Darum ist die „Jerusalema Dance Challenge“ der Hit in der Corona-Krise

Die „Jerusalema Dance Challenge“ sorgt seit Monaten weltweit für Furore. Dieser Mann steckt hinter dem Song, zu dem die Menschen tanzen.

Die „Jerusalema Dance Challenge“ ist der virale Hit in der Corona-Zeit. Gerade haben Klinikmitarbeiter aus Hamm für Aufsehen gesorgt, als sie zum Song „Jerusalema“ des südafrikanischen Künstlers Master KG (24) tanzten und das Ergebnis ins Netz stellten. Eines von vielen Videos. Wie er erlebt, dass so viele Menschen weltweit zu seinem Song tanzen, verrät Master KG im Interview mit spot on news.

Überall auf der Welt tanzen Menschen zu Ihrem Hit und teilen dies über soziale Medien. Die „Jerusalema Dance Challenge“ wurde zu einem Internet-Phänomen. Wie fühlt sich das an?

Master KG: Ich fühle mich grossartig! Es ist eine Ehre für mich, die Menschen auf der ganzen Welt zu meinem Lied tanzen zu sehen. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren würde – dass ich eines Tages an diesen Punkt komme. Es ist also etwas ganz Besonderes.

Gibt es eine Performance bei der „Jerusalema Dance Challenge“, die Sie am meisten mögen?

Master KG: Ja, mein Lieblingsvideo der „Jerusalema Dance Challenge“ ist eines der ersten. Das von dieser Gruppe von Leuten aus Angola. Es bringt die Erinnerungen zurück an die Zeit, in der alles in Bezug auf das Tanzen und den Song begann. Also ja, das ist mein Favorit.

Was bedeutet es Ihnen, dass die „Jerusalema Challenge“ den Menschen in der Coronavirus-Pandemie Momente des Glücks beschert?

Master KG: Es ist etwas Besonderes und etwas Grossartiges zu sehen, dass mein Lied die Stimmung der Menschen täglich verbessert und die Menschen in diesen verrückten Zeiten glücklich macht. Es ist etwas Tolles. Ich bekomme Nachrichten von Menschen aus der ganzen Welt, die schreiben: „Dein Lied heitert uns auf“. Und genau das möchte ich, besonders in diesen schweren Zeiten.

Wie können Musik und Tanzen Menschen in schwierigen Situationen helfen?

Master KG: Ich glaube, man kann dadurch die Situation, in der man steckt, ein bisschen vergessen. Wenn man sich nur eine Minute Zeit nimmt und tanzt, hat man das Gefühl: „Ich bin immer noch hier und lebe das normale Leben“. Ich kann mir vorstellen, wie schlimm es ist, jeden Tag mit dieser schwierigen Zeit klarkommen zu müssen, besonders wie schwer es für unsere Mitarbeiter im Gesundheitswesen sein muss. Ich habe viele Videos gesehen, in denen sie zum Song getanzt haben, und das ist so grossartig. Musik erfrischt uns und gibt uns das Gefühl, noch am Leben zu sein und dass das Leben es immer noch wert ist und erinnert uns daran, dass die Dinge nicht für immer so sein werden.

Welche Art von Musik hören Sie, wenn Sie sich schlecht fühlen?

Master KG: Ich höre viele alte Sachen aus den 80ern und 90ern. Diese Balladen und fröhlichen Sachen, aber auch die Elektro-Sachen, einfach jede Art von altem Zeug. Ich bin ein Old-School-Typ. Obwohl die Musik, die ich mache „New School“ ist, höre ich meistens alte Musik, wenn ich alleine bin und zuhause chille. Diese Art von Musik inspiriert mich auch sehr. Einiges davon inspiriert mich sogar dazu, meine eigene neue Musik zu kreieren.

Wie ist der Hit „Jerusalema“ entstanden?

Master KG: Ich habe zuerst den Beat gemacht und danach hatte ich im Sinn, dass ich einen Dance-Song machen möchte, aber gleichzeitig auch ein spirituelles Lied. Und als ich damit beschäftigt war, den Beat zu machen, stellte ich sicher, dass ich die richtigen Emotionen, die passenden Tonarten und eine dazu passende Melodie einbaute, damit sich die Spiritualität durch das ganze Lied zieht, obwohl es ein Dance-Song ist. Danach suchte ich nach einer Sängerin, die den Beat fühlen würde und deren Stimme diese Spiritualität transportieren könnte. An diesem Punkt kam Nomcebo dazu. Ich rief sie an und sagte ihr, dass ich einen unglaublichen Beat habe und sie war sofort an Bord, kam vorbei und nahm den Gesang auf. Das ist die Geschichte, wie das Lied zu dem wurde, was es heute ist. Einfluss auf den Song hatte auch, dass ich nur nachts arbeite. Da fühle ich mich am wohlsten.

Was macht das Lied zum viralen Hit?

Master KG: Ich würde sagen, dass es verschiedene Gründe gibt, warum dieses Lied viral ging, je nachdem, wie ich die Dinge auf verschiedenen Ebenen betrachte. Es gibt die Dance Challenge, dann ist da auch die Tatsache, dass das Lied eine kurze, süsse und eingängige Melodie hat. Dann der funky Beat. Ich denke, es ist etwas, mit dem jeder etwas anfangen und dazu tanzen kann. Und dann spielt auch die Pandemie eine Rolle. Ich lebe nicht gerne in einer Pandemie, aber sie half dabei, dem Song viel Aufmerksamkeit zu verschaffen. In diesen schweren Zeiten stecken alle zuhause fest und die Leute gehen auf TikTok und schauen, was los ist und sehen, dass es Leute gibt, die zu meinem Lied tanzen und Spass damit haben.

Wie verändert dieser globale Erfolg Ihr Leben?

Master KG: Auf jeden Fall bin ich daran gewachsen und ich habe eine neue Fanbase. Meine Anzahl an Followern wächst von Tag zu Tag. Ausserdem bekomme ich in Ländern Anerkennung, in denen das zuvor nicht der Fall war. Ich bekomme jetzt Anrufe von grösseren Künstlern, die mit mir arbeiten wollen. Seit das Lied raus ist, bekomme ich auf alle möglichen Arten Aufmerksamkeit.

Viele Musiker leiden unter den Corona-Einschränkungen. Wie ist es bei Ihnen?

Master KG: Gerade ist wahrscheinlich einer der traurigsten Momente meines Lebens, weil ich nicht in die Länder reisen kann, in denen ich meine Musik spielen wollte. Ich kann nicht zu den Menschen und ihnen die Liebe zurückgeben, die sie mir mit diesem Lied geschenkt haben, was sehr traurig ist. Aber gleichzeitig verstehe ich, dass wir uns mitten in einer globalen Pandemie befinden, also versuche ich, einfach durchzuhalten in dem Wissen, dass das Leben besser wird.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Master KG: Meine Pläne für die Zukunft sind auf alle Fälle, als Master KG viel mehr zu wachsen und musikalisch mehr zu erkunden. Ich meine, ich mache Dance, aber ich kann jede Art von Musik machen, deshalb möchte ich in Zukunft verschiedene Arten von Musikstilen erforschen. Ich möchte so viele Kooperationen mit vielen verschiedenen Künstlern aus der ganzen Welt machen.

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