„München Mord: Was vom Leben übrig bleibt“: Was sind „Kugelmenschen“?

Schaller, Flierl und Neuhauser werden im neuen „München Mord“-Krimi unter anderem mit dem Begriff „Kugelmenschen“ konfrontiert. Was ist das?

Für eines der schräg-schrulligsten und damit liebenswertesten Ermittlerteams im deutschsprachigen Krimikosmos – Schaller, Flierl und Neuhauser – wird es wieder ernst. Denn mit „München Mord: Was vom Leben übrig bleibt“ (14. März, 20:15 Uhr, ZDF) wird bereits der zehnte Fall der Krimireihe ausgestrahlt. An einer Stelle im Film fällt der Begriff der „Kugelmenschen“. Gibt es die wirklich und wenn ja, was ist damit gemeint?

Worum geht’s in „München Mord: Was vom Leben übrig bleibt“?

Der Tod des herzschwachen Bestatters Josef Thallinger (Christian Aumer, geb. 1964) scheint natürlich eingetreten zu sein. Seine Tochter Eva (Johanna Ingelfinger, 26) jedoch vermutet, dass mehr dahintersteckt. Kriminaloberrat Zangel (Christoph Süss, 52) will, dass das Keller-Kommissariat der Sache auf den Grund geht: Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen, 42), Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier, 50) und ihr Teamchef Ludwig Schaller (Alexander Held, 61) versuchen, den Fall aufzuklären.

Ein Mord lässt sich nicht beweisen, allein schon, weil die Leiche mit Formaldehyd präpariert wurde. Doch Unstimmigkeiten und zerrüttete Verhältnisse innerhalb der Familie Thallinger führen gleich zu mehreren Motiven. Als alle Ermittlungen ins Leere zu laufen drohen, finden die drei in Josefs Notizbuch doch noch eine, wenn auch schwer zu entziffernde, Notiz, die sie zu einer möglichen Spur führt. Am Ende müssen sie Kriminaloberrat Zangel in die Entschlüsselung einbeziehen. Kann ausgerechnet er den nötigen Hinweis liefern?

Was sind „Kugelmenschen“?

Im Rahmen der Ermittlungen treffen Schaller, Flierl und Neuhauser unter anderem auf den Schönheitschirurgen Dr. Quirin Werner (Bernhard Schir, 57), dem es vor allem die Antike angetan hat. Er spricht vom Mythos der „Kugelmenschen“. Diese stammen aus der Feder des antiken griechischen Philosophen Platon (428/429 v. Chr. bis 348/347 v. Chr.):

In seinem Werk „Symposion“ erklären unterschiedliche Redner im Rahmen eines Treffens der Reihe nach das Wirken des Gottes Eros. Komödiendichter Aristophanes (etwa 425 v. Chr. bis 389 v. Chr.) bringt in dem frei erfundenen Dialog den Mythos der „Kugelmenschen“ ins Spiel. Das ist seine Erklärung für die überwältigende Bedeutung des Eros (Liebe/Begehren/Verlangen) im menschlichen Leben.

Dem Mythos zufolge hatten die Menschen einst kugelförmige Körper mit vier Händen und Füssen und zwei Gesichtern. Diese „Kugelmenschen“ waren schnell, kraftvoll, mutig und wollten irgendwann die Götter angreifen. Himmelsherrscher Zeus schwächte sie daraufhin, indem er sie in zwei Hälften zerteilte. So entstanden die zweibeinigen Menschen. Diese litten sehr unter der Trennung und konnten ihr Einheitsbedürfnis nur durch die sexuelle Begegnung stillen. Und weil sich diese Sehnsucht nach Ganzheit auf jede neue Generation überträgt, sucht jeder Mensch die zu ihm passende Ergänzung… so der Mythos.

Seit 2014 ein eingespieltes Team

Extrem-Profiler Schaller, die freundlich-naive Flierl und Womanizer Neuhauser ermitteln seit 2014 im ZDF-Samstagskrimi „München Mord“. Gleich im ersten Jahr gab es den Bayerischen Fernsehpreis für Alexander Held als Besten Schauspieler in der Kategorie Serien und Reihen. Den Deutschen Fernsehkrimipreis (Publikumspreis) bekamen die Filmschaffenden 2017 für die Folge „München Mord: Wo bist du, Feigling?“.

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