Auf diese Einschränkungen müssen sich Zoo-Besucher einstellen

Nach wochenlanger Zwangsschliessung öffnen die deutschen Zoos wieder ihre Pforten. Mit diesen Einschränkungen müssen Besucher jedoch rechnen.

Zahlreiche Jungtiere haben in den vergangenen Wochen das Licht der Welt erblickt – doch die Besucher der deutschen Tierparks haben es grösstenteils verpasst. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie mussten die Zoos vorerst geschlossen bleiben. Dies ändert sich jetzt. In vielen Bundesländern, darunter Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hamburg, haben die Tore zu den zoologischen Gärten wieder geöffnet – weitere wie der Münchner Tierpark Hellabrunn folgen am 11. Mai. Den Zoobesuchern stehen allerdings zahlreiche Änderungen bevor.

Die Öffnung der Tierparks ist deutschlandweit an die Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften gebunden. Bedeutet vor allem: Die Besucher sind dazu angehalten, einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. In den sich auf den Geländen befindenden Shops muss zudem ein Mund- und Nasenschutz getragen werden.

Werden die Tickets jetzt günstiger?

Der Zoo Berlin, der älteste Tiergarten Deutschlands, hat seit 28. April wieder geöffnet. Tickets sind zurzeit nur online für ein festes Besuchsdatum mit festem Zeitfenster buchbar. Eine Preissenkung gibt es trotz Einschränkungen, wie dem verwehrten Blick auf die Panda-Jungtiere, nicht. Dies könne man sich „schlicht nicht leisten“, heisst es auf der Website.

Anders sieht es in der Stuttgarter Wilhelma aus, die am 11. Mai wieder ihre Tore öffnet. Aufgrund der Einschränkungen soll ganztägig nur der vergünstigte Abendpreis berechnet werden. Die Eintrittskarten für das Gelände sind allerdings auch hier, wie auch im Kölner Zoo, der seit 5. Mai geöffnet hat, nur in begrenzter Menge online erhältlich und an feste Tage und Zeitfenster gebunden. In Köln wird zudem der Besucherverkehr mittels des Rundweges nur in eine Richtung geleitet, um Gegenverkehr auf dem Gelände möglichst zu vermeiden.

Tierpark Hagenbeck: Anstehen in Hamburg

Seit Mittwoch (6. Mai) begrüsst der Tierpark Hagenbeck in Hamburg nach sechswöchiger Zwangsschliessung ebenfalls wieder Besucher. Zunächst sind allerdings nur 1.000 Personen zeitgleich auf dem Gelände zugelassen. Die Tickets sind weiterhin an den Kassen vor Ort erhältlich. Auch Jahreskartenbesitzer und Kinder unter vier Jahren müssen sich aus Gründen der Übersicht anstellen, erhalten aber ein Gratis-Ticket.

„Wir freuen uns sehr, endlich wieder Gäste bei Hagenbeck begrüssen zu dürfen“, wird Dr. Albrecht, Geschäftsführer bei Hagenbeck, auf der offiziellen Website zitiert. „Die besucherarme Zeit ist nun endlich vorbei und es gibt viel, worauf sich Gross und Klein im Tierpark freuen können.“ Abstriche müssen Besucher aber auch hier machen. Nicht zu sehen gibt es die Sumatra Orang-Utans, die Antarktischen Pinguine und die Seevögel.

Wie hoch sind die finanziellen Einbussen?

Im Münchner Tierpark Hellabrunn heisst man seine Gäste ebenfalls wieder ab dem 11. Mai willkommen. Die Zeit der Schliessung hat dort allerdings Folgen. Auf Anfrage von spot on news erklärte Pressesprecherin Lena Pirzer, dass der Tierpark „erhebliche finanzielle Einbussen“ gemacht habe. „Wir beziffern die Umsatzeinbussen für die momentane Zeit der Schliessung auf rund 2,7 Millionen Euro. Die laufenden Kosten betragen rund 50.000 Euro pro Tag.“ Bis zum Jahresende könne man diesen Verlust nicht wieder ausgleichen.

Dennoch sei man dankbar, „dass der Tierpark als wichtige Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtung wieder besucht werden kann und freuen uns sehr, dass unsere Aussenbereiche ab 11. Mai wieder für schöne Tiererlebnisse, die Naherholung und die Bewegung an der frischen Luft zur Verfügung stehen“, wird der Tierparkdirektor Rasem Baban auf der Webseite des Zoos zitiert. Über weitere Vorkehrungen „im Hinblick auf zum Beispiel Online-Tickets, Zutrittsbegrenzungen sowie Hygiene- und Abstandsvorkehrungen“ würde man die Besucher zeitnah informieren.

Tierhäuser bleiben geschlossen, Fütterungen fallen aus

Um grosse Menschenmassen auf engem Raum zu vermeiden, bleiben vielerorts die Tier- und Gewächshäuser sowie die Aquarien geschlossen. Gleiches gilt für begehbare Tieranlagen wie etwa den Streichelzoo. Spielplätze und Parkbahnen bleiben vorerst ebenfalls geschlossen, der Verleih von Bollerwägen wird in vielen Zoos ausgesetzt. Um die Besucher mit Snacks und anderen Erfrischungen zu versorgen, bieten manche Gärten auf dem Gelände Speisen und Getränke „to go“ an.

Worauf sich Besucher ebenfalls einstellen müssen: Öffentliche, kommentierte Fütterungen finden momentan nicht statt. Und auch Gruppenführungen, Kindergeburtstage und sonstige Veranstaltungen müssen aus Sicherheitsgründen vorerst entfallen.

Wie ist die Versorgung der Tiere geregelt?

Sorgen um die Zootiere müsse man sich dagegen nicht machen. Laut Hellabrunn-Pressesprecherin Pirzer habe man sie „nach wie vor von unseren Tierpflegern, der Bereichsleitung, dem Kuratorium und unserem Tierärzte-Team auf gewohnt hohem Niveau“ gepflegt. Die Versorgung sei auch künftig ausnahmslos sichergestellt. Engpässe in der Futterversorgung und -beschaffung gebe es derzeit nicht.

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