Vince Vaughn: „Mein erster Kuss mit einem Mann war gut!“

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Quelle: Xavier Collin/Image Press Agency/ImageCollect.com

Filme, in denen zwei ungleiche Personen die Körper tauschen, bieten stets grosses Comedy-Potenzial. Selbst im Horror-Genre, wie Vince Vaughn in „Freaky“ beweist.

Ab 24. Juni startet mit reichlich Verspätung die Horrorkomödie „Freaky“ in den Kinos. In dem Streifen wechselt eine Schülerin den Körper mit einem blutrünstigen Mörder. Während also der Killer in Teenager-Optik völlig unbehelligt die Messer wetzen darf, hat es das Mädchen im Körper des gesuchten Schwerverbrechers deutlich schwerer. Ein Umstand, der Schauspieler Vince Vaughn (51) bei der Darstellung diebische Freude bereitete, wie er im Interview mit spot on news verraten hat. Zudem plauderte er aus, wie sich sein erster Kuss mit einem Mann angefühlt hat und wie es um eine Fortsetzung der Kultkomödie „Die Hochzeitscrasher“ bestellt ist.

Im Film spielen Sie phasenweise ein Teenager-Mädchen, dessen Seele durch schwarze Magie den Körper mit einem Serienkiller tauscht.

Vince Vaughn: Und dabei konnte ich richtig Gas geben. Es hat mir verdammt viel Spass gemacht, das Highschool-Girlie und somit meine feminine Seite in mir herauszukitzeln.

Wie haben Sie das geschafft?

Vaughn: Ich habe zwei Nichten im Teenageralter. Mit den beiden habe ich im Vorfeld der Dreharbeiten einen Tag und Abend verbracht und konnte so eine wunderbare Generation-Z-Studie führen … (lacht) Aktuell bin ich also auf dem neuesten Wissensstand, was man auf TikTok nicht verpassen darf, welche Sprüche bei den Kids derzeit hip sind und ich weiss jetzt endlich auch, dass Harry Styles ein Sex-Gott ist, dem kein anderer männlicher Star auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre eigene Schulzeit?

Vaughn: Die Highschool war nie meine Welt. Ich brachte meist nur mittelmässige bis schwache Noten nach Hause, weil ich keine Lust hatte, Stoff zu lernen, den ich später sowieso nie wieder für mein Leben brauchen würde. Das einzig Positive dieser Zeit war, dass ich mit den anderen Kids ganz gut klargekommen bin. Mich einem Schulsystem unterordnen zu müssen, fiel mir dagegen unglaublich schwer. Dafür war und bin ich zu sehr Freigeist und Revoluzzer.

In „Freaky“ küssen Sie einen jungen Mann sekundenlang auf den Mund.

Vaughn: Wir haben die Szene in einem Take gedreht und zwischen mir und meinem Co-Star Uriah Shelton stimmte die Chemie sofort. Das half mir sehr, denn für mich war es das erste Mal, dass ich einen Kerl auf den Mund geküsst habe.

Und wie fanden Sie’s?

Vaughn: Uriahs Lippen waren ziemlich weich und es fühlte sich okay an. Ich kann sagen: Mein erster Kuss mit einem Mann war gut! So richtig auf den Geschmack gekommen, bin ich allerdings nicht. (lacht)

Sie hatten im Vorfeld keinerlei Berührungsängste?

Vaughn: Warum sollte ich? Wir leben im Jahr 2021! So langsam sollten doch auch die letzten homophoben Idioten ausgestorben sein, oder? Zumindest in unserer westlichen und vermeintlich so modernen, diversen Welt.

Auch in Hollywood gibt es weiterhin homophobe Tendenzen.

Vaughn: Da haben sie leider Recht! Es spricht Bände, dass sich bis heute immer noch kein männlicher Hollywood-Star aus der A-Liga geoutet hat. Frauen wie Jodie Foster sind da offenbar mutiger. Produzenten und Managements wirken hinter den Kulissen immer noch auf Stars ein, aus Karrieregründen diesen Schritt lieber nicht zu gehen. Auch weil der Weltmarkt immer wichtiger wird, sich Länder wie Russland oder China beim Thema Homosexualität sogar wieder zurückentwickeln und sich offen schwul lebende Hauptdarsteller deshalb negativ auf die Einspielergebnisse auswirken könnten.

