Fernsehen ohne TV: Diese Möglichkeiten haben Nutzer

Wer das deutsche Fernsehprogramm empfangen möchte, der ist längst nicht mehr darauf angewiesen, sich die Sendungen am klassischen TV anzusehen.

Das Fernsehen ist tot? Nun ja, Totgesagte leben bekanntlich länger. Auch wenn das deutsche TV unter anderem von Streamingdiensten wie Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video in den vergangenen Jahren kräftig Konkurrenz bekommen hat, locken der „Tatort“ oder Shows wie „Germany’s next Topmodel“, „Let’s Dance“ und „Die Höhle der Löwen“ immer noch Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.

Längst muss das Programm aber nicht mehr klassisch am TV-Gerät verfolgt werden. Es gibt viele Alternativen egal ob per PC, Laptop, Smartphone, Tablet oder selbst über eine Spielekonsole, die mit einem Monitor verbunden ist. Aber wie genau können Verbraucher ihr Lieblingsformat empfangen und was kostet das Ganze?

Alles in einem

Am einfachsten ist es, einen Dienst zu abonnieren, der alle deutschen TV-Sender auf einmal bietet. Dazu zählen etwa „Zattoo“ und „Waipu.tv“. Bei „Waipu.tv“ haben Nutzer, je nach gebuchtem Paket, Zugriff auf bis zu 131 Sender – neben den Öffentlich-rechtlichen Programmen unter anderem auch auf die bekannten Privatsender wie RTL oder ProSieben und viele kleinere. Das günstigste Paket kostet 5,99 Euro im Monat, es gibt aber beispielsweise auch eine Kombi-Variante mit Netflix für 16,49 Euro monatlich. Inhalte können auf dem PC oder Laptop, per Smartphone oder Tablet und über Streaming-Lösungen wie Amazon Fire TV oder Apple TV empfangen werden. Der Dienst kann einen Monat lang kostenlos getestet werden.

Ähnliche Möglichkeiten bietet „Zattoo“. Auch hier kann das gesamte deutsche Fernsehprogramm per Browser, Smartphone, Spielekonsole oder über sonstige Wege gestreamt werden. Die ersten 30 Tage gibt es auch hier kostenlos, danach werden in der Grundvariante, je nach gebuchtem Paket, zwischen 9,99 Euro und 13,99 Euro fällig. Von „Zattoo“ gibt es zudem eine kostenlose „Free“-Version, in der allerdings keine Privatsender enthalten sind.

Auch über den Streamingdienst Amazon Prime Video können Nutzer, ohne Aufpreis, seit einigen Wochen Live-TV empfangen. Enthalten sind aber nur die Angebote von ARD und ZDF. Verfügbar ist der Dienst auf zahlreichen Geräten, darunter für Browser, Smartphone, Tablet und für Spielekonsolen wie PS4 und Xbox One.

Zugänge zu einzelnen Sendern

Wer nur nach dem Programm einzelner Sender sucht, der wird oftmals bei den entsprechenden Angeboten der Rundfunkanstalten, der Mediengruppe RTL oder auch bei ProSiebenSat.1 direkt fündig. Diese sind wie auch die anderen Lösungen für gewöhnlich per Smartphone, Browser und Co. empfangbar.

Das Erste bietet in seiner Mediathek etwa Live-Fernsehen und den Zugriff auf bereits ausgestrahlte Inhalte. Momentan ist dort unter anderem die neue, dritte Staffel der Erfolgsserie „Babylon Berlin“ zu sehen. Bei Arte gibt es neben dem laufenden Programm auch Zugriff auf zahlreiche aktuelle Dokumentationen wie „Melania Trump – Dieses obskure Objekt der Macht“.

Das Angebot von ProSiebenSat.1 gibt es neben den Öffentlich-rechtlichen kostenlos bei „Joyn“. Ebenso wie bei den anderen Angeboten gibt es auch hier Inhalte im Nachhinein zu sehen – wenn man etwa die letzte Folge von „Joko & Klaas gegen ProSieben“ verpasst hat. Für 6,99 Euro im Monat wird mit „Joyn Plus+“ auch ein Zugang zu Filmen und Serien freigeschaltet, die gestreamt werden können, darunter exklusive Inhalte. Seit Anfang September wird etwa die Thriller-Serie „Blackout“ mit Moritz Bleibtreu (49), Jessica Schwarz (43), Heiner Lauterbach (67) und weiteren deutschen Stars gedreht, die nach aktuellem Stand im Herbst 2021 auf „Joyn“ anlaufen soll und dann erst ab Frühjahr 2022 in Sat.1 zu sehen sein wird.

Die Sender der RTL-Mediengruppe, darunter VOX, RTL und RTLzwei, gibt es bei „TV Now“. Zwar ist eine Anmeldung für den Service grundsätzlich kostenlos, Live-TV kann aber nur mit Premium- oder Premium+-Abo angeschaut werden, die 4,99 Euro beziehungsweise 7,99 Euro monatlich kosten. Dafür erhalten Nutzer Zugriff auf exklusive Produktionen wie die Eventserie „Sunny – Wer bist du wirklich?“. Zudem können manche Inhalte auch bereits deutlich vor der TV-Ausstrahlung angeschaut werden. Die zweite Staffel von „Prince Charming“ soll etwa ab dem 26. Oktober bei VOX zu sehen sein, seit dem 12. Oktober gibt es die neuen Folgen der Datingshow – immer montags – jedoch bereits bei „TV Now“.

Vorheriger ArtikelHerzogin Kate im Labor: Was steckt hinter ihrem Besuch?
Nächster ArtikelSo beschlägt der Spiegel nie wieder