„Berlin, Berlin – Der Film“: So hat Jan Sosniok das Comeback erlebt

Die Fernsehserie „Berlin, Berlin“ wird in einem Film weitererzählt, der ab 8. Mai auf Netflix verfügbar ist. Jan Sosniok spricht im Interview über sein Comeback in der Rolle des Sven.

Jan Sosniok (52, „Das beste Stück“) feiert mit der Kultserie „Berlin, Berlin“ ein Comeback in seiner Rolle als Sven. Der Kinofilm mit Felicitas Woll (40) als Lolle wird aufgrund der Corona-Pandemie ab diesen Freitag (8. Mai) bei Netflix abrufbar sein. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Sosniok, wie er nach 15 Jahren wieder in seine Rolle gefunden hat, ob er genauso abenteuerlustig ist wie Sven und was er vom alternativen Netflix-Start hält.

Wie war es für Sie nach 15 Jahren wieder in die Rolle zu schlüpfen?

Jan Sosniok: Es war ein grossartiger Moment als dieser Anruf kam, dass wir ein Wiedersehen feiern werden. Wir hatten die Jahre zuvor sehr viel Spass zusammen, deshalb war das jetzt die Sahne auf der Torte.

War es schwer, wieder in die Rolle zu finden?

Sosniok: Wir waren alle sofort wieder drin und konnten da anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Wir sind seit der Serie freundschaftlich verbunden und haben auch nach deren Ende unsere jeweiligen Leben verfolgt, deshalb fiel es leicht, auch vor der Kamera wieder zusammenzufinden.

Wie haben Sie die Rolle damals ergattert?

Sosniok: Ich glaube Felicitas [Woll, Anm. d. Red.] hatte da ihre Finger im Spiel. Sie hatte ein Mitspracherecht und sah mich einfach in der Rolle. Wir hatten direkt eine gute Verbindung zueinander, die wir nutzen wollten.

Ist Sven denn gut gealtert, optisch, aber auch charakterlich?

Sosniok: Also der Sven hat sich körperlich ganz gut gehalten, die Optik hat sich jedoch durch die langen Haare schon ziemlich verändert. Charakterlich muss man sagen, dass er eine andere Einstellung hat. Er tut Dinge, die sich Lolle früher immer gewünscht hat. Zu Serienzeiten war er immer sehr karrierebewusst und wollte erfolgreich sein mit seinem Start-up-Unternehmen, ist dann aber oft gescheitert. Jetzt ist ihm die Karriere nicht mehr wichtig, sondern er stellt als Lebemann sein Glück in den Mittelpunkt. Das scheint aber auch nicht der richtige Weg zu sein. Wir Menschen sind eben Suchende.

Sven ist ein Lebemann und ist immer auf das nächste Abenteuer aus. Können Sie das nachvollziehen?

Sosniok: Abenteuer ist ein wichtiger Inhalt des Lebens, sonst wäre es langweilig. Ich suche selbst auch nach Abenteuern und Dingen im Leben, die unbekannt sind und einem möglicherweise Angst machen, weil man nicht weiss, was sich hinter der nächsten Tür verbirgt. Dinge, die einem Sorgen machen, halten am Ende auch die schönsten Preise bereit.

Was war Ihr letztes grosses Abenteuer im Leben?

Sosniok: Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. Ich bin kein erfahrener Reiter und es sassen jeden Tag Leute dort, die das genau beobachtet haben und sich mit Reiten gut auskennen, da möchte man bestehen. Aber am Ende habe ich es ganz gut gemeistert.

Hatten Sie Angst, dass der Film nicht den Erwartungen der Fans entsprechen könnte?

Sosniok: Nein. Wir haben unser Herzblut reingesteckt und ich bin fest davon überzeugt, dass wir die „Berlin, Berlin“-Fans damit begeistern können. Bei einer Serien-Fortsetzung als Film muss man einfach den Glauben daran haben, dass es funktioniert. Ob man die Energie getroffen hat, die zum Erfolg der Serie führte, wird man jetzt sehen, wir drücken uns alle die Daumen.

Kann man den Film auch ohne Lolle-Vorkenntnisse gucken?

Sosniok: Auf jeden Fall. Natürlich empfehle ich aus rein egoistischen Gründen jedem die Serie noch einmal zu gucken – selbst für mich als Mitwirkenden ist es jedes Mal wieder ein Genuss, besonders die Folgen zu entdecken, die man überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte. Wenn wir Glück haben, werden sich die Neulinge unter den Kinogängern auch gleich noch für die Serie begeistern.

Grosses Thema des Films sind Freundschaften, auf die Lolle immer zählen kann. Welchen Stellenwert haben Freunde in Ihrem Leben?

Sosniok: Einen sehr grossen, neben der Familie sind sie das wichtigste. Freunde sind die Menschen, die am Ende am Grab stehen und was gibt es Schöneres, wenn viele da stehen. Neben einem grossen Freundeskreis habe ich wenige enge Freunde, die mir immer das Vertrauen schenken, alles sagen zu dürfen.

Wie finden Sie es, dass der Film nun auf Netflix abrufbar ist und nicht auf der grossen Kinoleinwand zu sehen sein wird?

Sosniok: Dass „Berlin Berlin – Der Film“ nun auf Netflix läuft, finde ich eine gute Entscheidung. Damit bekommen die Fans, vorausgesetzt, sie empfangen Netflix, den Film nun doch schneller zu sehen, als gedacht und alle Tränen waren umsonst. Für uns als Team ist das ebenso erfreulich, denn nun können wir teilen, was wir zu tun lieben.

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