Deswegen verliess Günther Jauch die ARD

Vier Jahre lang gab Günther Jauch am Sonntagabend im Ersten den Polit-Talker. Dann erklärte er überraschend sein Ende bei der ARD. Jetzt verriet er erstmals, wie es dazu kam und fand dabei deutliche Worte…

Es war bislang ein gut gehütetes Geheimnis, warum Günther Jauch (62) seine gleichnamige sonntagabendliche Polit-Talkshow im Ersten vor vier Jahren nicht fortsetzte und Anne Will (52) wieder ans Ruder liess. Jetzt sprach der Moderator erstmals detaillierter über das Aus der Sendung. In einem Interview mit der „Reporterfabrik“ verlor er dabei wenig gute Worte über die ARD und das öffentlich-rechtliche Fernsehen im Allgemeinen. Konkret zu seinem Ende bei der ARD sagte Jauch: „Ganz direkt gesagt: Es haben am Ende ganz einfach zu viele da reingeredet.“

Er sei, wenn er journalistisch tätig sei, gerne unabhängig. Damit sei es allerdings „irgendwann schwierig geworden“. Die öffentlich-rechtlichen Sender seien „in sich selbst gefangen“. Eigentlich hätten sie keinen Druck, Geld verdienen zu müssen und könnten sich so auf Experimente einlassen. Sie würden aber „zuweilen ängstlich nach links und rechts“ schauen: „Sie haben Rundfunkräte, Verwaltungsräte, politische Parteien, manchmal eine Schere, die sie sich selbst im Kopf zusammengebastelt haben.“

Ausserdem gäbe es dort Karrieristen, die zusehen, wie sie sich verhalten, „damit sie in zwei Jahren diesen oder jenen Job bekommen“: „Sie sind nicht so frei und unabhängig, wie man sie sich von der Konstruktion her vorstellen könnte.“ Jauch begann seine Karriere beim Bayerischen Rundfunk und wurde später durch Sendungen wie „Na siehste!“ und „das aktuelle sportstudio“ im ZDF deutschlandweit bekannt. 1990 wechselte er zum Privatsender RTL für den er bis heute tätig ist. Von 2011 bis 2015 führte er zusätzlich durch besagte Polit-Talksendung im Ersten, verlängerte allerdings seinen auslaufenden Vertrag nicht. Damals gab er „berufliche und private“ Gründe an.

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