Charly Hübner: Ein Zwei-Personen-Film bedeutet „Text, Text, Text“

Wo ist die Bombe? Das versucht Charly Hübner in der Theaterstückverfilmung „Das Verhör in der Nacht“ von Sophie von Kessel zu erfahren.

Das ZDF zeigt am Montagabend (30.11., 20:15 Uhr) einen Film, bei dem viele Meister ihres Fachs mitgemischt haben. „Das Verhör in der Nacht“ wurde von Regie-Star – unter anderem drei Grimme-Preise – Matti Geschonneck (68, „Unterleuten“) nach einem Drehbuch des weltweit erfolgreichen deutsch-österreichischen Schriftstellers Daniel Kehlmann (45, „Die Vermessung der Welt“, „Tyll“) inszeniert, der dafür wiederum sein eigenes Theaterstück „Heilig Abend“ (2017) adaptierte.

Vor der Kamera brillieren in dem kammerspielartigen Zwei-Personen-Krimidrama die Schauspieler Charly Hübner (47, Rostocker „Polizeiruf“-Star) als Polizist Thomas und Sophie von Kessel (52, „Pan Tau“) als Philosophiedozentin Judith.

Darum geht’s in „Das Verhör in der Nacht“

An Heiligabend wird Philosophiedozentin Judith auf dem Weg zu ihren Eltern vor dem Hotel von Polizist Thomas aufgehalten, weil sie verdächtigt wird, zusammen mit ihrem Ex-Mann Julian einen Terroranschlag geplant zu haben. Thomas muss die Wahrheit herausfinden, vor allem, wo sich die Bombe gegebenenfalls befindet. Judith beteuert ihre Unschuld, was Thomas‘ Befragungsmethoden immer härter werden lässt.

Im Wechsel von scheinbarem Wortgeplänkel und scharfen Verhörsequenzen offenbart er ihr, dass er durch die vorangegangene Observierung viel über ihr Leben weiss: Beziehungen, politische Ansichten, ihre Vergangenheit. Sie bleibt jedoch dabei, unschuldig zu sein, und verwickelt Thomas immer wieder in eine Diskussion über das Dilemma zwischen Freiheit und Sicherheit… Wer ist im Recht, wer im Unrecht und wird sie gestehen oder ihn von ihrer Unschuld überzeugen?

Charly Hübner über die besonderen Herausforderungen des Projekts

„Das Verhör in der der Nacht“ ist ein Zwei-Personen-Stück, in dem ein 90 Minuten andauerndes Verhör in einem Hotelzimmer gezeigt wird. Nach den besonderen Herausforderungen gefragt, fasst Charly Hübner zusammen: „Um 5:30 Uhr aufstehen, Text lernen. Um 7:30 Uhr Abholung, 9:30 Uhr Drehbeginn – Text, Text, Text. Um 18:30 Uhr Drehschluss – nach Hause. Spaziergang. 20:00 Uhr bis 22:30 Uhr Text lernen. Und dazwischen mit Sophie von Kessel die Szenen spielen.“

Sophie von Kessel stand im Original-Stück „Heilig Abend“ schon 2018 im Münchner Residenztheater auf der Bühne und ist daher die ideale Wahl als Gegenspielerin, was Hübner auch bestätigt: „Sophie war durch die Theaterumsetzung in München sehr vertraut mit dem Stoff. Das half enorm bei der Verfilmung, da sie die Dynamik des Textes kannte. Sie wusste, wo wir drosseln, speeden oder midi spielen mussten. Wir haben uns herrlich verstanden, und die Fremde der Figuren war unsere Fremde. Das war für das Sujet ein Geschenk. Merci, Sophie!“, schwärmt er über die Arbeit mit der Münchnerin.

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Allerdings sind die Dialoge so feingestrickt, dicht und pointiert, dass es kein Film ist, den man nebenherlaufen lassen sollte. Er verdient die volle Aufmerksamkeit. Belohnt wird der Zuschauer dafür mit interessanten philosophischen Denkanstössen und einer Spannung, die guten TV-Krimis in nichts nachsteht…

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