Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln: Kann man keimendes Gemüse noch essen?

Kein seltener Anblick: Kartoffeln keimen nach einiger Lagerzeit oft.

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Noch geniessbar oder lieber in den Müll? Aus Zwiebeln und anderen Gemüsesorten können grüne Pflänzchen keimen. Manchmal sollte man dann lieber die Finger davon lassen.

Richtig gelagert sind Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch und Tomaten lange haltbar. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass das Gemüse austreibt und ein grünes Pflänzchen keimt. Dann ist die Verunsicherung oft gross: Darf das Gemüse noch gegessen werden oder ist es ein Fall für den Kompost? Die gute Nachricht: In vielen Fällen verändert sich die Qualität von Zwiebeln und Co. kaum. Bei der Konsistenz sieht die Sache anders aus, teilweise können auch giftige Flüssigkeiten entstehen – allerdings nicht bei allen Gemüsesorten.

Keine Sorge bei keimenden Zwiebeln

Zwiebel-Fans müssen sich nicht sorgen, wenn sie ihre Zwiebel mit Keim wiederfinden: Die Knolle kann auch gekeimt weiterverarbeitet werden. Während des Keimprozesses sammeln sich bei der Zwiebel keine giftigen Flüssigkeiten an. Ganz im Gegenteil: Fein gehackt kann der Austrieb Speisen sogar verfeinern. Der einzige Nachteil: Liegt die Zwiebel so lange, dass es zum Austrieb kommt, wird sie im Inneren oft sehr weich – eine Konsistenz, die sich zum Kochen eher weniger eignet.

Vorsicht bei austreibenden Kartoffeln und Tomaten

Kartoffeln sind für ihre lange Haltbarkeit bekannt – am besten in dunklen und kühlen Räumen gelagert. Ist es in der Wohnung aber zu warm, passiert es nicht selten, dass aus den Kartoffeln Knospen wachsen. Mit der Zeit wird die Knolle runzelig und bildet im Inneren eine für den Menschen giftige Substanz mit dem Namen Solanin. Je mehr Triebe auf der Kartoffel zu sehen sind, desto mehr Solanin befindet sich in ihr.

Sofort in den Müll muss man die Kartoffel aber nicht unbedingt befördern: Sind die Kartoffeln noch halbwegs prall und nur an wenigen Stellen ausgetrieben, kann man diese grosszügig wegschneiden, die Haut abschälen und zum Kochen verwenden.

Ähnlich verhält es sich bei Tomaten, schliesslich gehören die wie Kartoffeln zur Familie der Nachtschattengewächse und bilden ebenfalls Solanin. Die Sprossen werden bei Tomaten allerdings erst sichtbar, wenn man sie aufschneidet – sie wachsen aus den Samen der Frucht. Grundsätzlich gelten die kleinen Keime als unbedenklich, weil die enthaltene Menge an Solanin zu gering ist, um tatsächlich Vergiftungserscheinungen auszulösen. Bei Menschen, die generell unter einem empfindlichen Magen leiden, können sie allerdings zu Bauchschmerzen oder anderen Verdauungsbeschwerden führen.

Knoblauch bedenkenlos geniessen

Wie bei der Zwiebel gilt auch bei ihrem „kleinen Bruder“: Knoblauch mit Trieben kann ohne Bedenken verzehrt werden. Die grünen Pflänzchen sind sogar besonders scharf und können Gerichten eine intensive Note verleihen. Ungeniessbar sind Knoblauch erst, wenn sie grün oder lila verfärbt sind, oder einen grünen Kern entwickelt haben – dann lieber die Finger davon lassen!

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