Ex-„Bachelor“ Andrej Mangold: War Sebastian auf Selbstvermarktung aus?

Ex-„Bachelor“ Andrej Mangold verrät im Interview, was er von der Überraschung im diesjährigen Finale der RTL-Kuppelshow hält und warum er hinter der Teilnahme seines Nachfolgers Sebastian Preuss eine Selbstvermarktungsstrategie vermutet.

An diesem Mittwoch (4. März, 20:15 Uhr bei RTL, auch via TVNow) steigt das grosse „Bachelor“-Finale. Andrej Mangold (33) hat 2019 als der „Bachelor“ seine Traumfrau gefunden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät der Ex-Rosenkavalier, warum es mit Jennifer Lange (26) geklappt hat und wie es um die Zukunftspläne des Paares steht. Zudem übt der ehemalige Basketball-Profi und Influencer Kritik an seinem umstrittenen Nachfolger Sebastian Preuss (30). Denn das überraschende Finale (Achtung, Spoiler!) gibt Mangold zu denken.

Der diesjährige „Bachelor“ hat mit seinem Kussverhalten für Aufsehen gesorgt. Was sagen Sie dazu, dass Kandidatinnen wie Linda gehen mussten, als sie ihm einen Kuss verwehrten?

Andrej Mangold: Das ist seine Reise, er kann das machen, wie er möchte. Aber was wir gesehen haben, war schon heavy, das muss man ganz klar sagen. Ich denke, er hätte sich selbst einen Gefallen getan, Linda eine Rose zu geben und sie weiter kennenzulernen. Ich fand sein Timing für Küsse oft nicht passend und hätte Situationen anders eingeschätzt. Sebastian ist scheinbar ein Mensch, für den Küssen sehr wichtig ist und zum normalen Kennenlernen dazugehört – im Gegensatz zu jemand wie mir, der in den ersten Kuss eine besondere Bedeutung und gewisse Wichtigkeit hineinlegt.

Fanden Sie die Kritik in den Medien also berechtigt?

Mangold: Das Echo und das, was dazu geschrieben wurde, waren schon sehr hart. Beim amerikanischen „Bachelor“ ist es zum Beispiel normal, dass der Mann gleich in der ersten Folge vier, fünf Frauen küsst. In Deutschland hat es den Charakter, als ob der „Bachelor“ es nicht ernst nehmen würde. Es gibt ja noch den After-Talk, da wird sich Sebastian sicher noch einmal äussern und versuchen, das Bild von sich geradezurücken. Ob das gelingt, weiss ich nicht, da seine Handlungen doch sehr widersprüchlich zu seinen Taten waren.

Sebastians Aussagen wie die Kritik an Schönheits-OPs waren hart, aber ehrlich. Kann man ihm das zugute halten?

Mangold: Offen und ehrlich ist schön und gut, aber es passte das Gesagte nicht mit dem zusammen, wie er sich verhalten hat. Wenn du sagst, Schönheits-OPs sind nicht so meins, dann aber beim Homedate rumknutschst und die Dame am Ende nach Hause schickst, ist das sehr unglücklich. Da verstehe ich es, wenn sich die Frauen negativ dazu äussern, nachdem sie das gesehen haben. Zusammenschnitt hin oder her, er hat sich nun mal so verhalten. Als „Bachelor“ bist du das Aushängeschild der Show, der Sender und die Produktion würde dich nicht bewusst schlecht dastehen lassen. Ich frage mich da eher, was wir als Zuschauer alles verpasst haben. Vielleicht haben wir bestimmte Szenen, die viel schlimmer waren, gar nicht gesehen.

Achtung, die folgenden Passagen enthalten massive Spoiler aus dem Finale von „Der Bachelor“ 2020. Wer noch nicht erfahren möchte, welche Dame die letzte Rose erhält, sollte lieber nicht weiterlesen!

Sebastian sorgt am Ende für ein Novum in der Show und wählt keine der Kandidatinnen. Was glauben Sie, ist der Grund dafür?

Mangold: Sicherlich war oder ist er auf der Suche nach der grossen Liebe, da möchte ich ihm nichts unterstellen. Aber ich glaube trotzdem, dass er eher im Hier und Jetzt lebt. So wie er sich verhält, ist er noch nicht hundertprozentig bereit dafür, die grosse Liebe und den Partner fürs Leben zu finden. Sonst glaube ich, wäre er auch nicht so sorglos mit dieser Intimität umgegangen. Vielleicht gibt es ja noch eine Überraschung und er ist mit einer anderen Dame der Staffel zusammen. So hat es allerdings für mich den Anschein, dass er die ganze Sache von vornherein zur Selbstvermarktung geplant hat.

