Familienfest trotz Corona? Das raten Experten für Weihnachten

Die Angst, Familie und Freunde an Weihnachten mit dem Coronavirus anzustecken, ist hoch. Virologen raten deshalb zu einigen Vorkehrungen.

Wie kann man dieses Jahr Weihnachten mit der Familie feiern, ohne dabei ein grosses Ansteckungsrisiko einzugehen? Diese Frage beschäftigt derzeit Menschen in aller Welt. Seit Sonntag ist klar: Hierzulande dürfen Familien innerhalb eines Hausstandes an den Feiertagen (24. bis 26. Dezember) vier weitere Personen aus dem engsten Familien- und Freundeskreis zu sich einladen. Ein kleines Fest mit den Liebsten ist also möglich. Damit das sicher vonstattengeht, raten Virologen und Politiker jedoch zu einigen Regeln und Vorkehrungen.

Mindestens sieben Tage in Vor-Quarantäne

Schon im Oktober hat der Virologe Christian Drosten (48) im Interview mit der „Zeit“ dazu geraten, sich vor einem Familienbesuch in Vor-Quarantäne zu begeben, „also dass Menschen einige Tage, optimalerweise eine Woche, vor dem Familienbesuch mit Oma und Opa soziale Kontakte so gut es geht vermeiden“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) appelliert: „Wenn Sie andere Hausstände aus der Familie zu Weihnachten zu sich einladen, wann immer möglich, die Kontakte sieben Tage vorher zu reduzieren, also eine Schutzwoche einzulegen.“

Experten raten inzwischen zu einer Selbstisolation von zehn bis 14 Tagen, um Covid-19 auskuriert zu haben, auch ohne sicher zu wissen, ob man überhaupt infiziert war. Beschäftigte sollten dafür die Arbeit möglichst aus dem Homeoffice verrichten oder restliche Urlaubstage nutzen, schreibt die Verbraucherzentrale.

FFP2- statt Alltagsmaske

Wem es nicht möglich ist, in den heimischen vier Wänden auszuharren, sollte im Freien auf eine FFP2-Maske setzen. Die schützt nicht nur das Umfeld vor einer Ansteckung, sondern auch den Träger selbst. Besonders gefährdete Personen sollten deshalb ohnehin das FFP2-Modell tragen, dazu zählen auch die Grosseltern.

AHA-Regeln konsequent einhalten

Ein Besuch bei den Grosseltern ist mit äusserster Vorsicht zu geniessen. Virologen appellieren, sich auch während der Weihnachtsfeiertage dringend an die AHA-Regeln zu halten, bedeutet: Umarmungen mit Oma und Opa möglichst vermeiden, Maske tragen, regelmässig Hände waschen und lüften, Abstand von 1,5 Metern einhalten. Im Idealfall trifft man die Grosseltern nur im Freien, wo das Ansteckungsrisiko deutlich geringer ist als in geschlossenen Räumen.

Streitthema Schnelltests

Das Thema Schnelltests, auch Antigen-Tests, über und vor den Feiertagen ist in aller Munde, aber sind sie auch die Lösung? Der Vorteil: Die Auswertung findet noch vor Ort statt, dauert nur 15 bis 20 Minuten und ist grundsätzlich kostengünstiger. Allerdings müssen Verbraucher dafür selbst in die Tasche greifen. Bis zu 150 Euro kann ein Schnelltest kosten, der genaue Betrag variiert von Labor zu Labor, in der Regel sind es nicht mehr als 60 Euro. „Ob man das investieren will, muss jeder selber wissen“, sagt Virologe Alexander Kekulé (62).

Drosten gibt ausserdem zu bedenken, dass diese Tests nur Sinn ergeben, sofern man sie während der Feiertage jeden Morgen durchführe. Sich als Laie privat selbst zu testen, ist nicht möglich, weil Apotheken die Tests nur an Ärzte, Krankenhäuser und Testzentren verkaufen dürfen. Von solchen Zentren gibt es inzwischen mehrere, sie sollen eine Anlaufstelle für jene sein, die sich vor oder während der Feiertage zum Schutz der Familie testen lassen wollen. Häufig sind sie an Bahnhöfen und Flughäfen eingerichtet. In jedem Bundesland kann man sich dazu separat beim Gesundheitsministerium informieren.

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