätowierungen oder Piercings auf Bad Boy zu machen. Das wäre Blödsinn. Es muss sich einfach mal jemand trauen und sagen: „Ach, guck mal. Den Bach nehmen wir mal für eine ganz andere Rolle“. Dann rasiert man sich zum Beispiel den Schädel. Allein mit Kostümen und Make-up lässt sich so viel machen. Es ist immer eine Frage der Vorstellungskraft. Allein die Frage: „Kann er das spielen?“ ist doch völliger Blödsinn. Das sind doch alles Schauspieler, die müssen das können!

Sie waren in den letzten Jahren relativ wenig im Fernsehen zu sehen. Warum blieben die Rollenangebote aus?

Bach: Man ist sehr auf die äusseren Umstände angewiesen, als Schauspieler hat man relativ wenig Einfluss. Ausser man produziert selbst so wie Schweiger oder Schweighöfer. Dann kann man seine eigenen Rollen schreiben. Wenn man darauf wartet, das Casting-Direktoren oder Redakteure einen besetzen, dann hat man eben ganz viel oder ganz wenig zu tun. So geht es mir im Prinzip jetzt auch. Aber das ist in Ordnung. Klar, würde ich gerne mehr drehen, aber ich habe das Glück, mir mit meinen ganzen Sprechergeschichten, sei es Synchronarbeit oder Werbung, etwas aufgebaut zu haben, mit dem ich meinen Lebensunterhalt wunderbar verdienen kann. Ich muss mich glücklicherweise nicht wie viele meiner Kollegen fragen, wie ich meine Miete bezahlen kann. Ich bin mir sicher, dass irgendwann wieder mehr Rollen kommen werden. Jetzt da ich älter werde, fällt das klassische Jugendimage automatisch weg.

Das heisst, sie geben die Hoffnung auf ein Comeback nicht auf?

Bach: Absolut. Ich merke das ja schon jetzt. 2015 hatte ich keinen einzigen Drehtag. Im letzten Jahr waren es ungefähr zehn mit Rollen in „Einstein“, „Der Staatsanwalt“ und „Familie Dr. Kleist“. Die Branche ist unglaublich sprunghaft. Ein Schauspieler, der dauerhaft im Fernsehen zu sehen war, kann von einem Tag auf den anderen von der Bildfläche verschwinden. Das gehört einfach dazu. Ich glaube, man muss einfach sehr viel Geduld haben. Man darf sich auch nicht irgendwie ängstlich in die Ecke verkriechen. Ich bin ich da immer positiv gewesen und werde das auch weiterhin bleiben.

Schwebt Ihnen denn eine ganz bestimmte Rolle vor, die Sie gerne spielen wollen?

Bach: Nein, die Traumrolle, wie man so schön sagt, gibt es bei mir nicht. Sicherlich reizen mich alle Stoffe, die – wie „Silas“ damals auch – in der Historie spielen. Das ist immer aufregend und spannend. Doch wenn man als Schauspieler wandlungsfähig bleiben kann und möchte, dann freut man sich über jede unterschiedliche Rolle. Ich glaube, ich kann auch wunderbar mal etwas Komödiantisches spielen. Jahrelang war ich immer nur der nette Schwiegersohn. Bei „Morden im Norden“ tauchte ich dann das erste Mal auch als Verdächtiger auf. Irgendwann kommt sicherlich mal eine richtig böse Rolle. Da mache ich mir keine Sorgen.

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