Über 50 Jahre auf der Bühne: Denkt Marianne Rosenberg ans Aufhören?

Marianne Rosenberg wird 65. Ob sie ihre Karriere bald an den Nagel hängen will und wie sie ihren Geburtstag feiert, verrät sie im Interview.

Mit Songs wie „Er gehört zu mir“ (1975) und „Marleen“ (1976) wurde Marianne Rosenberg einst zum Schlagerstar. Über 50 Jahre nach ihrem Debüt steht sie immer noch auf der Bühne. Am heutigen Dienstag (10. März) feiert sie ihren 65. Geburtstag und nur wenige Tage später, am 13. März, veröffentlicht die Sängerin ihr neues Album „Im Namen der Liebe“. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht sie über ihr bisheriges Leben und ob sie nach so langer Zeit im Rampenlicht manchmal ans Aufhören denkt.

Wie feiern Sie Ihren 65. Geburtstag?

Marianne Rosenberg: Zunächst mit einer kleinen Record-Release-Party in einem Kreuzberger Club, danach im Kreis meiner Familie und Freunde.

Seit über 50 Jahren stehen Sie auf der Bühne. Denken Sie manchmal ans Aufhören?

Rosenberg: Nein, denn Musik zu machen ist mehr als ein Beruf. Bei mir jedenfalls ist es eine Leidenschaft. Es gibt für mich nichts Schöneres, als eine Idee zu haben, diese auszuarbeiten und den fertigen Song mit anderen Menschen zu teilen. Deshalb freue ich mich auch darauf, meine Musik wieder auf die Bühne zu bringen. Bei einem Konzert sind wir alle zusammen im selben Raum. Das direkte Feedback der Konzertbesucher ist etwas ganz Besonderes für jeden Musiker. Da gibt es immer Gänsehautmomente, auf und vor der Bühne. Daher mache ich im April 2021 eine Tournee, zunächst durch zehn deutsche Städte.

Wenn Sie sich aus dem Rampenlicht zurückziehen sollten, wie würde Ihr Ruhestand aussehen?

Rosenberg: Darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht.

Wenn Sie auf Ihr bisheriges Leben zurückblicken – was ist Ihnen in besonders guter oder auch schlechter Erinnerung geblieben?

Rosenberg: Ganz sicher war es enorm wichtig, mich Ende der Siebziger dem enormen Druck der Plattenindustrie zu entziehen. Man wollte, dass ich immer so weiter funktioniere, zwei Alben in einem Jahr abliefere und mich dabei ständig im Kreis drehe. Ich musste da ausbrechen, musste das beenden, wollte meinen eigenen Weg und meine eigene Identität als Frau und Musikerin finden.

Mit „Mister Paul McCartney“ landeten Sie als 14-Jährige Ihren ersten Hit. Sind Sie immer noch ein Fan des ehemaligen Beatles?

Rosenberg: Privat war ich damals eigentlich eher ein Fan von Mick Jagger, obwohl ich gerne anerkenne, dass die Beatles mit der Qualität ihrer Kompositionen lange Zeit unübertroffen waren.

Sie haben ein Autogramm von ihm „verbummelt“. Wie sehr bereuen Sie das heute?

Rosenberg: Dreieinhalb Stunden habe ich damals in der Berliner Deutschlandhalle darauf gewartet, dass er mir mein Singlecover signiert. Bei irgendeinem meiner vielen Umzüge habe ich es später verbummelt und den Verlust erst viele Jahre später realisiert, weil ich sonst keine Autogramme sammele.

Seit Jahren sind Sie eine Ikone der LGBTQ-Szene. Macht Sie das stolz?

Rosenberg: Ja, das macht mich stolz, denn ich empfinde es als eine Ehre, in dieser Szene neben den anderen grossen Frauen genannt zu werden. Ausserdem kann man das nicht konstruieren oder beeinflussen, man wird auserwählt.

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