Thomas Rath: «Ich sehe mich als guten Freund, dem man vertraut»

Designer Thomas Rath ist seit Jahren erfolgreich. Aus einem bestimmten Grund: Denn der ehemaligen Juror von „Germany’s Next Topmodel“ weiss einfach, was seine Kundinnen wollen.

Ausschweifende Partys, kreatives Chaos und möglichst wenig Struktur: So stellen sich wohl viele Laien das glamouröse Leben eines Modedesigners vor. Doch so ist es nicht. Denn wer als Modemacher erfolgreich sein möchte, muss vor allem dispzipliniert sein. Ein strukturierter Tagesablauf ist dabei von grosser Bedeutung. Das weiss auch Designer Thomas Rath (50), der demnächst eine neue Kollektion seiner Linie „THOM by Thomas Rath“ für den TV-Sender QVC vorstellt. „Bei uns beginnt ein Morgen erstmal mit einem superleckeren Frühstück“, verrät er mit einem Augenzwinkern.

Ehemann Sandro ist stets an seiner Seite

Dass ein gesunder Appetit in der Modebranche eher unüblich sei, wisse er. „Aber ich finde das sehr wichtig, denn man muss gestärkt in den Tag gehen“, erzählt Rath. Auch das Mittagessen werde in seiner Firma ausgiebig zelebriert. Dafür gäbe es am Abend nur eine Kleinigkeit. Unterstützt und begleitet wird Thomas Rath in allen Lebenslagen von seinem Ehemann Sandro. „Eigentlich haben wir uns alles zusammen aufgebaut. Das ist das Schöne, denn du brauchst einen starken Partner an deiner Seite“, so der 50-Jährige. Sandro kümmere sich vor allem um die administrativen Aufgaben in der Firma. „Wir sind mit unserem gesamten Team eine Familie geworden.

Thomas und Sandro sind also nicht nur privat, sondern auch beruflich ein Team – auch wenn sich ihre Biorhythmen etwas unterscheiden. Denn während Thomas Rath ein absoluter Morgenmensch ist, bevorzugt es Sandro Rath, abends spät zu Bett zu gehen. Für die beiden gilt ein unterschiedlicher Tagesablauf durchaus als Geheimnis einer guten Ehe. In den Stunden, in denen jeder für sich alleine sei, könne sich die jeweilige Persönlichkeit voll und ganz entfalten, ist sich der Modemacher sicher.

Design und Verkauf: „Irgendwie liegt da mein Talent“

Seine eigene Persönlichkeit zu entfalten, war Thomas Rath schon immer wichtig. Nach dem Abitur wollte er nur eins: in die Mode-Industrie. Seine Arbeit habe er von der Pike auf gelernt. „Irgendwie liegt da mein Talent drin – mit Stoffen umzugehen, Proportionen zu sehen, Frauen schöner machen zu können – das wurde schon ganz früh in mir gesehen und man hat mich dann auch gefördert“, blickt Rath auf seine Anfänge als Modedesigner zurück. „Dass ich auch gut verkaufen kann, das wusste mein Vater. Der hat gesagt: ,Du bist der beste Verkäufer.'“

Mit 40 Jahren und etlichen Stationen bei namhaften Modemarken habe er schliesslich beschlossen, seine beiden Talente zu vereinen und sich selbstständig zu machen. „Jetzt ist mein Unternehmen schon elf Jahre alt und jetzt stehe ich hier und habe nicht nur eine Kollektion, sondern mehrere. Einmal ‚THOM by Thomas Rath‘, die exklusiv bei QVC vertrieben wird und die Semi-Couture Kollektion von Thomas Rath, sowie die Thomas Rath Trousers.“

„Thomas ist voller Leidenschaft“

Bei QVC weiss man den Ehrgeiz und die Disziplin des Modemachers mit Sitz in Düsseldorf seit Jahren sehr zu schätzen. „Thomas ist voller Leidenschaft, er ist sehr ambitioniert und sehr, sehr zuverlässig, was eben gerade auch für uns als Partner wichtig ist. Und total authentisch. Wer ihn vor und hinter der Kamera erlebt, erlebt denselben Thomas Rath“, lobt Ronald Käding, Einkaufs-Chef bei QVC, die Zusammenarbeit. Seit drei Jahren ist das Duo aus Modemacher und Shopping-Sender erfolgreich. Verkauft wurden in dieser Zeit laut Rath 1,3 Millionen Teile seiner Marke.

Thomas Rath kennt die Trends

Als Experte weiss Thomas Rath natürlich immer ganz genau, was bei seinen Kundinnen besonders im Trend liegt. „Ganz wichtig im Sommer sind die Carmenblusen“, erklärt der Designer. „Sie sind extrem feminin und eine Frau fühlt sich extrem sicher mit ihr. Die Arme sind nämlich ein bisschen bedeckt und du kannst deine schöne Schulterpartie zeigen.“ Ausserdem seien Tunikas gerade sehr gefragt – wegen ihrer Vielfältigkeit. „Die kann man als kleines Kleid anziehen oder als Longbluse. Das ist für mich Sommertrend. Und Farbe. Wichtig sind jeansblaue Töne, kombiniert mit rosé- oder korallfarbenem. Es darf auch gerne mal gelb sein.“

Bei seinen Entwürfen konzentriere er sich komplett auf seine Kundin. „Meine Kundin ist die Frau, die komplett durchs Leben geht und das jeden Tag“, sagt Rath. Auch versuche er nicht in Altersklassen oder Grössen zu denken. Und trotzdem: „Ich ziehe am liebsten die Frauen mit Konfektionsgrösse 40/42 an.“ Er sehe sich als Modedesigner nicht als Verkäufer, sondern „als den guten Freund, als den Partner, dem man vertraut, der einen gut anzieht.“

Vorheriger ArtikelRoland Emmerich hat „Ja“ gesagt
Nächster ArtikelSchock-Diagnose für Christine Neubauer