Andreas Gabalier: Das sind die guten Seiten der Corona-Krise

Der österreichische Musiker Andreas Gabalier kann der Corona-Krise auch Positives abgewinnen. Was das ist, hat er im Interview verraten.

Die Corona-Krise hat so ziemlich alle Musiker in die Zwangspause geschickt. Die häusliche Isolation haben einige Künstler genutzt, um Songs zu schreiben, die die aktuelle Lage thematisieren. So auch Alpenrocker Andreas Gabalier (35, „I sing a Liad für di“). Der Musiker hatte sich eigentlich freiwillig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, um an neuen Songs zu arbeiten. Doch unter dem Eindruck der weltweiten Geschehnisse entstand der Song „Neuer Wind“. Um ihn zu veröffentlichen, unterbrach Gabalier seine Auszeit. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät der Österreicher, womit er sich neben dem Musikmachen die Zeit vertreibt und welche guten Seiten er der Corona-Krise abgewinnen kann.

Wie verbringen Sie die Isolation zu Hause?

Andreas Gabalier: Viel Videotelefonie, mit den Nachbarn und dem nötigen Sicherheitsabstand am Zaun mit einem Kaffee ratschen, und in den letzten zehn Tagen war ich viel in meinem Wohnzimmer, wo ich mein kleines Studio habe und wo alle meine Ideen zu Liedern geworden sind.

Was machen Sie jetzt am liebsten?

Gabalier: Die Zeit nutzen und die Ruhe annehmen, täglich Fahrrad fahren und eine Stunde am Tag durch den Wald laufen an der frischen Luft. Abends bin ich dann kreativ.

Auf was freuen Sie nach der Krise am meisten?

Gabalier: Wieder mit Freunden und Familie Zeit zu verbringen, sich wieder uneingeschränkt bewegen zu können und hoffentlich bald auch wieder Konzerte spielen zu dürfen, wenn es die Umstände wieder zulassen.

Was sollen Ihre Fans Positives aus Ihrem Song ziehen?

Gabalier: Dass die Menschen sich wieder mehr Zeit nehmen, einander zuzuhören und man vielleicht auch wieder mehr zu schätzen weiss, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Sie singen davon, „dass der Mensch wieder Mensch wird“. Was wollen Sie damit ausdrücken?

Gabalier: Das turbulente Leben immer weiter, schneller, höher, wir alle leben in einer Überflutung der Möglichkeiten. Alle sind gefühlt nur von Termin zu Termin und von Event zu Event gehetzt. Keiner hatte Zeit, bewusst zu geniessen. Ich merke es selber an mir und auch in meinem privaten Umfeld. Die Menschen reden wieder miteinander und nehmen sich auch die Zeit, zuzuhören.

Was hat den Menschen zuvor entmenschlicht?

Gabalier: Entmenschlicht ist ein schwieriges Wort. Aber ich denke, wir haben es in den letzten Jahrzehnten vielleicht in allen Bereichen zu sehr ausgereizt, die Schnelllebigkeit im Alltag. Man hat oft das Gefühl, dass viele Menschen fast schon wie getrieben waren, etwas zu verpassen, anstatt mal den Moment zu geniessen. Und blickt man in die Natur, so ist es schön zu beobachten, wie schnell unser Planet aufgrund dieser gezwungenen Notbremse auf dem Weg zu einer kleinen Erholung ist.

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