Mit diesen Handzeichen und Codes bekommen Frauen Hilfe

Mit diskreten Handzeichen und Codewörtern können sich von Belästigung Betroffene in Gefahrensituationen Hilfe suchen.

Quelle: Motortion Films/Shutterstock.com

Fast jede Frau in Deutschland hat sich schon mal (sexuell) belästigt gefühlt. In solchen Situationen kann es eine Hürde sein, um Hilfe zu bitten. Handzeichen und Codewörter können es einfacher machen, auf sich aufmerksam zu machen. Diese diskreten Codes sollte jeder kennen.

Ob in der Partnerschaft, auf der Strasse oder im Club: 97 Prozent der Frauen in Deutschland haben sich schon einmal sexuell belästigt gefühlt. In solchen Situationen fällt es Betroffenen oft schwer, auf sich aufmerksam zu machen. Einige Handzeichen und Codewörter sollen es einfacher machen, sich Hilfe zu suchen. Diese geheimen Codes sollte jeder kennen.

Das Handzeichen gegen häusliche Gewalt

Das sogenannte Hilfezeichen wurde während der Corona-Pandemie als #SignalforHelp von der Kanadischen Stiftung für Frauen ins Leben gerufen, ursprünglich als Mittel, der häuslichen Gewalt entgegenzuwirken. Das Zeichen verbreitete sich schnell über die sozialen Medien und rettete schon einige Frauen und Mädchen aus gefährlichen Situationen. So teilte die Polizei Ludwigshafen im August 2022 etwa mit, dass eine 14-Jährige aus der Gewalt eines mutmasslichen Vergewaltigers gerettet werden konnte, weil sie Passanten das Handsignal gezeigt hatte.

Mit der Ein-Hand-Geste können Betroffene unauffällig signalisieren, dass sie sich bedroht fühlen und Hilfe benötigen. Die Handfläche wird dabei nach aussen gestreckt und der Daumen eingeklappt, dann werden die restlichen Finger über dem Daumen zur Faust geschlossen.

Codewort „Ist Luisa hier?“

Hat man die Möglichkeit, mit jemandem ins Gespräch zu kommen, hilft „Ist Luisa hier?“ Die Frage fungiert als Code, um bei Belästigung, Bedrohung oder Angst vor Übergriffen ohne weitere Erklärung Hilfe zu erhalten. So können sich Betroffene etwa diskret Hilfe beim Servicepersonal suchen, wenn sie in Bars, Clubs oder Restaurants belästigt oder bedrängt werden. Das sollte dann umgehend das Sicherheitspersonal verständigen oder den Notruf wählen.

Codewort „Maske 19“ in Apotheken nennen

Die Union deutscher Zonta Clubs hat zudem die Initiative „Maske 19“ ins Leben gerufen: Mit dem Codewort „Maske 19“ können sich Betroffene an medizinisches Personal wenden und erhalten umgehend Notrufhilfe. Es genügt, beim Betreten einer Apotheke, Arztpraxis oder Klinik das Codewort zu nennen. Anschliessend soll der Polizeinotruf verständigt werden.

„Notfall SOS“-Trick auf dem iPhone und Hilfetelefon

Wer sich in einer akuten Gefahrensituation befindet und weit weg von anderen Menschen ist, kann sich telefonisch Hilfe suchen. Eine Option ist das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, das rund um die Uhr unter der Telefonnummer 08000 116 016 erreichbar ist.

Wer ein iPhone hat, kann zudem mit der Funktion „Notfall SOS“ unbemerkt und schnell einen Notruf inklusive aktuellem Standort an Rettungskräfte und vorher eingestellte Notfall-Kontakte senden – und zwar ganz, ohne dabei auf den Bildschirm gucken zu müssen. Die Funktion aktiviert man in den Einstellungen unter dem Menüpunkt „Notruf SOS“. Um den Notruf in einer Gefahrensituation abzusetzen, drückt man fünfmal schnell hintereinander auf den Power-Button des Geräts.

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