„Die Höhle der Löwen“: Deshalb wurde Dagmar Wöhrl richtig sauer

Premiere in der „Höhle der Löwen“: Frank Thelen investiert in eine App, die es noch nicht gibt, zwei Gründer machen Dagmar Wöhrl wütend und bei einem Deal bekommt Judith Williams graue Haare.

Manege frei für die hungrigen Raubtiere: Die Gründershow „Die Höhle der Löwen“ (auch bei TVNow zu sehen), ist am 10. März in ihre mittlerweile siebte Staffel gestartet. In sechs neuen Folgen begeben sich Judith Williams (48), Carsten Maschmeyer (60), Dagmar Wöhrl (65), Frank Thelen (44), Georg Kofler (62), Ralf Dümmel (53) und Nils Glagau (44) wieder auf die Suche nach lohnenswerten Start-ups. Es wird die letzte Staffel von Frank Thelen sein, der zuvor seinen Ausstieg verkündet hatte.

Viele Sprachen in einer App

Die Frühjahrspremiere beginnt mit einer App, die den Sprachmarkt revolutionieren soll. Ehsan Allahyar Parsa, der selbst zehn Sprachen spricht, hat mit „Rootify“ eine neue Methode entwickelt, um Sprachen zu lernen. Allerdings – und das gab es noch nie in „Die Höhle der Löwen“ – pitcht der 23-Jährige nur eine Vision, seine App gibt es noch gar nicht. 175.000 Euro will er für 18 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Seine Überlegung: Alle Sprachen haben gemeinsame Wurzeln, Sprachen lernt man basierend auf den Wurzeln, die man kennt. Eine Anmeldung soll knapp zehn Euro im Monat kosten.

Die Löwen sind skeptisch, Nils Glagau zieht die Reissleine: „Es ist eine gute Idee, du bist ein toller Mensch, aber ich bin kein App-Spezialist.“ Georg Kofler beisst ebenfalls nicht an. Von Carsten Maschmeyer gibt es ein Angebot, aber nicht das erwartete: „Wenn Sie mit der App nicht erfolgreich werden, können sie sich an mich wenden für einen Job, ich nehm‘ Sie.“

Der junge Gründer möchte lieber selbstständig bleiben und darf noch auf Frank Thelen hoffen, der tatsächlich investieren will. „Ich geb dir 175.000 Euro für 20 Prozent, aber ich will in Teams investieren. Den Techniker, den wir noch brauchen, zahlst du von deinen Prozenten.“ Er ist einverstanden. Zum ersten Mal investiert Frank Thelen in eine App, die es noch gar nicht gibt.

Dagmar Wöhrl ärgert sich

Die nächsten Gründer, Michael Schunke und Mathias Dögel, haben es sich zum Ziel gesetzt, den Grill zu modernisieren – und das Grillerlebnis auf die nächste Stufe zu heben. 600.000 Euro benötigen die Gründer von „Wilhelm Grill“ für 20 Prozent ihrer Firmenanteile.

„Alles ist smart geworden, warum nicht auch ein Holzkohlegrill?“, erklären sie ihre Idee und führen das Produkt vor. Man bereite den Grill mit Holzkohle vor, zünde ihn an und verbinde eine App mit dem Grill. Über entsprechende Menüpunkte lassen sich Dinge wie Lüfter oder Zieltemperatur steuern. Frank Thelen meldet sich als Grillmeister und bereitet für die Löwen ein Steak medium rare zu.

Den Löwen schmeckt’s – aber nur das Fleisch. Georg Kofler steigt zuerst aus: „Erfindergeist in allen Ehren, aber ich bin an einer Automatisierung des Grillens nicht interessiert.“ Carsten Maschmeyer sieht es ähnlich, ausserdem sind ihm Bewertung und Preis zu hoch. „Ich würde mir für 5.000 Euro diesen Grill nicht kaufen. Eure Bewertung ist zu hoch, ich bin raus.“

„Grillen ist Auszeit“, findet Frank Thelen und zieht sich zurück. Auch Nils Glagau steigt nicht ein. Bleibt noch Dagmar Wöhrl. Sie hakt nach: „Sie haben eine erfolgreiche Softwarefirma, wozu brauchen Sie einen Investor? Warum haben Sie eine so hohe Bewertung? Für mich gibt es nur einen Schluss: Sie wollen gar keinen Investor. Sie sind hier, weil Sie Werbezeit wollen.“ Daher sei sie raus. „Wir sind hier zu Ende mit der Vorstellung“, fasst Kofler zusammen und schickt die Investoren ohne Deal nach Hause.

„Das gehört in alle Haushalte“

Robert Lehmkuhl und sein Sohn Frank bringen „ROSTdelete“, ein schonendes Mittel gegen Rost, mit in „Die Höhle der Löwen“. Vater Robert hat die Paste selbst entwickelt und am eigenen Oldtimer ausprobiert. 100.000 Euro will er für 20 Prozent der Firmenanteile. „ROSTdelete“ entrostet alles, vom Auto bis zu Fahrradfelgen. Sohn Frank macht vor, wie es geht: Auftragen, einwirken lassen, abwischen, fertig. Das Metall kommt blank zum Vorschein. Ein Kilo des absoluten Naturproduktes soll knapp 20 Euro kosten.

