Keine Alternative: Filmfest von Cannes findet nicht virtuell statt

Festivaldirektor Thierry Fremaux erklärte, dass es wegen der Corona-Krise keine digitale Version der Internationalen Filmfestspiele von Cannes in 2020 geben wird. „Filme von Wes Anderson oder Paul Verhoeven auf einem Computer?“ – undenkbar.

Bereits Ende März hiess es, dass die Internationalen Filmfestspiele von Cannes wegen der Corona-Krise nicht zum geplanten Zeitpunkt vom 12. bis 23. Mai stattfinden. Kürzlich wurde die Idee zu einer virtuellen Version des Festivals an der Côte d’Azur in den Ring geworfen, nachdem Veranstaltungen wie Konzerte derzeit auch als digitale Erlebnisse zu sehen sind, die Menschen per Livestream am Computer verfolgen. Festivaldirektor Thierry Fremaux (59) äussert sich distanziert zu diesen Vorschlägen. Laut „Variety“ sei Fremaux der Meinung, dass „es ein Modell ist, dass nicht funktionieren würde“.

„‚Top Gun 2‘ anderswo als im Kino entdecken?“

„Cannes mit seiner Seele, seiner Geschichte, seiner Effizienz – was ist ein digitales Festival? Ein digitaler Wettbewerb? Wir sollten zuerst einmal die Rechteinhaber fragen, ob sie damit einverstanden sind“, sagte Fremaux gegenüber „Variety“ und erklärte, dass er keinen Sinn in einer virtuellen Alternative sehe. „Filme von Wes Anderson oder Paul Verhoeven auf einem Computer? ‚Top Gun 2‘ anderswo als im Kino entdecken? Diese Filme sind verschoben worden, um auf der grossen Leinwand gezeigt zu werden. Warum sollten wir sie vorher auf einem digitalen Gerät zeigen wollen?“, so der Franzose.

Seit der globalen Ausbreitung des Coronavirus sind die Filmfestspiele von Cannes als erste grosse Filmveranstaltung 2020 in der Schwebe. Nach wochenlangen Spekulationen verschoben die Organisatoren das Filmfest auf einen späteren Termin, eventuell Ende Juni oder Anfang Juli – konkret beschlossen ist aber noch nichts.

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