„Die Känguru-Chroniken“: Ist das Kultbuch verfilmbar?

Der Bestseller „Die Känguru-Chroniken“ erzählt von einer ungewöhnlichen Künstler-Känguru-WG in Berlin. Doch ist das Kultbuch von Marc-Uwe Kling verfilmbar?

Von süss kann bei diesem Känguru keine Rede sein! Stattdessen wirbelt das egoistische Anarcho-Beuteltier das Leben des verschlafenen Kleinkünstlers Marc-Uwe – gespielt von Dimitrij Schaad (34) – gehörig durcheinander. Ab dem morgigen Donnerstag (5. März) können sich die Fans der gleichnamigen Buch- und Hörbuchvorlage „Die Känguru-Chroniken“ (2009) von Autor Marc-Uwe Kling (geb. 1982) selbst ein Bild machen, ob das satirische Kultwerk erfolgreich auf Zelluloid gebannt werden konnte.

Wirklich Sorgen muss man sich aber nicht machen, denn die Filmadaption des Schweizer Regisseurs Dani Levy (62, „Alles auf Zucker!“) ist überaus gelungen, was sicher auch an den Schauspielern liegt. Neben den beiden menschlichen und tierischen Hauptdarstellern brillieren ein blondierter Henry Hübchen (73) als Immobilienhai Jörg Dwigs, Bettina Lamprecht (42) als dessen ebenso skrupellose schwangere Frau Jeanette, Rosalie Thomass (32) als des Kleinkünstlers heimlicher Schwarm Maria und Daniel Zillmann (39) als dumpfbackiger Neonazi – um nur einige zu nennen.

Darum geht’s im Film

Marc-Uwe, ein unterambitionierter Kleinkünstler mit Migräne-Hintergrund, lebt mit einem Känguru zusammen in Berlin. Doch die Kreuzberger WG ist in Gefahr: Ein rechtspopulistischer Immobilienhai bedroht mit einem gigantischen Bauprojekt die Idylle des Kiezes. Das findet das Känguru als Möchtegern-Kommunist gar nicht gut und entwickelt einen Plan. Auf diesen folgt ein zweiter Plan, weil Marc-Uwe den ersten nicht verstanden hat, und ein dritter, weil der zweite nicht funktioniert hat. Schliesslich gipfelt das Ganze in einem grossen Anti-Terror-Anschlag…

Fazit

Der Kinofilm „Die Känguru-Chroniken“ verspricht einen vergnüglichen Kinoabend für Kling-Fans und alle anderen, die es danach vermutlich auch sein werden. Dass hinter dem grossen Spass auch viel Wahrheit, Bildung, Denkvermögen und eine extrem präzise Beobachtungsgabe stecken, ist eine angenehme Abwechslung zu den vielen deutschen Klamauk-Komödien.

Und wer nach dem Kinobesuch auf den Geschmack gekommen ist, dem seien auch die vielen weiteren Werke des gebürtigen Stuttgarters ans Herz gelegt. Denn von ihm stammen nicht nur die hintersinnigen Känguru-Geschichten, sondern auch Bücher wie „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ (2018) oder „Das NEINhorn“ (2019), mit dessen Hilfe übrigens auch der trotzigste Trotzkopf erst zum Lachen und schlussendlich zum Einlenken gebracht werden kann.

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