Thore Schölermann: «Im Herzen bin ich ein Förster»

Thore Schölermann geniesst sein Leben in der Öffentlichkeit, Kraft tankt er jedoch abseits des Starrummels. „Als Gegenpol zu meiner nicht greifbaren Arbeit beim Fernsehen hole ich mir im Wald meine Erdung“, erklärt er im Interview.

Thore Schölermann (33) ist Moderator und Schauspieler – und überzeugter Umweltschützer. Aktuell ist er sogar als offizieller Klimabotschafter unterwegs. Er ist das Gesicht der Klimatour 2018 der KlimaExpo.NRW, die vom 1. bis 9. September quer durch NRW führt. Als „Greenrider“ besucht Schölermann Projekte, die als Vorreiter im Klimaschutz ausgezeichnet wurden. Zum Auftakt der Tour spricht er über seinen Beitrag zum Klimaschutz, sein Leben als Promi und die Zukunft mit Freundin Jana Kilka (31).

Sie sind ein echter Naturtyp, haben sogar eine eigene Holzhütte im Wald. Wie passt das zu Ihrem glamourösen Promi-Leben?

Thore Schölermann: Für mich wäre das eine ohne das andere nicht möglich. Als Gegenpol zu meiner nicht greifbaren Arbeit beim Fernsehen hole ich mir im Wald meine Erdung.

Sie spielten auch schon mit dem Gedanken, Förster zu werden. Könnten Sie sich das immer noch vorstellen?

Schölermann: Im Herzen bin ich Förster, sogar mehr als das: Ich leite den Forstbetrieb Schölermann. Dann wird Anzug gegen Schnittschutzhose und Mikrofon gegen Motorsäge getauscht. Falls ich doch mal Ansätze habe, abzuheben, holt mich der Schmerz, wenn ich mir die Finger an einem Werkzeug einklemme, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Anfang September sind Sie für die KlimaExpo.NRW zum Thema klimafreundliche Mobilität unterwegs. Was passiert da genau?

Schölermann: Acht Tage lang fahre ich als sogenannter „Greenrider“ auf einer Klimatour durch Nordrhein-Westfalen. Dafür nutze ich nur klimafreundliche Verkehrsmittel wie E-Bike und Elektroauto und lerne einige der ausgezeichneten Klimaschutzprojekte der KlimaExpo.NRW kennen. Auf mehreren Teilstrecken bin ich mit dem Fahrrad unterwegs und kann vor Ort die neuesten Entwicklungen in der Elektromobilität testen. So kann ich dabei helfen, das grosse Klimaschutz-Engagement in NRW einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Das finde ich toll und bin sehr froh, dass ich bei der Klimatour dabei sein und den Klimaschutz persönlich mit vorantreiben kann.

Auf welche der Stationen freuen Sie sich besonders?

Schölermann: Ich bin auf alle Stationen neugierig. Ein Stopp ist am Baldeneysee, wo ich auf einer Schiffstour lerne, wie das Projekt greenfuel klimaneutralen Kraftstoff für Schiffsmotoren herstellt. Ein super Beispiel für die Vielfältigkeit der Projekte, denn schliesslich gehört auch der Schiffsverkehr zur modernen Mobilität. In Bochum darf ich auf dem Unicampus mit einem Solarcar fahren, das mit Sonnenkraft betrieben wird und von Studenten entwickelt wurde. Es ist bemerkenswert, dass sich junge Menschen bereits so intensiv für den Klimaschutz engagieren. Ich bin gespannt, welche weiteren Projekte und Geschichten mich auf der Tour erwarten.

Auf Ihrer Tour werden Sie sicherlich auch viele Fans treffen. Gefällt Ihnen Ihr Promi-Status, gehen Sie gerne über den roten Teppich?

Schölermann: Ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnt und das ist auch gut so. Viele meiner Kollegen stört es, auf der Strasse angesprochen zu werden, mich gar nicht. Es ist eine Bestätigung und macht mich stolz.

Ihr Durchbruch gelang Ihnen mit der Adels-Soap „Verbotene Liebe“. Hätten Sie nicht mal wieder Lust, auch als Schauspieler zu arbeiten?

Schölermann: Lust schon, Zeit glücklicherweise nicht.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihren einstigen Serienkollegen?

Schölermann: Wenn die letzte Klappe fällt, merkst du, wer deine echten Freunde sind. Viele sind da nicht übriggeblieben. Das ist bei mir aber sonst auch so: Ich habe wenige, aber dafür sehr gute Freunde. Mein langjähriger Serienpartner Jo Weil zum Beispiel ist immer noch einer meiner besten Freunde.

2019 kehren Sie mit der Show „Get The F*ck Out Of My House“ zurück. Die Sendung moderieren Sie gemeinsam mit Ihrer Lebensgefährtin Jana Kilka. Vermischen Sie gerne Berufliches mit Privatem?

Schölermann: Bett und Büro zu teilen, hat Vor- aber natürlich auch Nachteile. Bei uns funktioniert es zum Glück ausgesprochen gut. Vielleicht, weil wir es wie in der Beziehung händeln: Wir vertrauen uns am meisten und Probleme werden direkt angesprochen, sonst kann man nicht an sich arbeiten. Im Bett wie auch im Büro! (lacht)

Sie sind seit 2010 ein Paar. Wann kommt die Hochzeit?

Schölermann: Die Frage bekommen wir von Pressevertretern zurzeit öfter gestellt als von unserer Familie.

Wünschen Sie sich Kinder und wie viele?

Schölermann: Ich bin mit zwei Geschwistern aufgewachsen und die ein oder andere Auseinandersetzung hat mir gutgetan. Also wünsche ich mir mindestens zwei Kinder – damit auch sie diese Erfahrung machen können.

Wo sehen Sie sich selbst in zehn Jahren?

Schölermann: Das ist ganz ähnlich, wie in der Wirtschaft, wir streben nach immer mehr. Sich immer höhere Ziele zu setzen, kann irgendwann sehr ungesund werden. Ich bin dankbar und mehr als zufrieden. Beruflich bin ich da, wo ich vor zehn Jahren hinwollte. Was brauche ich mehr?

Vorheriger ArtikelOverknees richtig kombinieren: So machen es die Stars
Nächster ArtikelGedenkkonzert für Aretha Franklin in Detroit