Reisen in Zeiten von Corona? Kroatien rüstet sich für Touristen

Noch ist man äusserst vorsichtig bei Prognosen bezüglich Reisen in diesem Sommer. Kroatien rüstet sich allerdings bereits wieder für Touristen. Bald soll es wieder losgehen…

Sommerurlaub in Zeiten von Corona? Geht das überhaupt? Noch kann niemand abschätzen, ob die Deutschen in diesem Sommer noch das Mittelmeer zu Gesicht bekommen werden. Doch falls sich die positiven Entwicklungen in den nächsten Wochen weiter in die richtige Richtung bewegen, könnte eine innereuropäische Reise vielleicht doch noch möglich werden. Ein Land, das sich bereits jetzt auf die Touristenströme vorbereitet, ist Kroatien.

Der Ministerpräsident des Balkanstaates, Andrej Plenkovic, bestätigte, dass Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits stattgefunden hätten, um Tourismus zu ermöglichen. Auch mit den tschechischen, österreichischen, ungarischen und slowenischen Regierungen sei man in regem Austausch, um möglicherweise einen sogenannten „Tourismus-Korridor“ in den nächsten Wochen und Monaten einrichten zu können.

Gesundheitsexperten und Politiker arbeiten an einem Plan

Auch der zuständige Tourismusminister positionierte sich bereits in einem „Welt“-Artikel als coronafreies Urlaubsland, das schon zu diesem frühen Zeitpunkt offen um Urlauber noch in diesem Sommer wirbt. Derzeit arbeite man akribisch mit zahlreichen Gesundheitsexperten einen genauen Plan aus, wie und wann man sich für Reisende wieder öffnen könne. Bislang gilt eine strikte Einreisesperre für alle Ausländer.

„Wir rechnen damit, dass im Sommer, also in der Hochsaison, noch immer eine Tourismussaison möglich ist, da es in Kroatien viele Unterkunftsmöglichkeiten gibt, wo die Einhaltung der Abstände zwischen den Gästen praktizierbar ist,“ sagte auch Romeo Draghicchio, der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in der „Bild“-Zeitung. Ende Mai will das Land aktualisierte Reisebestimmungen veröffentlichen, die eine Einreise per Auto und Flugzeug ermöglichen sollen.

Kroatien kam bislang glimpflich davon

Bislang kam Kroatien im internationalen Vergleich in der Corona-Krise sehr glimpflich davon. Höchstwahrscheinlich auch, weil frühzeitig massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen wurden. Bislang (Stand 24. April) gab es in dem ganzen Land nur 1.981 bestätigte Infizierungen und 50 Todesfälle; bei einer Einwohnerzahl von rund vier Millionen Menschen bemerkenswert niedrige Zahlen.

Für das Balkanland mit seinen Hunderten vorgelagerten Inseln ist die Tourismusbranche ein elementar wichtiger Wirtschaftszweig. Jährlich empfängt Kroatien bis zu 16 Millionen Menschen, die für Umsätze jenseits der 7-Milliarden-Euro-Marke sorgen. Rund ein Fünftel des gesamten Bruttoinlandprodukts wird dank des Tourismus‘ erwirtschaftet. Bis zu zwei Millionen Deutsche werden dort jährlich empfangen.

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