Auch wenn „Freaky“ eine Horrorkomödie ist, geht es zuweilen ganz schön brutal zu. Stehen bei Ihnen privat auch mal Slasher-Filme auf dem Programm?

Vaughn: Bei Blut und Gedärmen bin ich raus. Ich mag psychologischen Horror wie zum Beispiel im Film „Hereditary – Das Vermächtnis“. Heute grusele ich mich ganz gerne mal, aber als Elfjähriger habe ich mit dem Genre ziemlich traumatische Erfahrungen gemacht. Ich bin nämlich mit zwei älteren Schwestern aufgewachsen und die wählten bei uns, wenn die Eltern mal bis spät abends aus waren, bevorzugt Filme wie „Der weisse Hai“ und „Der Exorzist“ als TV-Abendprogramm.

Genau die richtige Unterhaltung für einen Elfjährigen …

Vaughn: Nicht wahr? (lacht) Aber vor meinen Schwestern wollte ich mir natürlich keine Blösse geben und habe deshalb so getan, als würde mich das alles überhaupt nicht beeindrucken. Später lag ich dann vor Angst wie gelähmt im Bett, konnte lange nicht einschlafen und hatte die schlimmsten Alpträume.

Auf was für Filme fahren Ihre Kinder ab?

Vaughn: Meine Tochter schaut vor allem Netflix-Serien wie „Bridgerton“ oder „Stranger Things“ und mein Sohn liebt alles von Marvel. Das ist während der Corona-Zeit leider alles etwas ausgeartet – vor allem deshalb, weil meine Frau und ich nicht gerade mit gutem Beispiel vorausgegangen sind, was den Streaming- und TV-Konsum betrifft. Aber das ging ja sicher vielen Familien so. Zum Glück sind wir in der privilegierten Situation, dass wir uns in der Lockdown-Zeit für Locklyn und Vernon Privatlehrer leisten konnten. So kam neben dem XL-Entertainment immerhin der Schulstoff nicht zu kurz.

Mit wem würden Sie gerne mal den Körper tauschen?

Vaughn: Definitiv mit meiner Frau! Die beschwert sich nämlich immer wieder bei mir darüber, wie unglaublich peinlich ich mich zuweilen angeblich benehme. Ich weiss dann immer gar nicht, was sie eigentlich meint. Denn ich finde mich eigentlich immer ziemlich klasse – genau so, wie ich bin. (lacht)

Anfang 2020 standen Sie im Zentrum eines Social-Media-Shitstorms, weil Sie während eines Baseball-Spiels kurz Ex-Präsident Donald Trump die Hände schüttelten und mit ihm plauderten.

Vaughn: Was das für ein Theater und für einen Hass auf mich ausgelöst hat, war einfach nur absurd! Ich habe in meiner Karriere schon einige Politiker getroffen und ich bin grundsätzlich immer zu allen höflich – ganz egal, ob es sich um Demokraten oder Republikaner handelt. Ich habe mit Trump und seiner Frau nur ganz kurz gesprochen und auf einmal taten die Hater so, als wäre ich eine republikanische Galionsfigur oder Trumps Wahlhelfer Nummer Eins. Dabei habe ich noch nie eine Partei in irgendeiner Weise unterstützt.

Stimmt es, dass es einen zweiten Teil Ihrer Kultkomödie „Die Hochzeitscrasher“ geben wird?

Vaughn: Bislang ist noch nichts offiziell, aber es sieht tatsächlich gut aus, dass der zweite Teil kommt. Owen Wilson hat Lust, ich habe Lust – und die ersten Gespräche wurden bereits geführt. Jetzt muss eigentlich nur noch ein gutes Drehbuch her und die Produzenten müssen grünes Licht geben.

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