Jürgen Drews: „Ramona und ich lieben uns wie am ersten Tag“

Seit 25 Jahren ist Jürgen Drews mit seiner Frau Ramona verheiratet. Im Interview spricht der Sänger über das Geheimnis ihrer Liebe und warum ihn seine Tochter Joelina beim Singen zu Tränen rührt.

Jürgen Drews („Ein Bett im Kornfeld“) hatte in diesem Jahr nicht nur seinen 75. Geburtstag, sondern feiert auch sein 60. Bühnenjubiläum. Zu diesem Anlass hat er ein besonderes Album mit neuen Versionen seiner grössten Hits aufgenommen. Am Freitag (23. Oktober) erscheint das „Ultimative Jubiläums-Best-of“, auf dem auch viele weitere Stars wie Ben Zucker (37), Kerstin Ott (38), Matthias Reim (62), Otto Waalkes (72) und Howard Carpendale (74) mit ihm in Duetten zu hören sind.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Jürgen Drews über die Ehe mit Frau Ramona (47) und über seine Tochter Joelina (25), die als JOEDY („Hangover“) selbst Karriere in der Musik macht. Ausserdem verrät er, wie er über den Ruhestand denkt, nachdem ihn die Corona-Krise bereits in die „Zwangsrente“ versetzt hat.

Herr Drews, am 23. Oktober erscheint Ihr „Ultimatives Jubiläums-Best-Of-Album“. Wie blicken Sie auf Ihre Karriere zurück?

Jürgen Drews: Rückblickend würde ich immer wieder sagen „Es war alles am besten“. So heisst nicht nur ein Titel von mir, den ich auf dem Album übrigens mit Howard Carpendale singe, und mein Buch – der Titel beschreibt auch genau das, was ich denke. Es ist nicht jedem vergönnt, einen solchen Weg zu gehen und ich habe ja nie etwas geplant. Bei mir ist sehr viel durch Zufälle passiert. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.

Natürlich ist auch ihr Hit „Ein Bett im Kornfeld“ auf dem Album. Können Sie den Song überhaupt noch hören?

Drews: Ja, absolut. Ich singe ihn nach wie vor gern. Mit diesem Titel fing ja auch alles an. Auf dem Album singe ich ihn mit Ben Zucker, was dem Titel nochmal eine ganz neue Note verleiht. Und ich finde, die Version ist echt cool geworden.

Die diesjährige Mallorca-Saison fiel aufgrund der Corona-Krise fast vollständig ins Wasser. Waren Sie sehr traurig darüber?

Drews: Ehrlich gesagt hat es mir persönlich ganz gut getan, mal so runterzukommen. Ich habe über viele Jahre auf der Überholspur gelebt, war immer unterwegs. Es war zwar ungewohnt, aber ich hatte endlich mal Zeit für meine Familie, für meinen Garten. Klar fehlt mir die Bühne, aber wir haben ja keine Wahl.

Die Musikindustrie kämpft mit grossen Verlusten in der Corona-Krise. Wie stark trifft die Pandemie die Mallorca-Sänger?

Drews: Ganz hart. Ich möchte mit den jüngeren Künstlern, die noch nicht so lange im Geschäft sind wie ich, nicht tauschen. Ich hatte ja wenigstens die Möglichkeit mir über viele Jahre ein paar Rücklagen zu schaffen, aber die Chance hatten sie noch nicht. Aber das betrifft ja nicht nur die Mallorca-Künstler, sondern alle Künstler. Wir dürfen ja seit März leider nicht mehr arbeiten.

Welche langfristigen Auswirkungen wird die Corona-Krise Ihrer Meinung nach noch auf den Ballermann haben?

Drews: Das ist schwer zu sagen. Im Moment sieht es so aus, dass vom Ballermann nach Corona leider nicht mehr viel übrig bleiben wird. Das kann man gar nicht so lange durchhalten. Die Fixkosten laufen ja weiter. Solange es noch keinen Impfstoff gibt, wird das Zittern um Existenzen bleiben.

Sie feierten dieses Jahr Ihren 75. Geburtstag. Macht Ihnen diese Zahl zu schaffen?

Drews: Schon. Aber auch, weil ich mich überhaupt nicht fühle wie 75. Nur ganz selten (lacht). Das ist schon eine stolze Zahl. Aber Ramona sagt immer, ich muss dankbar dafür sein, dass ich überhaupt so alt werden durfte. Und das bin ich auch. Ich sage ja immer, wenn es da oben wirklich jemanden gibt, dann danke, dass Du es so gut mit mir gemeint hast.

Haben Sie jemals über den Ruhestand nachgedacht?

Drews: Ja, schon oft. Und im Moment noch mehr als sonst. Ich bin ja quasi schon in Zwangsrente durch Corona. Manchmal fühle ich mich schon so, als wäre ich ausgestiegen. Ich verbringe viel Zeit in meinem Garten, aber arbeite auch weiterhin gerne kreativ im Studio. Also keine Angst, so schnell wird mich keiner los. Jetzt kommt erstmal mein neues Album, worauf ich mich sehr freue, und dann schauen wir, was noch so kommt.

Ihre Tochter Joelina steht als Pop-Sängerin bereits auf eigenen Beinen. Wie stolz sind Sie auf sie?

Drews: Wir sind sehr stolz auf unsere Tochter. Aber das ist – denke ich – auch normal. Sie geht ihren Weg.

Hätten Sie sich für sie einen anderen Beruf gewünscht?

Drews: Uns war immer wichtig, dass Joelina beruflich das macht, was sie glücklich macht. Sie hätte auch jeden anderen Beruf wählen können. Wir haben ihr da alle Freiheiten eingeräumt. Aber von klein auf liebte sie Musik. Sie hat bereits im Kindergartenalter wahnsinnig gerne gesungen und wollte schon früh Gesangsunterricht haben. Das haben wir gerne unterstützt. Für Joelina stand bereits weit vor dem Abitur fest, dass sie die musikalische Laufbahn einschlagen möchte. Sie hat eine wirklich tolle Stimme. Auf meinem Album gibt es ja auch ein Duett mit ihr, was mir sehr viel bedeutet. Wenn sie in den Titel einsteigt, dann muss ich immer versuchen an was anderes zu denken, weil mir sonst jedes Mal die Tränen in die Augen schiessen. Das packt mich immer so dermassen, dass ich einfach nicht anders kann.

Seit 1995 sind Sie mit Ihrer Frau Ramona verheiratet. Was ist das Geheimnis Ihrer Liebe?

Drews: Ramona und ich lieben uns wie am ersten Tag und verbringen jede freie Minute miteinander. Wenn ich unterwegs bin und sie nur ein paar Stunden nicht gesehen habe, vermisse ich sie schon. Und ihr geht es genauso. Wir gehen immer sehr respektvoll miteinander um. Klar diskutieren wir auch mal, streiten möchte ich das gar nicht nennen, aber immer auf Augenhöhe und ohne Beleidigungen. Immer sachlich. Wir können gar nicht anders. Wir sind einfach füreinander bestimmt.

Was ist das Wichtigste für Sie, damit die Liebe frisch bleibt?

Drews: Es sind einfach die kleinen wertschätzenden Gesten, welche wir uns jeden Tag gegenseitig schenken. Bei uns vergeht kein Tag, an dem wir uns nicht gegenseitig „Ich liebe Dich“ sagen. Wir finden es beide wichtig, dem anderen zu zeigen, wie wichtig er einem ist. Ramona strahlt mich schon morgens an, wenn sie mir meinen Latte Macchiato bringt. Da geht für mich die Sonne auf und ich kann auch nicht anders als zu lächeln.

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