Nach der Corona-Pandemie: Ellie Goulding wünscht sich ein „Abenteuer“

Nach ihrer Hochzeit und der heimischen Isolation meldet sich Ellie Goulding zurück. Im Interview spricht die Britin unter anderem über ihren bevorstehenden ersten Hochzeitstag und was sich seit dem Jawort geändert hat.

Ellie Goulding (33, „Lights“) ist zurück in London. Nach dem Corona-Lockdown in Grossbritannien, den die Sängerin gemeinsam mit ihrem Mann Caspar Jopling (28) zurückgezogen auf dem Land verbrachte, erscheint am Freitag (17. Juli) ihr viertes Studioalbum „Brightest Blue“. Im virtuellen Interview hat die Sängerin der Nachrichtenagentur spot on news verraten, welches Fazit sie nach fast einem Jahr Ehe zieht, was sie über die Corona-Politik von Premierminister Boris Johnson (56) denkt und auf was sie sich nach der Pandemie am meisten freut.

Ihr letztes Album „Delirium“ erschien vor fünf Jahren. Warum dauerte es so lange, „Brightest Blue“ aufzunehmen? Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Ellie Goulding: Ich war ein paar Jahre auf Tour, ich habe die Welt zweimal umrundet und bin bei Festivals aufgetreten. Dann zog ich nach New York und nahm mir ein paar Jahre frei. Ich hatte es mir einfach verdient, nur das zu tun, was ich wollte, mein Leben zu leben und meine Familie und Freunde zu sehen – und zu heiraten.

Vereint die Lieder auf dem neuen Album ein übergreifendes Thema?

Goulding: Dieses Album handelt davon, was es bedeutet, eine Frau zu werden – und zu realisieren, dass ich zehn Jahre als Tour-Künstler verbracht habe und nie wirklich die Möglichkeit hatte, eine Bestandsaufnahme zu machen und zurückzublicken. Ich brauchte ein wenig Zeit, um auf den Boden zu gelangen und mehr über mich selbst und die Person herauszufinden, die ich geworden bin. Und dann gibt es natürlich ein paar Songs, die von Beziehungen handeln. Ich liebe es, über Beziehungen und Herzschmerz zu schreiben. Das fasziniert mich noch immer. Ich schreibe einfach gerne Songs über die Dinge, die wir alle durchmachen.

Sie sind seit September verheiratet. Geniessen Sie das Eheleben? Sind unerwartete Herausforderungen aufgetaucht?

Goulding: Es ist gut, nicht wirklich anders als vorher. Ich dachte, der Lockdown würde eine Herausforderung werden, aber das war er nicht. Wir haben viel Zeit damit verbracht, unsere eigenen Dinge zu tun. Er ist Student, also hat er viel gelernt und Aufsätze geschrieben, während ich meine Sachen im Obergeschoss gemacht habe.

Wie werden Sie Ihren ersten Hochzeitstag feiern?

Goulding: Ich möchte gerne wieder verreisen. Ich sitze hier seit einer Weile fest, also sehne ich mich wirklich nach ein wenig Sonnenschein, ich bin so blass.

Möchten Sie bald eine Familie gründen?

Goulding: Nein.

Sie sprechen häufig über das Thema psychische Gesundheit. Warum?

Goulding: Ich denke, wir realisieren mittlerweile alle, dass wir mit unserer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben. Das Leben ist verrückt und es tauchen Hindernisse auf. Es gibt Situationen, in denen man sehr stark sein muss – und solche, in denen man nicht stark sein will. Es ist wichtig, darüber zu sprechen. Wir lieben es alle, die Geschichten der anderen zu hören. Dadurch verschwindet das Stigma und die Menschen fühlen sich besser, was die psychische Gesundheit von Menschen wiederum verbessern kann.

Kürzlich gaben Sie zu, trotz Ihres Erfolgs unter Selbstzweifeln zu leiden. Was raten Sie Menschen, denen es ähnlich geht?

Goulding: Wenn du dich selbstbewusst fühlst, dann glaube daran und vertraue darauf. Es ist einfach, diese Gefühle herunterzuspielen und zu sagen, man sollte sich nicht derart selbstbewusst und stark fühlen. Es ist wichtig, die guten und die schlechten Gefühle anzuerkennen, es macht die Dinge leichter.

Der Schutz der Umwelt liegt Ihnen am Herzen, weshalb die Verpackung Ihres Albums komplett wiederverwertbar und kompostierfähig ist. Was kann jeder Einzelne tun?

Goulding: Sich austauschen, den Diskurs voranbringen. Natürlich gibt es Dinge, die man in seinem eigenen Leben ändern kann: weniger Fleisch essen, recyclen, häufiger zuhause kochen, statt verpacktes Essen zu kaufen. Man kann öffentliche Verkehrsmittel nutzen, was momentan schwierig ist, aber mein Bruder radelt überall hin und er liebt es. Ein Elektroauto ist eine gute Alternative. Ich habe ein süsses, kleines Elektroauto, das nicht günstig war, aber auch nicht unglaublich teuer.

Dann muss man natürlich das grosse Ganze betrachten und die Politiker wählen, die an die eigene Zukunft und die der Kinder denken und sie beschützen. Davon gibt es aktuell nicht viele auf der Welt. Man sollte immer für die Person abstimmen, die dem Planeten die meiste Gerechtigkeit zukommen lässt.

Sie haben Boris Johnson für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert. Hat sich Ihre Meinung geändert?

Goulding: Ich habe keine konkrete Kritik geübt. Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass nicht so gut gehandelt wurde, wie es möglich gewesen wäre. Ich weiss allerdings nicht, wie es sich anfühlt, ein Staatsoberhaupt zu sein, das plötzlich mit einer Pandemie konfrontiert wird. Es ist eine beispiellose, ungewöhnliche, bizarre Sache, mit der wir alle plötzlich konfrontiert wurden. Das ist mir bewusst. Dennoch haben wir in Grossbritannien erheblich mehr Corona-Fälle als andere Länder. Ich denke, ich gehöre zu der absoluten Mehrheit der Menschen, die das bemängeln. Ich glaube aber auch, dass die Situation aktuell okay ist.

Worauf freuen Sie sich am meisten nach der Corona-Pandemie?

Goulding: Ich freue mich, irgendwohin in den Urlaub zu fahren und ein Abenteuer zu erleben. Ich habe keine Ahnung, wann das möglich sein wird, aber ich brauche definitiv ein wenig Sonne und eine grosse Wanderung oder so etwas. Das kann ich aber auch hier haben, in Schottland oder Wales – das sind so schöne Orte.

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