Was wünschen Sie Sebastian?

Mangold: Ich hoffe, dass sich die Medien etwas beruhigen, denn es hat keiner verdient, dass man so einen Shitstorm kassiert, auch wenn man am Ende des Tages für sein eigenes Verhalten verantwortlich ist. Ich wünsche ihm, dass er einen Haken hinter das Projekt setzen kann und privat und beruflich glücklich wird.

Mit welchen Reaktionen mussten Sie nach der Show umgehen?

Mangold: Mit überwiegend positiven. Ein paar negative Kommentare gingen allerdings unter die Gürtellinie, da habe ich mich schon gefragt, wie fremde Menschen es sich herausnehmen können, mich zu beleidigen. Da brauchst du ein dickes Fell, durch meine Sportvergangenheit kannte ich die Medien zum Glück schon. Ich bin mit der Einstellung in die Show gegangen, dass ich mir nichts vornehme. Ich wollte mir nichts kaputtmachen, indem ich mir einen genauen Plan zurechtlege, wie ich mich präsentieren möchte. Entweder die Leute akzeptieren mich so wie ich bin und es kommt gut an oder eben nicht. So bin ich für mich am besten gefahren und es gab das perfekte Ergebnis in Jennifer.

Ihre „Bachelor“-Beziehung ist bis dato die einzige, die bis heute hält. Was ist Ihr Schlüssel zu einer dauerhaften Beziehung?

Mangold: Jennifer und ich können uns in jedem Fall vorstellen, warum es bei vielen nicht geklappt hat. Du lernst dich in einer Traumwelt kennen, es ist wie eine Art Urlaubsflirt. Du hast kein Telefon, keine Ablenkung und erlebst alles intensiver als zu Hause. Danach bist du in einer leeren Phase, wo du dich drei Monate verstecken musst. Du lernst den Partner zwar besser kennen, aber du kannst nichts Alltägliches machen. Wenn die Show vorbei bist, wirst du auf einmal ganz Deutschland präsentiert und mit Fragen bombardiert, da steckt ein enormer Druck dahinter. Das wollen sich viele nicht antun.

Wie haben Sie die Kurve gekriegt?

Mangold: Wir haben uns viel gesehen, wir haben jede Folge zusammen geschaut, das war uns sehr wichtig. Wir haben es ja auch zum ersten Mal gesehen, wir wussten nicht, was geschnitten und was weggelassen wurde. Ich habe ihr zwar offen und ehrlich gesagt, was passiert ist, aber wenn man das mit Bildern sieht, ist es nochmal härter. Wir haben das dann für uns aufgearbeitet und reflektiert. Danach haben wir uns immer mehr aneinander gewöhnt, kennengelernt und verliebt. Seit etwa drei Monaten sind wir aber in einer zweiten Phase, in der wir uns noch einmal intensiver kennenlernen. Im ersten Jahr waren wir viel unterwegs, waren auf so vielen Events und Jobs, sodass erst jetzt Zeit bleibt, die kleinen Dinge, die wichtig sind, zu erfahren.

Sie arbeiten viel zusammen. Ist da die Gefahr nicht hoch, dass man sich auf die Nerven geht?

Mangold: Natürlich gibt es ab und an Diskussionen und Streitereien, wir sind emotional und impulsiv, da fliessen auch mal Tränen, aber es fliegen zum Glück nicht die Fetzen. Wir nehmen uns bewusst Zeit für uns selbst und den eigenen Freundeskreis und sitzen nicht 24/7 aufeinander. Bei Jobs machen wir auch eine klare Trennung: Wir planen, welche Projekte zu uns beiden oder nur zu einem von uns passen.

Gerade weil Sie mit Jennifer das einzige glückliche „Bachelor“-Paar sind: Wie sieht es mit Hochzeitsplänen aus?

Mangold: Es ist noch nichts Konkretes geplant. Ich liebe diese Frau, natürlich kann ich mir vorstellen, sie zu heiraten und eine Familie zu gründen. Aber ich würde ihr nach einem Jahr noch keinen Antrag machen, für mich wäre das ein Schnellschuss, auch wenn das Gefühl sagt, dass es richtig wäre. Ich bin da klassisch: Wenn es so weit ist, soll es für die Ewigkeit sein. Wir lassen uns vom Druck von aussen nicht beeinflussen. Dieses Jahr wollen wir die Arbeit etwas zurückschrauben und viel reisen.

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