Virtuell verreisen: Eine kleine Kulinarik-Tour durch Bayern

Die Welt kann derzeit nicht reisen. Macht nichts, dann holen wir uns die Welt und ihre Genüsse eben in die eigenen vier Wände: eine kleine Tour durch Bayern und seine (Schlemmer-)Highlights.

Schmecken wie Bayern sich anfühlt – gar nicht so leicht in Zeiten von Corona. Die Mass im Biergarten und die Brotzeit auf der Alm inklusive Bergpanorama müssen wegen der Ausgangs- und Reisebeschränkungen vorerst ausfallen. Wer trotzdem auf kulinarische Entdeckungstour gehen will, kann sich Bayern auch anders auf der Zunge zergehen lassen.

Wiesn-Feeling in den eigenen vier Wänden

O’zapft is! Nein, dieses Jahr wird Münchens Oberbürgermeister das Oktoberfest nicht wie gewohnt eröffnen, denn die Wiesn 2020 fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Die rund 650 bayrischen Braustätten sorgen aber weiterhin dafür, dass wir Helles, Märzen, Weissbier, Zwickl und Co. geniessen können. Der Bayerische Brauerbund empfiehlt online über 1.000 verschiedene Sorten. Wenn da kein Wiesn-Feeling aufkommt…

… hilft vielleicht die passende Brotzeit. Auf dem Münchner Viktualienmarkt wird man fündig: Essiggurken, Speck, Radi (Rettich) und schmackhaftes Brot werden an den verschiedenen Ständen angeboten. Und weil er den Magen schliesst, darf auch Käse nicht fehlen. Dafür machen wir einen Sprung in den Rupertwinkel im Südosten Bayerns. In der Privatkäserei Bergader wird seit über 45 Jahren der „Baviara blu“ produziert, ein Blauschimmel-Weichkäse, der als „Jahrhundertkäse“ gilt.

Abstecher ins Weinland Franken

Wem dazu doch eher nach einem Wein ist, kann sich an die Franken halten: Silvaner, Müller-Thurgau, Scheurebe oder Spätburgunder. Zwar ist eine Reb-Tour durch die Weinberge im Maindreieck derzeit nicht möglich, mit einem Rosé-, Weiss- oder Rotwein vom Weingut Meintzinger nimmt das Frankenland ganz gemütlich auf der heimischen Couch Platz. Von dort lassen sich auch Bayerns Museen ganz bequem entdecken.

Kunst und Kultur von der Couch aus

So lässt sich etwa in München die Sammlung im Lehnbachhaus online durchstöbern. Das Deutsche Museum bietet Besuchern einen virtuellen Rundgang durch Naturwissenschaft und Technik und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen machen ihren gesamten Bestand erstmals online auf einer Plattform zugänglich. Sport-Freunde müssen derzeit auf Profi-Fussball verzichten. Ein kleiner Trost: Die Allianz Arena bietet eine 360-Grad-Tour im Fussballstadion. So kommen Fans dem Rasen auf dem Spielfeld oder der VIP-Lounge sogar näher als bei einem normalen Stadionbesuch zum Spiel.

Für Naturfreunde hat die Region Tegernsee ein digitales Angebot bereitgestellt. Wanderfreunde können einen Blick in die Giessenbachklamm werfen, die Mühlrunde „gehen“ oder den Fockenstein „erklimmen“. So sind sie bestens eingestimmt auf zukünftige Touren rund um den Tegernsee.

Süsse Versuchung

Doch zurück zur Kulinarik: Zum perfekten Bayern-Menü darf auch etwas Süsses nicht fehlen – Schoki von der Zugspitze gefällig? Aus der Chocolaterie Amelie bekommen die Daheimgebliebenen normalerweise das ein oder andere essbare Souvenir. In Corona-Zeiten ist ein Besuch vor Ort nun leider nicht möglich. Macht aber nichts: Zugspitzgletscher-Eiskonfekt, Schokoladen-Brotzeitbrettl und Alpenkräuter-Schokolade lassen sich auch online bestellen.

Für den etwas anderen schokoladigen Bittermandelton sorgen Obstbrände aus dem Bayerischen Wald. Aber auch Whisky-, Likör- und Ginfreunde kommen bei der Spezialitäten-Brennerei Liebl auf ihre Kosten. Übrigens: Einige Destillerien bieten digitale Edelbrandverkostungen an. Bayern und seine Schmankerl sind also keineswegs auf Eis gelegt. Trotz Corona heisst es: An Guadn!

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