Der Edersee in Nordhessen: Abenteuerurlaub im eigenen Land

Inmitten der Corona-Krise entdecken viele Menschen ihre Heimat neu. Gleich mehrere Highlights warten in und um den Edersee auf Besucher.

Reisen ins Ausland sind im Corona-Sommer nur eingeschränkt möglich. Für viele ein Anlass, das eigene Land zu erkunden. Deutschland bietet zahlreiche Orte, die einen Besuch wert sind. Einer davon liegt in der „GrimmHeimat NordHessen“: der Edersee. Für Einheimische ist der Stausee mitsamt der geschichtsträchtigen Edertalsperre seit jeher ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel, aber auch überregional schätzen Touristen seine Vorzüge. Diese Erlebnisse für Jung und Alt sollte man bei einem Abstecher in die Ferienregion nicht verpassen.

Geschichtsstunde und Suche nach „Edersee-Atlantis“

Das wohl bekannteste Bauwerk entlang des Edersees ist neben dem Schloss Waldeck, einer schlossartig ausgebauten Burganlage aus dem zwölften Jahrhundert, die Edertalsperre. Öffentliche Führungen über die 400 Meter lange Staumauer finden derzeit zwar nicht statt, interessante Informationen bietet jedoch eine Infotafel, die auf dem Vorplatz aufgestellt ist – oder die Edersee-Webseite. So wurde die Talsperre in der Kaiserzeit zwischen 1908 und 1914 erbaut, um im Sommer die Schifffahrt auf der Weser sicherzustellen. Im Zweiten Weltkrieg fiel sie 1943 Bomben zum Opfer, Zwangsarbeiter errichteten sie aber im selben Sommer neu.

Vor dem Bau der Sperrmauer mussten die Bewohner der niedrig gelegenen Dörfer Asel, Berich und Bringhausen ihre Häuser verlassen und ihre Gemeinden an anderen Stellen neu gründen. Die Überreste der ursprünglichen Ortschaften sind noch heute bei niedrigem Wasserstand sichtbar und teilweise sogar zu Fuss begehbar. Wer das „Edersee-Atlantis“ allerdings auf besonders aufregende Weise entdecken möchte, begibt sich auf einen Tauchgang in den See – vor oder nach Einbruch der Dunkelheit. Nachttauchen ist in Deutschland ohne speziellen Tauchschein erlaubt.

Spaziergang über Baumwipfeln und Treffen mit wilden Tieren

Ein paar Kilometer abseits der Edertalsperre, die 2013 im Film „Schlussmacher“ von und mit Matthias Schweighöfer (39) zu sehen war, findet sich ein weiteres Highlight der Erlebnisregion Edersee: der Baumkronenweg. Auf knapp 750 Metern kann man dort auf dem langen Eichhörnchenpfad vom Waldboden bis hinauf in die Wipfel spazieren – und das barrierefrei. Eine Aussichtsplattform bietet ein spektakuläres Panorama über den See und hinüber zum Schloss Waldeck. Hessens erster Baumkronenweg erfüllt zudem strenge Bestimmungen zum Naturschutz.

Der Natur – genauer gesagt ihren wilden Bewohnern – können Besucher im Wildtierpark des Nationalparks Kellerwald-Edersee begegnen. Auf dem rund 80 Hektar grossen Gelände leben heimische Tiere, darunter Wölfe, Wildkatzen, Fischotter, Rothirsche und Wildpferde. Die beliebte Greifvogelschau und diverse Schaufütterungen finden zwar aktuell aufgrund der Corona-Pandemie nicht statt, ein Besuch im Park nahe der Ortschaft Edertal-Hemfurth lohnt sich aber allemal.

Klettern mit Ausblick und ein Haus, das auf dem Kopf steht

Ebenso lohnend ist ein Abstecher zum bei Jung und Alt gleichermassen beliebten Kletterwald, der Teil des Nationalparks ist. Direkt am Ufer des Edersees gelegen, der zu allerlei Aktivitäten in und auf dem Wasser einlädt, können sich Freizeitabenteurer ab acht Jahren hier in drei bis elf Metern Höhe von Station zu Station hangeln – und dabei abermals den Blick auf das Schloss Waldeck geniessen. Geringfügige Einschränkungen gibt es derzeit allerdings auch hier: Für ihre Teilnahme an den Einweisungen müssen Besucher im Vorfeld Plätze reservieren, auf dem Boden und bei einer möglichen „Rettung“ ist ein Mund-Nasen-Schutz Pflicht.

Ein perspektivisches Erlebnis wartet im Ortsteil Affoldern auf Touristen und Einheimische. Das „tolle Haus“ ist eigentlich ein ganz normales Wohnhaus, inklusive Regentonne, Briefkasten und Sitzbank. Das Besondere: Es steht auf dem Kopf. Lediglich das Fundament und der „Kern“ des Gebäudes sind aus Beton, der Rest wurde aus Holz angefertigt. Innen ist es komplett eingerichtet und wäre sofort bewohnbar, könnte man es einfach mal schnell „umdrehen“. Auf Besucher warten ungewohnte Eindrücke und lustige Fotogelegenheiten. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Das „tolle Haus“ ist auch bei Regen geöffnet.

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