„Löw hat fertig“: So lacht das Netz über die DFB-Pleite gegen Spanien

Es war die höchste Niederlage seit fast 90 Jahren: Im Netz sorgte die deutsche Fussballnationalmannschaft mit ihrem 0:6-Debakel gegen Spanien daher auch für massig Spott.

Der 17. November 2020 geht in die Geschichte des deutschen Fussballs ein. Mit einem 0:6 gegen Spanien verbuchte die DFB-Elf eine der höchsten Niederlagen, die sie jemals zu verkraften hatte. 1931, also vor fast 90 Jahren, verlor die deutsche Fussballnationalmannschaft das letzte Mal mit 0:6 – damals gegen Österreich. Eine mächtige Blamage, die im Netz natürlich für reichlich Hohn und Spott sorgt. Zahlreiche Nutzer bedienen sich unter anderem an aktuellen Geschehnissen aus der Weltpolitik, beliebten Songs oder ikonischen Fussballmomenten, um sich über das DFB-Team und Bundestrainer Joachim Löw (60) lustig zu machen.

Zwischen Katastrophentourismus und Abstandsregeln

Rund 7,34 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt die Niederlage von Löws Mannschaft. Ein Twitter-Nutzer fragte daraufhin etwa: „Sind das noch Fans oder Katastrophen-Touristen?“ Die Antwort eines anderen Users: „Gaffer“. Wenigstens zeigten sich die Spieler laut Meinung eines weiteren Nutzers als gute Vorbilder während der Corona-Krise: „So wie seine Jungs gestern Abstände zu Fremden einhielten, Kontakte vermieden und ein negatives Ergebnis erzielen konnten, sollte Jogi Löw vielleicht künftig statt Teamchef Deutscher Gesundheitsminister werden.“

„Löw hat fertig. Endgültig“, twitterte ein User unterdessen und spielte damit auf eine Pressekonferenz des ehemaligen Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni (81) aus dem Jahr 1998 an, dessen Statement „Ich habe fertig“ zum geflügelten Wort wurde. „Deutschland spielt fast schon brasilianisch“, meldete sich das Social-Media-Team des NDR-Satireformats „extra 3“ zu Wort – in Anlehnung an die historische 1:7-Niederlage Brasiliens gegen die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2014 im eigenen Land.

„Wie kann man jemand so krass vermissen, wie ich Euch in diesem Augenblick“, postete ein weiterer Nutzer. Zu der leicht abgewandelten Textzeile aus dem Song „Vermissen“ von Rapperin Juju (27) und Sänger Henning May (28) teilte er Bilder der ehemaligen Nationalspieler Jérôme Boateng (32), Mats Hummels (31) und Thomas Müller (31).

Was Trump kann …

Genauso wie Donald Trump (74) seine Niederlage gegen Herausforderer Joe Biden (77) nicht anerkennen möchte, gibt es auch einige Fussballfans, die sich – natürlich satirisch – gleicher Taktiken bedienen möchten wie der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nach der verlorenen Wahl. „Meine Anwälte bereiten schon die Klage vor. In Sevilla wurde falsch gezählt“, erklärt ein Nutzer, während ein anderer „WE WON THIS GAME! BY A LOT!“ in die Twitter-Sphäre brüllt. Ein weiterer fordert ganz nach Manier Trumps und seiner Anhänger: „STOP THE COUNT!“

Selbst die Modewelt musste für die sarkastischen Kommentare über das Spiel herhalten. Radiomoderator Tobi Schäfer (40) schrieb etwa „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über seine Nationalmannschaft verloren.“ und veröffentlichte dazu einen entsprechenden Screenshot von Löw. Der Spruch ist eine Anspielung auf ein damals umstrittenes Zitat des verstorbenen Modezaren Karl Lagerfeld (1933-2019, „Lagerfeld Classic“).

Ein weiterer Nutzer erinnerte sich unterdessen daran zurück, was der deutschen Fussballlegende Toni Schumacher (66) 1999 widerfahren war: „Toni Schumacher wurde als Trainer mal in der Halbzeit entlassen. Man kann das machen.“ Auch sonst forderten so einige Fussballfans die sofortige Entlassung Löws. Einer hat sogar schon einen Ersatzkandidaten parat: „Kuschelkurs vorbei: Mario Basler als Nationaltrainer, jetzt!“

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