Frank Thelen erschrecken die bisherigen Verkaufszahlen: „Wenn es so ein tolles Produkt ist, müsste es ja gekauft werden, aber bei euch bleibt die Kurve flach, eure Zahlen sind für mich grausam, deswegen bin ich raus.“

Nils Glagau zieht sich ebenfalls zurück: „Ich glaube, dass Rost nicht das Thema für die Zukunft ist, es passt nicht mehr bei Autos.“ Judith Williams und Carsten Maschmyer beissen auch nicht an: „Ich habe das Gefühl, Ihr Produkt ist selbst verrostet, Sie kommen nicht aus dem Quark, deswegen bin ich raus.“

Ralf Dümmel ist jedoch ganz anderer Ansicht: „Ich glaube, Sie haben was ganz Grosses entwickelt, das gehört in alle Haushalte. Ich würde was Grosses draus machen, aber da steckt viel Arbeit drin.“ Der Kaufhauskönig möchte 100.000 Euro für 30 Prozent und die Erfinder schlagen ein.

Produkt zu leicht kopierbar

Patrick Kessel und Maja Bach arbeiten seit drei Jahren an ihrer Idee. „Pakama“ heisst das Baby und verbindet Sport mit der virtuellen Welt. 150.000 Euro wollen die beiden Gründer für 15 Prozent. „Pakama“ ist ein Rucksack, in dem sich zehn Sportgeräte für optimales Training verstecken, vom Faszienball über die Yogamatte bis zum Springseil. Für ein perfektes Training kann sich der Kunde über eine Fitness-App, die alle Übungen erklärt, noch ein eigenes Programm erstellen.

Bach führt den Löwen ein vierminütiges „Quick and Dirty“-Workout vor. Carsten Maschmeyer darf mittrainieren. Frank Thelen ist Rucksackfetischist, besitzt über 100 Rucksäcke. Er probiert „Pakama“ aus, findet ihn gut. 199 Euro soll die Erfindung kosten, dazu gibt es die App einen Monat lang kostenlos, danach muss man zahlen.

Nils Glagau ist vom Gesamtpaket nicht überzeugt und steigt aus, Carsten Maschmeyer folgt: „Es gibt so viele Apps und Sie haben in ihrer Tasche nichts, was es nicht schon gibt, sie können wenig patentieren, daher bin ich raus.“ Auch Ralf Dümmel findet das Produkt zu leicht kopierbar. Judith Williams will ebenso nicht investieren. „Ich liebe Sport, alle Geräte habe ich zuhause, wenn ich mal im Hotel bin, helfe ich mir mit Apps. Mir reicht die, die ich habe.“

Bleibt noch Frank Thelen: „Es ist für mich eine schwierige Entscheidung, ich mache gerne Sport, aber am Ende des Tages bin ich nicht für funktionale Trainingssachen. Ich würde es selbst nicht machen, daher steige ich aus.“ Ohne einen Deal in die Tasche stecken zu können, ziehen die beide Gründer enttäuscht wieder ab.

Ein Fall für Beauty-Spezialistin Williams

Max Winkler und sein Vater Andreas haben „Mimik Skincare“ erfunden. Über eine Website kann man seine eigene persönliche Gesichtspflege entwickeln: Creme aussuchen, gewünschte Booster und Duft dazumischen. Nach zwei Tagen kommt alles getrennt verpackt nach Hause und kann dort zusammengemixt werden. 125.000 Euro hätten sie gerne, 25,1 Prozent ihrer Anteile würden sie abgeben. Seit drei Monaten betreiben die Gründer einen Onlineshop und wünschen sich einen Löwen, der sie in den Einzelhandel bringt. Ein Fall für Beauty-Spezialistin Judith Williams. Sie darf mitmischen, ist mit dem Ergebnis zufrieden.

Carsten Maschmeyer steigt gleich aus: „Ich creme mich nicht gern ein. Habe geweint und geschrien, wenn mich meine Mutter früher eincremen wollte, ich kann nicht helfen.“ Dagmar Wöhrl möchte lieber persönliche Beratung, Ralf Dümmel findet, dass es im Handel bereits zu viel Konkurrenz gibt. Frank Thelen sieht unterdessen ein Problem darin, dass der Produzent 30 Prozent der Firmenanteile hält. „Ihr habt vom Start ab Fehler gemacht. Es ist richtig katastrophal, was ihr macht, das ärgert mich, daher bin ich raus.“

Judith Williams aber noch nicht, ganz im Gegenteil: „Jetzt sind alle raus und wir können uns über Kosmetik unterhalten. Ich liebe individualisierte Kosmetik.“ Allerdings ist auch der Spezialistin die Firmenkonstellation ein Dorn im Auge. „Können Sie eine neue Firma gründen?“, will sie von den Gründern wissen. Die Gründer sagen Ja, Judith Williams auch. Aber mit Bauchschmerzen: „Es ist nicht vernünftig, was ich mache, aber ich habe ein kosmetisches Herz und mache ein Angebot.“ Sie bietet 125.000 Euro für 30 Prozent. Die Gründer schlagen ein. Judith Williams freut sich, aber: „Ich muss jetzt erstmal Haare tönen, ich habe bei dem Deal graue Haare bekommen.“

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